260 000 lächerliche Produktionsziffern zusammengeschrumpft sind im heurigen Jahr. Das ist die Realität!
Daher sage ich Ihnen: Ihre Aktivität müßte eigentlich darin bestehen, daß Sie endlich konkrete Schritte setzen! Und zwar einen Schritt, wie ihn zumindest Irland erfolgreich gesetzt hat. In Irland hat man auch das Werk schließen wollen. Was haben die Iren gemacht? Die Iren haben gesagt: "Wir kündigen euch sofort die gesamten Förderungen. Ihr habt das zurückzuzahlen." Und die Firma Conti hat den Kopf eingezogen und produziert heute noch weiter in Irland.
Was wäre es denn, wenn Sie einmal vielleicht wirklich nach fünf Jahren Zuschauen bereit wären, die Klage wegen mißbräuchlicher Inanspruchnahme von milliardenschweren Förderungsmitteln einzubringen? (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Meine Damen und Herren! Da wird eine Alibilösung angeboten. Da tritt Vranitzky mit Klima, mit Höger und wie sie alle heißen zusammen, und da entwickeln sie das Modell "Niederösterreich und der Bund kaufen Semperit", wissend, daß Conti ihnen den Namen nicht mitverkauft. Und wenn Sie den Namen nicht haben, dann haben Sie keine Marke, mit der Sie verkaufen können. Sie haben aber auch keine EDV mehr, denn die ist auch schon weg. Sie haben keine Verkaufsorganisation mehr, die ist nämlich auch schon weg. Sie haben keine Forschungsabteilung mehr, die ist nämlich auch schon weg. Und Sie haben keine Maschinen mehr, denn die werden bereits abmontiert.
Das sind jene Maschinen, die vor 15 Jahren mit 1,2 Milliarden Schilling öffentlicher Gelder angeschafft worden sind. Die werden abmontiert, um in Tschechien im neuen Betrieb wieder aufgestellt zu werden. Und so einen Betrieb wollen Sie kaufen? Da wollen Sie noch zahlen, damit dann die Firma Conti nicht einmal mehr Betriebsschließungskosten zu bezahlen hat? Die 3,5 Milliarden Schilling fallen dann auch noch weg! Also hanebüchener kann es ja wirklich nicht mehr gehen.
Das ist der schleichende Tod, wie man ein Werk wirklich zugrunde richtet, Herr Bundeskanzler! Das ist sozialistisches Pompfüneberertum, was Sie da betreiben. Sie singen die Grabeshymnen, aber Sie leisten keinen Beitrag mehr zur Rettung dieses Unternehmens, weil Sie nicht bereit sind, hier entsprechende Akzente zu setzen! (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Koppler: Wie ist denn das beim Meischberger?)
Und Ihr Freund Höger hat es ja schon in der "Presse" gesagt: Wenn es nichts hilft, dann werden wir Semperitler stolz nach 100 Jahren zugrunde gehen. Stolz zugrunde gehen! Das ist eine Perspektive, meine Damen und Herren! 100 Jahre hat dieses Unternehmen den internationalen Wettbewerb erfolgreich bewältigt. Aber zehn Jahre Vranitzky haben sie nicht übertaucht, sondern da gehen sie ein, meine lieben Freunde, weil sich dieser Kanzler um dieses Werk nicht kümmert! (Beifall bei den Freiheitlichen.) Herr Bundeskanzler! In drei Jahren haben die Semperitler 1,3 Milliarden Schilling Dividende an die Konzernspitze abgeliefert, in elf Jahren 1,4 Milliarden Schilling Gewinn erwirtschaftet, davon 800 Millionen Schilling an die Konzernmutter abgeliefert. 1996 müssen sie eine Rücklage mit 500 Millionen Schilling auflösen, um die Abfertigungen für 600 gekündigte Arbeitnehmer zu zahlen. Herr Bundeskanzler! 1996 – und das wissen Sie auch – wird noch eine weitere Sonderdividende von 500 Millionen Schilling angefordert, um die Werkserrichtung im nahen Tschechien zu ermöglichen. Und das ist das Aus für dieses Unternehmen. Diese Sonderdividende ist das letzte, was dort herausgeht. Und dann gründet man zu Beginn 1997 um, macht aus der AG – und Sie wissen das aus den internen Vorhabensberichten von der Firma Conti – eine Ges.m.b.H., und die Ges.m.b.H. schickt man in den Konkurs. Und dann hat man nicht einmal mehr Schließungskosten, denn dann zahlt der Steuerzahler über den Insolvenzfonds die Rechnung für eine verfehlte Wirtschaftspolitik. (Beifall bei den Freiheitlichen.)
Meine Damen und Herren! Das ist die Realität! Und daher ist also auch dieses Gerede, wir werden einen Arbeitskampf führen, der der härteste in Österreich ist, nur Wasser auf die Mühlen der Konzernspitze in Deutschland. Die warten doch nur darauf, daß Widerstand gegen die Demontage der Maschinen geleistet wird! Auf das warten sie, damit sie sagen können, da ist