Abgeordneter Mag. Johann Ewald Stadler
(fortsetzend): Das kann ich mir vorstellen! So wie Sie heute im Wiener Landtag an der Rostra keine Worte gefunden haben, so bemühen Sie sich auch hier, dieser Debatte auszuweichen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)All die großen Bonzen und Abkassierer, wie sie da drinnen sitzen, sind eines Sinnes mit den Abkassierern auf der Regierungsbank, meine Damen und Herren, Hohes Haus (Beifall bei den Freiheitlichen) , mit dem Abkassierer Vranitzky, der einen eigenen Pensionsvertrag bei der Länderbank über eine Pension in Millionenhöhe hat. Und diese Pension wird er selbstverständlich konsumieren, meine Damen und Herren, auch wenn es in der Öffentlichkeit bestritten wird! Herr Kollege Kostelka! Sie sind eines Sinnes – auch wenn Sie es in der Sendung "Zur Sache" bestritten haben – mit dem Abfertigungsmillionär Vranitzky. (Abg. Dr. Kostelka: Ich habe, im Unterschied zu Ihnen, auf meine verzichtet!) Sie sind ja auch so einer: Sie kassieren Ihr arbeitsloses Einkommen in der Höhe eines Gehaltes, das viele Österreicherinnen und Österreicher nicht einmal fürs Arbeiten verdienen, im Wege des "Höchtlns". Sie sollten sich schämen dafür! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Deswegen sind Ihnen die sozialen Anliegen der österreichischen Pensionistinnen und Pensionisten egal, meine Damen und Herren. Weil ja die Kanzlersgattin, die Frau Geschäftsführerin der Firma Normalia, vermutlich ... (Zwischenruf des Abg. Dr. Kostelka . – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ.) Natürlich sind Sie Abkassierer! Herr Präsident! Das ist ungeheuerlich! Herr Präsident! Dieser Herr dort in Blau ist einer der größten Abkassierer! (Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder (das Glockenzeichen gebend) : Ich darf das Hohe Haus doch um etwas mehr Aufmerksamkeit und Disziplin bitten! (Abg. Eder – mit der Hand auf Präsidenten Dr. Brauneder weisend –: Dort sitzt der Abkassierer!)
Abgeordneter Mag. Johann Ewald Stadler (fortsetzend): Einer der größten Abkassierer dieses Hauses erlaubt sich, an der Vorsitzführung Kritik zu üben, weil er nicht in der Lage ist ... (Weiterer Zwischenruf des Abg. Eder .) Das haben Sie eben getan, weil Sie nicht in der Lage sind, sich in einer Sozialdebatte für die Pensionisten dieses Landes stark zu machen, wie das der Wiener Bürgermeister macht! Dafür würden Sie nämlich von Ihrem eigenen Klubobmann wahrscheinlich die rote Karte bekommen! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenruf des Abg. Dietachmayr . – Weitere Zwischenrufe bei der SPÖ. – Gegenrufe bei den Freiheitlichen.)
Meinen Damen und Herren! Der Bundeskanzler hat heute bewiesen, daß Pensionsabbau, Pensionskürzung und Golf spielen kein Widerspruch sind. – So würde das wahrscheinlich die Frau Kanzlerin ausdrücken. Was müssen die Pensionisten auch Pensionserhöhungen haben? Die sollen doch Golf spielen gehen, das ist viel gesünder als eine Pensionserhöhung! Deswegen wirbt auch die Firma Normalia fleißig im Magazin der Golfspieler, in der "golf revue", meine Damen und Herren, Hohes Haus! Dort schaltet die Firma Normalia ein ganzseitiges Inserat auf Kosten der Beitragszahler. Denn man ist ja beim Kassieren, wie wir wissen, auch bei der Firma Normalia nicht zimperlich! In diesem Inserat heißt es: "Treten Sie auf in einem Golfschuh der Sonderklasse". – Das ist kein Schlapfen von der Art, wie ihn Kollege Pumberger das letzte Mal gezeigt hat! "Treten Sie auf in einem Golfschuh der Sonderklasse: rahmengenäht, Obermaterial und Innenfutter aus weichem, atmungsaktivem Leder, nach orthopädischen Gesichtspunkten entwickelt. Der erste Schritt zu einem besseren Handicap." – Meine Damen und Herren! Firma Normalia! (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Hohes Haus! Dieses Handicap, das die Firma Normalia in sündteuren ganzseitigen Inseraten mit den Geldern der Beitragszahler finanziert, haben in Österreich die Steuerzahler zu tragen! – An diesem Exklusivverein wirkt über die Firma Normalia auch der Herr Schwager des Bundeskanzlers mit!
Meine Damen und Herren! Hohes Haus! Der stellvertretende Direktor der Oberösterreichischen Gebietskrankenkasse hat die Umstände geschildert, wieso dieser Schlapfen – Abgeordneter Nürnberger hat gesagt, daß es sich um Badeschlapfen handle – so teuer ist. Am Dienstag dieser Woche hat Herr Direktor-Stellvertreter Dr. Popper in einer Verhandlungsrunde in der Ge