Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 17. Sitzung / Seite 353

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mehreren Stellen gefordert wurde. Entscheidend ist, daß es sie gibt, noch dazu in einer Situation, wo es nicht selbstverständlich ist, daß Mittel auch aufgestockt werden.

Ich darf in diesem Zusammenhang noch einmal auf die erste Wortmeldung des Herrn Ministers eingehen, weil ich nämlich den Dank für die vielen fleißigen Hände an die Spitze stellen möchte, die es ermöglicht haben, daß es entgegen der Prognosen von minus 5 bis 10 Prozent, die viele selbsternannte oder auch kolportierte Fachleute von sich gegeben haben – minus 5 Prozent hat auch Kollege Peter zugegeben, als er gesprochen hat –, jetzt nur noch 4,0 Prozent sind, wenn der März schon eingerechnet ist. Das ist noch nicht das Endergebnis, aber es schaut bedeutend besser aus, als es allgemein prognostiziert wurde. (Präsident Dr. Brauneder übernimmt den Vorsitz.)

Und das ist halt der Erfolg vieler fleißiger Hände, die in den Betrieben, in den Gaststätten, auf den Seilbahnen und überall, auch in den österreichischen Gemeinden, tätig sind. Ich möchte Ihnen allen ganz herzlich dafür danken! (Beifall bei der ÖVP.)

Wir haben damit bis dato wiederum 44,8 Millionen Gästenächtigungen. Der Anteil der Ausländer konnte mit 34,6 Millionen stabil gehalten werden. Die Differenz von 10,2 Millionen ist die Nächtigungszahl der Inländer.

Es lohnt sich also durchaus, auch in schwierigeren Zeiten und unter schwierigen Rahmenbedingungen Mut zu machen und nicht alles mieszumachen, nicht immer nur verzagt zu sein und zu sagen, wie schlimm und wie schrecklich alles ist. Denn wenn Sie diese Zahlen jetzt mit den Prognosen von vor wenigen Wochen und Monaten vergleichen, dann sehen Sie, daß das nicht zusammenstimmt. (Abg. Aumayr: Die Prognosen haben in der Vergangenheit immer gestimmt!) Sie haben nicht immer gestimmt. Mir ist außerdem das Ergebnis viel wichtiger als alle Prognosen! (Beifall bei der ÖVP.)

Ich gehe auch davon aus, Frau Kollegin, daß die gesamten Wirtschaftsdaten, wenn wir nicht immer der Krise, sondern ein bißchen mehr der Offensive das Wort reden, ein bißchen Glauben haben an unsere eigene Zukunft, dann auch besser sein werden als die Prognosen. Ich sage Ihnen das. (Beifall bei der ÖVP.)

Für Österreich gelten natürlich die Qualität und die Sicherheit als ein markantes Merkmal für den Urlaubswunsch. Auch in dieser Studie ist ein wichtiger Punkt, daß 30 Prozent der Österreicher nach wie vor – und darauf dürfen wir auch stolz sein! – am liebsten in Österreich ihren Urlaub verbringen. Das ist ein hoher Wert, und zwar deshalb, weil diese Studie auch Deutschland, die Schweiz und Österreich vergleicht. Ich empfehle daher, sich diese Arbeit näher anzusehen.

Was ist aber die besondere Beziehung zu den Gemeinden? – Sie umfaßt viel mehr, als daß wir nur wieder einmal, periodisch und in kürzeren Abständen, ein Spannungsfeld aufbauen, an der Getränkesteuer festgemacht, wobei die Wirtschaft und die politischen Parteien die Abschaffung oder den Ersatz fordern, die Abschaffung mit Ersatz, ohne Ersatz. Die Gemeinden wiederum sagen: Man kann uns nicht die Seele aus dem Leib reißen! – Wir haben viel mehr Gemeinsamkeiten, als es hier steht.

Ich möchte überhaupt fragen: Wo ist der Urlauber zunächst Gast? Entweder in einem Haus, einem Hotel oder einer Pension – oder in einem Ort. Fragen Sie ihn! Das sind die ersten Bezugspunkte jedes Gastes. Entweder bin ich im Ort XY oder im Haus Sowieso.

Meine Damen und Herren! Folgendes möchte ich als kommunaler Sprecher des Hohen Hauses wirklich unterstreichen: Man stelle sich in Österreich die regionale politische Situation vor, wenn es den Tourismus nicht gäbe. Wo wären die Arbeitsplätze in den Bergen, in den Tälern, in den Alpen? Wie wäre die Situation, zum Beispiel hinsichtlich der Abwanderung in die Ballungszentren? Man sieht: Der Tourismus hat regionalpolitisch, infrastrukturpolitisch eine ungeheuer große Bedeutung. Es ist ganz sicher so, daß unsere Bevölkerung nicht jenes hohe Angebot an Infrastruktur hätte, das sie derzeit vorfindet, ob es nun Erholungseinrichtungen, Sport- oder Kultursäle sind, Hallenbäder oder Pisten oder Loipen, wenn es den Tourismus nicht gäbe. Denn


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