Eines der vorrangigen Ziele der österreichischen Tourismuspolitik muß es weiters sein, die arbeitsplatzschaffende Funktion des Tourismus zu erhalten und insgesamt die Arbeitsbedingungen attraktiver zu gestalten, etwa durch die Setzung von Ausbildungsschwerpunkten für neue Berufsprofile.
Die Österreich-Werbung befindet sich derzeit in einer Umstrukturierungs- und Rationalisierungsphase, deren Ziel eine Verstärkung der Markteffizienz ist. Die Umgestaltung der ÖW soll mit Schaffung eines neue Österreich-Images parallel gehen, was einer Korrektur zugunsten Modernität, Erlebnis und Forcieren der kulturellen Identität entspricht. Ungeachtet dessen halte ich es für denkbar, bestimmte tourismusrelevante Projekte von Privaten abwickeln zu lassen.
Die Einführung der Autobahnmaut – auch ein Thema, das angesprochen wurde – hat zwar zu Beginn der Diskussion zu negativen Presseberichten geführt, bringt aber in der Realität keine meßbaren negativen Auswirkungen auf die touristische Nachfrage mit sich, dies vor allem deshalb, weil bei der Gebühr verschiedene Sonderkonditionen für Österreich-Urlauber vorgesehen sind: die Zwei-Monats-Vignette etwa oder der "Kombi-Pack". Diese Einrichtungen werden vorbeugen, daß Härtefälle auftreten, und sicherlich für die Urlauber eine einigermaßen attraktive Preisgestaltung ermöglichen.
Die Arbeiten an einem neuen europaweiten Informations- und Reservierungssystem für den Tourismus, das von einem internationalen Konsortium realisiert wird, schreiten voran. Dieses System soll anhand eines Pilotversuchs im Bundesland Oberösterreich, der auch vom Bund finanziell unterstützt wird, geprüft werden.
Die Tourismuswirtschaft hat naturgemäß vitales Interesse an einer intakten Umwelt, aber auch an Zugänglichkeit und Nutzungsmöglichkeit der betreffenden Gebiete. In den bestehenden Nationalparks hat sich eine Palette neuer Angebotsformen und spezifischer Einrichtungen entwickelt. Die im Aufbau befindlichen Angebote stellen bereits eines der am stärksten zielgruppenorientierten Angebote in Österreich dar.
Eine weitere räumliche und zeitliche Abstimmung der österreichischen Schulferien ist nur auf gesamteuropäischer Ebene sinnvoll. Österreich bemüht sich daher auch schon seit längerer Zeit auf der Ebene der Europäischen Union, Impulse für eine europaweite Entzerrung der Ferienzeitpunkte zu setzen. (Präsident Dr. Neisser übernimmt den Vorsitz.)
Der Wirtschaftsminister teilte mir mit, daß die gesunkenen Nächtigungszahlen bereits im nächsten Jahr versprechen zu stabilisieren und in weiterer Folge eine positive Tendenz aufweisen werden.
Zur Frage 23:
Hiezu teilt der für die Angelegenheiten der Österreichischen Bundesbahnen – ich betone aber, nicht für Angelegenheiten des Fahrplans und der Fahrpreise – zuständige Bundesminister mit, daß seit 24. Juni 1996 die Bewirtschaftung aller Züge in der vertraglich vorgesehenen Form wiederhergestellt ist.
Ergänzend verweise ich darauf, daß die Bundesregierung durch das Ermöglichen eines Investitionsprogramms in der Höhe von 60 Milliarden Schilling einen offensiven Ausbau der Infrastruktur mit dem Ziel einer höheren Verkehrsqualität in die Wege geleitet hat.
Zur Frage 25:
Die markante Reduktion des Reiseverkehrsüberschusses um 13 Milliarden Schilling im Jahr 1995 gegenüber 1994 ist laut Wirtschaftsforschungsinstitut überwiegend auf gesteigerte Reiseausgaben der Österreicher im Ausland zurückzuführen, nämlich zusätzlich 10 Milliarden Schilling.
Die Einnahmen gingen zwar ebenfalls zurück, aber mit 3 Milliarden Schilling bei weitem nicht so stark, wie oft angenommen wird.