Darüber hinaus, Herr Abgeordneter, werden Sie verstehen, daß ich mich mit Ihnen bezüglich der Bilanzierung der Bank Austria hinsichtlich der Pensionsrückstellung nicht im Detail unterhalten kann, weil ich mich nicht damit befasse; das ist auch nicht meine Aufgabe.
Im übrigen: Wenn Sie mit dem Wort "Anwartschaft" nichts anfangen können und behaupten, große Erfahrung im Verfassen von Dienst- und Vorstandsverträgen zu haben, so ist Ihnen vielleicht doch entgangen, daß Vorstandsverträge bei großen Aktiengesellschaften stets so ausgefertigt und abgefaßt werden, daß eine gewisse Vordienstzeit angerechnet wird, denn es wird niemand unmittelbar nach Abschluß seines Studiums Vorstandsmitglied eines großen Unternehmens, sondern eben nach einer bestimmten beruflichen Zeit und einer bestimmten Erfahrung. Das war bei mir genauso, auch wenn Sie es nicht glauben und hier zehn- oder zwanzigmal das Gegenteil behaupten: Dieser Vertrag ist nahezu wortwörtlich – ich sage deshalb "nahezu", weil bestimmte Aktualisierungen immer stattfinden – der Vertrag meines damaligen Vorgängers, dessen Vertrag wieder so lautete wie jener seines Vorgängers, sodaß es hier gar nicht darum ging, irgend etwas individuell auszuhandeln, sondern das war ein Standard-Vorstandvertrag in diesem Institut, in dieser Aktiengesellschaft. (Abg. Dr. Krüger: Sie sind für ein und dieselbe Zeit abgefertigt worden!)
Sie kennen den Vertrag ohnehin genau, und wenn Sie sich so vertragskundig erweisen, dann lesen Sie ihn vielleicht noch einmal durch, dann werden Sie sehen, daß ... (Abg. Dr. Haider: Er meinte, daß Sie für ein und dieselbe Zeit abgefertigt worden sind!)
Nein, das ist nicht richtig, aber es ist hier wirklich nicht der Ort, das im einzelnen zu diskutieren.
Weil Sie sagen "Anwartschaft", weise ich noch darauf hin, daß ich mit der Bankleitung eine Vereinbarung getroffen habe, eine schriftliche Vereinbarung, eine bindende Vereinbarung, während der Zugehörigkeit zur österreichischen Bundesregierung keinerlei Pensionsbezüge zu beziehen, was mir selbstverständlich erscheint, außerdem ist das aber schriftlich festgehalten.
Im übrigen, verehrter Herr Abgeordneter, meine ich und bin ich überzeugt davon, daß ich mit den Teerag-Asdag-Leuten mindestens so gut zu Rande komme wie Sie selbst (Beifall bei der SPÖ) und das auch mehrfach unter Beweis gestellt habe. Wenn Sie den Teerag-Asdag-Leuten, die dort schlechte Düfte einatmen müssen, ununterbrochen Ihre freiheitlichen Weisheiten über Arbeitsplatzsicherung erzählen, dann muß ich sagen, bin ich überzeugt davon, daß sie mir mehr glauben als Ihnen. (Beifall bei der SPÖ.)
Abschließend, meine Damen und Herren, ist zu sagen: Ich habe sämtliche an mich gestellten Fragen beantwortet und füge hinzu, daß ich seit nunmehr zwölf Jahren den Bezug eines Vorstandsmitgliedes einer österreichischen Großbank nicht mehr beziehe, das Amt eines Mitgliedes der Bundesregierung versehe und nach dem Bezügegesetz entlohnt werde. Das ist transparent, das ist offen, es gibt keinerlei zusätzliche Bezüge, die mir zufallen. (Abg. Mag. Stadler: "Versehen" ist richtig, Herr Bundeskanzler! Sie "verstehen" nur ein Amt! Das ist richtig! Da muß ich Ihnen zum ersten Mal recht geben! Sie "verstehen" das Amt!) Aber wenn ich Ihnen zuhöre ... (Abg. Mag. Stadler: Jetzt haben Sie einmal ein Lob verdient!)
Ich bin ohnehin ganz erschüttert über Ihr Lob. Aber wenn Sie mich als einen guten Verseher meines Amtes betiteln (Abg. Mag. Stadler: Ich höre Ihnen ganz genau zu!), ist mir das sehr recht, denn normalerweise kommen mir, wenn Sie von da unten reden, mehr Verwesungsgerüche entgegen als Versehungsgerüche. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Dr. Haider: Jetzt ist ihm aber nicht viel eingefallen!)
Herr Präsident! Ich meine, alle an mich gestellten Anfragen beantwortet zu haben – und rechne damit, daß von freiheitlicher Seite in der nächsten Sitzung dieselben Fragen wieder gestellt werden. (Beifall bei der SPÖ.)
17.37
Präsident Dr. Heinz Fischer:
Zu Wort gemeldet ist Frau Abgeordnete Karlsson. Redezeit: 15 Minuten. (Abg. Mag. Schweitzer: Das war nicht sehr schlagfertig! – Bundeskanzler Dr. Vranitzky: Sei froh!)