hat den gesellschaftlichen Herausforderungen zu entsprechen. Eines möchte ich aber auch dezidiert sagen: Die Schule kann nicht jedes Defizit, das in der Gesellschaft neu auftritt, mit solchen Angeboten wettmachen. Die Schule kann nicht das Korrekturzentrum in der Gesellschaft sein, damit wäre sie überfordert. (Beifall bei der ÖVP.)
Zweiter Bereich – wir sollten uns das angesichts einer sehr intensiven bildungspolitischen Diskussion, die wir in den vergangenen Monaten aufgrund neuer Herausforderungen, auch finanzpolitischer Herausforderungen, erlebt haben, vor Augen führen –: Die österreichische Schule hat im internationalen Vergleich nicht nur gut bestanden, sondern hervorragend abgeschnitten. Und ich glaube, wir sollten das durchaus als Ausgangspunkt der Weiterentwicklung nehmen.
Wir haben also auf einem Fundament aufzubauen, das uns im internationalen Vergleich, im OECD-Vergleich bescheinigt, daß Qualität und Leistungsvermögen von der österreichischen Schule angeboten werden und daß wir unsere Schülerinnen und Schüler besser als viele andere Länder auf die Zukunft vorbereiten, und ich glaube, darauf können wir durchaus stolz sein. (Beifall bei der ÖVP.)
Ich habe gesagt: Selbstverständlich hat jede Einrichtung, so auch dieses größte Dienstleistungsunternehmen Österreichs, den neuen Herausforderungen zu begegnen, und wir wissen, daß im Zuge der Konsolidierung jeder einzelne Bereich seinen Beitrag dazu zu liefern hat. Was ich bei dieser gesamten Diskussion aber herausheben möchte, ist folgendes: Die gesamte Diskussion ist in einer partnerschaftlichen Art und Weise durchgeführt worden, es ist rechtzeitig mit den Betroffenen und deren Vertretern gesprochen worden. Die Lehrer und die Gewerkschaft öffentlicher Dienst sind integriert worden, und das hat letzten Endes dazu geführt, daß diese Reformen partnerschaftlich getragen und durchgeführt werden. Das heißt also, aus dem Geist der Partnerschaft heraus sind auch schwierige Situationen meisterbar. Und ich sage für die ÖVP: Wir bekennen uns zu diesem partnerschaftlichen Stil der Problemlösung, weil wir glauben, daß nur dieser partnerschaftliche Stil für eine demokratisch reife Gesellschaft der richtige Weg zur politischen Vorbereitung und Durchführung ist. (Beifall bei der ÖVP.)
Fast 2,5 Milliarden Schilling zu konsolidieren, ist nicht wenig, man muß das lobend hervorheben und insbesondere der Frau Bundesministerin für diese Einstellung, für die Art und Weise der direkten Begegnung mit den Betroffenen danken. Ich glaube, es ist sicherlich nicht in allen Bereichen so verlaufen wie im Unterrichtsbereich. Frau Bundesministerin! Ich möchte Ihnen dafür, für diese Art und Weise, für diese ruhige Form und für die Durchführung effizienter Konsolidierungsmaßnahmen, recht herzlich Dank sagen. (Beifall bei der ÖVP.)
Meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich komme nun zu den Herausforderungen, die neben den finanziellen selbstverständlich auch inhaltliche Änderungen, Verbesserungen zur Folge haben müssen. Wir haben insbesondere in den vergangenen Jahren damit begonnen, in der Schule, wenn Sie so wollen, eine Revolution bezüglich Kompetenzen durchzuführen. Man hat nämlich nicht mehr an vielen Kompetenzen in der Zentrale krampfhaft festgehalten, sondern man hat sie auf jene Ebenen verlagert, auf welchen die Entscheidung notwendig ist. Dieser Prozeß ist unter der Chiffre mehr Autonomie, mehr Dezentralisierung, mehr Regionalisierung gelaufen. Und dieser Prozeß sollte, wie ich meine, überhaupt in dieser Diskussion hervorgehoben werden.
Wir haben im Jahre 1995 – also vor rund einem halben Jahr, im Herbst hat das begonnen – eine Autonomieoffensive, Modellversuche in 24 ausgewählten Schulen Österreichs aller verschiedenen Schultypen gestartet. Es wird versucht, einerseits den einzelnen Schulen mehr Mitsprachemöglichkeiten einzuräumen, auch mehr an finanzieller Autonomie einzuräumen, das heißt, eine Art transparente Zuteilung aller Budgetausmaße zu geben, und andererseits wird ihnen die Möglichkeit gegeben, zu sparen, innerhalb dieses Budgets umzuschichten. Und erstmals wird auch den einzelnen Schulen die Möglichkeit gegeben, Geld dazu zu verdienen. Das heißt, die Kreativität, die Initiative der einzelnen Einheit wird gefördert.
Ich glaube, das ist etwas, was wir insgesamt in unserer Gesellschaft anzustreben haben: mehr Selbstverantwortung für den einzelnen, aber auch für die kleinere Einheit. Das Prinzip der Sub