Zählt man alle Autobahnen, Schnellstraßen, Bundes- und Landesstraßen, die Gemeindestraßen und die Güterwege zusammen, so haben wir ein Straßennetz, von dem jeder von uns profitiert, egal, ob er Arbeitnehmer, ob er Wirtschaftstreibender ist, ob er Schüler oder Student ist, von insgesamt 205 000 Kilometern. Das entspricht – ein simpler Vergleich sei mir gestattet – rund zwei Drittel der Distanz zwischen Erde und Mond.
Sehr verehrte Damen und Herren! Ein sicheres und leistungsfähiges Straßennetz ist wichtig. Wichtig in diesem Zusammenhang ist aber auch das Schließen der Lücken im Straßennetz und insbesondere im hochrangigen Straßennetz. Aus Wiener Sicht – diese Bemerkung sei mir erlaubt – ist da natürlich die B 301 zu nennen, die als Südostumfahrung für Wien im Zusammenhang mit dem Transitverkehr, der immer stärker wird und der zu einer immer größeren Belastung für die Stadt Wien und für das Stadtgebiet wird, besonders wichtig ist. Ich glaube also, daß gerade die B 301 in den nächsten Wochen, Monaten und Jahren zügig in eine Bauphase gebracht werden muß, da das ein ganz wichtiges Vorhaben für die Ostregion unseres Landes ist. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Sehr verehrte Damen und Herren! Die Erhaltung unseres Straßennetzes kostet viel Geld, rund 7,5 Milliarden Schilling im Jahr, und es ist auch ganz interessant, zu wissen, was beispielsweise ein Kilometer Autobahn oder Schnellstraße in der Erhaltung kostet, nämlich die namhafte Summe von 1,85 Millionen Schilling – nur für die Erhaltung von einem Kilometer Autobahn oder Schnellstraße!
Ich habe versucht, mit diesen Zahlen ein bißchen darauf hinzuweisen, daß es Sinn macht, in diesem Bereich dafür zu sorgen, daß die notwendigen Mittel zur Verfügung stehen und daß der Zustand unseres Straßennetzes erhalten beziehungsweise ausgebaut wird.
Erlauben Sie mir, als zweiten Teil meiner Ausführungen nur zwei Bemerkungen zu zwei Vorrednern in dieser Debatte zu machen.
Ich möchte zu den Ausführungen des Abgeordneten Trinkl kurz eine Bemerkung machen. Er hat von der Ausbildung in der Wirtschaft und von den Möglichkeiten der Lehrlingsausbildung gesprochen. Er hat davon gesprochen, daß Reformen notwendig sind. Ich bejahe das. Ich sage auch, es sind Reformen notwendig, und ich glaube, es ist auch ganz gut, darauf hinzuweisen, daß es Bereiche in unserem Land gibt, wo die Unternehmer nicht über zu hohe Kosten klagen, sondern sie genug Lehrplätze zur Verfügung stellen, wie das beispielsweise in Niederösterreich der Fall ist. Im gestrigen "Volksblatt" konnte man lesen: Die Berufsschule ist überfüllt, es gibt genug Lehrlinge, die eine Lehre beginnen wollen, und es gibt genug Arbeitgeber, die Lehrplätze zur Verfügung stellen. Nur als kleines Beispiel, daß es auch anders geht, daß man nicht nur jammern muß über Kosten, sondern daß man, wenn man die Ausbildung ernst nimmt, genügend Plätze zur Verfügung stellen kann. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr verehrte Damen und Herren! Ich bin froh, daß jetzt Herr Abgeordneter Blünegger in den Saal hereinkommt, ich bin aber nicht froh, daß Herr Abgeordneter Prinzhorn nicht im Saal ist, ich sehe ihn jedenfalls nicht. (Abg. Haigermoser: Sie sind nicht so interessant, daß er zuhören muß!)
Ich glaube, es ist auch wichtig, auf zwei, drei Sätze, die im Redebeitrag des Herrn Abgeordneten Prinzhorn unterzugehen drohen, noch einmal in der Debatte kurz hinzuweisen.
Er hat die Formulierung verwendet: Neun Jahre Wirtschafts- und Industriepolitik haben in unserem Land nichts weitergebracht. – Diese Aussage war natürlich in Richtung Regierung gemacht. Ich glaube, dem sollte man noch einmal – es ist ja schon mehrmals in der Debatte gemacht worden – entgegenhalten: In diesen neun Jahren kam es zu Veränderungen in der Industrielandschaft, internationale Konzerne siedelten sich an, bauten Standorte aus. Wir haben heute mehr Beschäftigte als vor neun Jahren, es gibt höhere Löhne, und es gibt für alle in diesem Land (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen) , ob Sie es jetzt hören wollen oder nicht, etwas mehr Wohlstand. Ein Grund dafür ist auch, daß versucht wird, eine vernünftige Wirtschaftspolitik zu betreiben, bei allen Gegensätzen, und ich glaube, es ist uns das auch gelungen. (Beifall bei der SPÖ.)