Für die Zeckenhochburg Steiermark ist eine hohe Durchimpfungsrate besonders ratsam, da ja 40 Prozent der gesamten FSME-Fälle in der Steiermark auftreten.
Wenn wir schon beim Impfen sind, dann möchte ich auch die Wichtigkeit der Durchimpfungsrate bei Erwachsenen betonen. Gerade in Zeiten, in denen Seuchen überwunden scheinen, ist es äußerst ratsam, sich gegen Diphtherie, Tetanus, Tuberkulose, aber auch gegen Grippe impfen zu lassen (Beifall des Abg. Anschober ), da diese Krankheiten, wenn wir sie nicht wahrhaben wollen, sonst wieder im Vormarsch sind. Die Tuberkulose zum Beispiel ist wieder im Kommen: Im ersten Halbjahr 1995 waren bei den unter 15jährigen 22 Fälle zu verzeichnen.
Gesundheitsexperten der WHO riefen in Genf anläßlich des Welttuberkolosetages am 24. März Staaten und Hilfseinrichtungen auf, gegen die Tuberkolose und gegen die Immunschwächekrankheit AIDS, über die meine Kollegin Verena Dunst noch sprechen wird, weltweit gemeinsame Strategien zu erarbeiten.
Sehr beunruhigend erscheint mir auch die Tatsache, daß die Erreger der Tuberkulose immer resistenter werden und daher schwieriger zu bekämpfen sind. Und in diesem Zusammenhang möchte ich auch den ehemaligen Wiener Finanzstadtrat Hugo Breitner erwähnen, denn dieser hat durch eine vorbildliche Form des Wohnungsbaues seinerzeit geholfen, die Brutstätte der Tuberkulose zu vernichten, indem er Kinder und Jugendlichen ermöglicht hat, in gesunden Wohnungen heranzuwachsen.
Natürlich übt man bei schönem Wetter verschiedene Sportarten aus, zum Beispiel das Radfahren, und da könnte man sich durch das Tragen von geeigneten Helmen sehr wohl vor gefährlichen Kopfverletzungen schützen. Ich komme aus einem Gebiet, wo vorwiegend Wintersport betrieben wird, und ich weiß, daß zum Beispiel beim Snowboarden auf entsprechende Schuhe zu achten ist und daß beim Schifahren die richtige Einstellung der Bindung zu beachten ist, denn 45 Prozent der Schibindungen sind nicht korrekt eingestellt. Und es erleiden auch beim Rodeln vor allem viele Kinder schwere Kopfverletzungen.
In einer Zeit, in der es als "toll" angesehen wird, sich nach sportlicher Betätigung ein wenig im geselligen Kreis zusammenzusetzen und auch Alkohol zu konsumieren, möchte ich schon darauf hinweisen, wie gefährlich gerade Alkohol am Steuer ist, denn von den Folgen hören wir täglich in den Nachrichten.
Ich meine, wir im Parlament sollten wirklich alles daransetzen, das bewußt zu machen. Wir wissen, wie schlecht es ist, Alkohol im Übermaß zu sich zu nehmen. Es ist erwiesen, daß Alkohol die Reaktionsfähigkeit wesentlich beeinträchtigt. Ich trete daher für die Herabsetzung der 0,8-Promille-Grenze auf 0,5 Promille ein, und ich hoffe, daß das Parlament dies ehebaldigst beschließen wird. (Beifall bei der SPÖ und bei den Grünen. – Abg. Dr. Mertel: Die Frau Ministerin kann leider nicht zuhören!) Ich habe nur eine begrenzte Redezeit. (Zwischenruf des Abg. Dr. Fuhrmann .)
Ich bin der Meinung, sehr geehrte Damen und Herren, daß man der da und dort getroffenen Aussage, daß sich viele Mütter den notwendigen Untersuchungen des Mutter-Kind-Passes hauptsächlich wegen der finanziellen Anreize unterzogen hätten, entschieden entgegentreten muß. Gerade in der heutigen Zeit, in der wir das Ziel der Gleichberechtigung der Frauen, der Stärkung ihres Selbstbewußtseins und ihrer Rolle in der Gesellschaft verfolgen, halte ich eine derart negative Aussage für geradezu kontraproduktiv.
Ebenso muß ich der immer wieder getroffenen Aussage betreffend gefürchteter Entwertung des Mutter-Kind-Passes durch Wegfall einer finanziellen Belohnung entschieden entgegentreten, da die Belohnung nicht in Geldleistungen, sondern in der Freude an einem gesunden Kind gesehen werden muß. (Beifall bei der SPÖ.)
Sehr geehrte Damen und Herren! Ich vertraue jedenfalls darauf, daß Eltern, natürlich insbesondere Frauen, sich durchaus ihrer Verantwortung bewußt sind und die zu ihrem und zum Wohle ihrer Kinder empfohlenen Vorsorgemaßnahmen, die ihnen unentgeltlich zur Verfügung stehen, auch weiterhin in Anspruch nehmen werden.