Aber ich kenne auch die Probleme, die sich hier darstellen. Der Herr Bundeskanzler hat in seiner Beantwortung auf die exogenen Faktoren hingewiesen. Ich habe zuletzt in einer Pressekonferenz im August des Vorjahres gemeint, wir hätten ganz einfach das Problem, daß wir uns mit unserem Tourismusangebot auf zu langsam wachsende und gesättigte Märkte konzentrieren, daß wir etwa die Überseemärkte zu wenig beachten. (Abg. Mag. Stadler: War bei der Pressekonferenz kein Journalist anwesend?)
Ich habe vor Jahren schon darauf hingewiesen, daß wir ein Imagedefizit beim Tourismusangebot haben, daß das Preis-Leistungs-Verhältnis bei vielen Angeboten nicht stimmt und daß die Kooperationsmöglichkeiten zwischen den Betrieben der jeweiligen Branche und mit anderen Branchen – mit dem Gewerbe, dem Handwerk, der Landwirtschaft – eigentlich nicht gefördert worden ist, daß Überkapazitäten heranwachsen und daß die Ausbildung auch nicht so ist, wie wir sie uns vorstellen.
Meine Damen und Herren! Ich habe wirklich versucht, viele Konzepte und Vorschläge mit einzubringen. Ich möchte einige Beispiele herausgreifen, etwa die Frage der Österreich-Werbung, weil Kollegin Rossmann dieses Thema angesprochen hat. Dazu ist festzuhalten, daß mit einem neuen Management und auch nach konstruktiven Gesprächen mit Minister Ditz die geplante Strukturreform nunmehr doch in die richtige Richtung zu gehen scheint, nämlich etwa die Relation Personal : Marktausgaben von 60 : 40 umzudrehen – also ein schlankes Management: Personal effizient einsetzen und den größten Teil der 620 Millionen Schilling eben für Werbung, für die entsprechende Betreuung des Marktes ausgeben.
Wir waren der Meinung, daß die Organisationsstruktur anders sein sollte, eine Kapitalgesellschaft etwa, ob AG oder GesmbH. Da meinte der Koalitionspartner: Nein, es sollte eine Vereinsstruktur sein, die aber durchaus so geordnet ist, daß die Struktur einer Kapitalgesellschaft ähnlich wird und ähnlich effizient gestaltet wird. Wir werden das sehr genau beobachten, und wir werden sehen, ob damit die Erfordernisse erfüllt werden können.
Wir haben immer gesagt: Wir brauchen ein aggressives Marketing, wir brauchen Fernsehwerbung, wir brauchen Events, wir müssen den Markt viel intensiver bearbeiten. Und daher ist es auch gut, daß diese 50 Millionen Schilling für die Werbung für den Winter 1996 in Form von Fernsehspots auf den wichtigsten Märkten eingesetzt werden. Ich stehe nicht an zu sagen, daß wir auch für den Sommer 1997 eine entsprechende Initiative erwarten.
Meine Damen und Herren! Eines muß schon auch gesagt werden: Um diese Schritte zu schaffen, war es notwendig, den ehemaligen Generaldirektor der ÖW abzulösen, den Herrn Lukas nämlich. Denn eines steht fest: Er hat in all der Zeit nichts zustande gebracht. (Abg. Dr. Haider: Er hat noch Zuwächse gehabt, und dann ist er abgelöst worden!) Und daß er, sehr geehrter Herr Dr. Haider, nichts zustande brachte, war in Wirklichkeit der Befähigungsnachweis für Sie, daß er EU-Abgeordneter der Freiheitlichen Partei geworden ist. Das ist es in Wirklichkeit! (Beifall bei der SPÖ.) Also die sogenannten Schwachen, die für nichts taugen, die sind Ihre erste Garnitur. (Abg. Dr. Haider: Er hat Zuwächse gehabt!)
Meine Damen und Herren! Zur Förderungspolitik. Wir sind immer dafür eingetreten, Kooperationen stärker zu fördern, wegzugehen von der Quantität hin zur Qualität. (Abg. Dr. Haider: Ihre Politik bringt uns gute Mitarbeiter!) Wir haben auch immer die Meinung vertreten, daß die Richtlinien klar gestaltet werden müssen. Wir gehen davon aus, daß es nun an der Zeit ist, touristische Software stärker zu finanzieren und weniger die Hardware, also weniger die Zimmer, eher mehr die Betreuer, etwa regionale Tourismusorganisationen, die in der Lage sind, das touristische Angebot einer Region vernetzt darzustellen, es zu entwickeln, auf betrieblicher, örtlicher, kommunaler Ebene zu koordinieren und dann entsprechenden Zielgruppen anzubieten.
Meine Damen und Herren! Ich habe auch kein Problem damit, wenn der Herr Bundeskanzler dem Herrn Abgeordneten Haider etwas erklärt. Ich habe wirklich kein Problem damit. (Beifall bei der SPÖ.) Ich halte es für wichtig. Vielleicht begreift er dann manches, was er bis jetzt nicht begriffen hat. (Abg. Mag. Stadler: Herr Bundeskanzler, sagen Sie dem Parnigoni, daß Sie es begriffen haben!) Ich meine Haider. Das ist ja wohl klar.