Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 32. Sitzung / Seite 164

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Prüfung für den zukünftigen Bedarf in Gesellschaft und Wirtschaft – und das ist wichtig: wir müssen eine adäquate Ausbildung anbieten, damit die Absolventen auch einen entsprechenden Posten bekommen –, Integration der Absolventen in die Wirtschaft und Internationalisierung der Bildungsangebote.

Ich bin aber auch der Meinung, daß ein Studiengang "Jugendarbeit und Erwachsenenbildung" sehr gut wäre. In der Jugendarbeit beschäftigt man sich heute fast ausschließlich mit der Jugendwohlfahrt und mit der Drogentherapie. So wichtig und elementar diese Einrichtungen auch sind: Wir müssen in Zukunft – anstatt nur zu reparieren – Geld auch in entsprechende Prävention und aktive Jugendarbeit investieren, um vorbeugend wirken zu können. Da sollte aber nicht nur Geld, sondern da sollten auch Ideen eingesetzt werden, um vielen negativen Entwicklungen rechtzeitig entgegenwirken zu können. (Beifall bei der ÖVP.)

Tirol ist im Fachhochschulbereich eher unterversorgt, erfreulich ist aber das Bestreben des Fachhochschulvereins Inntal, der einen Antrag auf Errichtung einer Fachhochschule in Kufstein betreffend Facility-Management, das sich vor allem mit der Vereinfachung von strukturellen und organisatorischen Abläufen beschäftigt, eingebracht hat. Kufstein liegt in der wirtschaftlich stärksten Region der EU, bekannte, stark exportierende Unternehmen haben nach wie vor ihren Sitz in der Stadt und im Bezirk und tragen so zu dessen hoher Bruttowertschöpfung von mehr als 20 Milliarden Schilling bei.

Dieser Studiengang sollte sich vor allem an Interessenten aus dem Raum Tirol, Vorarlberg, Salzburg, Bayern und Südtirol richten. Aufgrund seines Neuigkeitswertes im deutschsprachigen Raum ist das eine echte Berufsinnovation, und die Stadt Kufstein würde selbst 65 Millionen Schilling und ein Grundstück im Werte von mindestens 20 Millionen Schilling dazu beitragen.

Aufgrund der angestrebten starken Regionalisierung der Projekte hoffe ich, daß diese Fachhochschule in Kufstein realisiert werden kann, damit ein weiterer Schritt in Richtung Innovation, Wirtschaftlichkeit und Chancengleichheit für den ländlichen Raum gesetzt werden kann.

Im Ausschuß hat der Herr Minister eine positive Stellungnahme dazu abgegeben, und ich hoffe nun sehr, daß sobald als möglich auch der Fachhochschulrat dieses Projekt genehmigt, und daß wir in dieser Region, in dieser wirtschaftlich starken Region dieses besondere Angebot erhalten. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

19.55

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Ellmauer. – Bitte, Herr Abgeordneter.

19.55

Abgeordneter Matthias Ellmauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bei Durchsicht des Berichts des Universitätenkuratoriums fällt mir zuerst einmal auf, daß viele entscheidende Passagen nur vage formuliert sind. Überall dort, wo es sich um Überprüfungen, Evaluierungen handelt – und zwar sowohl von Leistungen als auch von universitären Einrichtungen –, wird von der Notwendigkeit einer Ausarbeitung von Kriterien für eine Überprüfung gesprochen. Es heißt etwa, daß das Kuratorium dieses Thema gleich zu Beginn seiner Tätigkeit aufgegriffen hat und diesem Arbeitsfeld treu geblieben ist. Anhand einiger Beurteilungsbeispiele wurde dann über Evaluierungen diskutiert.

So heißt es in diesem Bericht etwa auch, daß sich das Problem einer folgenlosen Evaluierung stellt, die den Status quo konservieren würde. Was geschieht denn dann wirklich, wenn eine Beurteilung negativ ausfällt? – Auf diese Frage wird das Kuratorium schon im nächsten Bericht eine eindeutige Antwort zu geben haben.

Zustimmend kann zur Kenntnis genommen werden, daß sowohl die interne als auch die externe Vernetzung des Kuratoriumsbüros hergestellt ist und daß es diesbezüglich Einvernehmen mit dem Wissenschaftsministerium gibt.


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