Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 36. Sitzung / Seite 312

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wurde versucht, Verbote durch Einführen von Fluorchlorkohlenwasserstoffen, durch Einführen von teilhalogenierten Kohlenwasserstoffen zu umgehen. Aber die Natur, meine Damen und Herren, läßt sich nicht umgehen, und es war vielleicht notwendig, daß ein Unfall wie in Seveso vor 20 Jahren passiert ist, damit auch die chemische Technologie einen Umdenkprozeß durchgemacht hat und heute voll danach handelt.

Die chemische Technologie, die freiwillig responsible care betreibt, die freiwillig das Öko-Audit vorantreibt, versucht, bevor neue Substanzen auf den Markt gebracht werden, etwaige Auswirkungen abzuschätzen. Die chemische Industrie hat daraus gelernt. Auch die Gesetzgebung hat daraus gelernt.

Mein Kollege Stampler hat erwähnt, welche Maßnahmen gesetzt wurden. Ich glaube, in Zusammenarbeit von Wissenschaft, Technologie und Gesetzgebung wird es uns gerade beim Ozonloch gelingen, eine Stabilisierung herbeizuführen. Aber, meine Damen und Herren, es wird zwei Generationen, es wird 50 bis 70 Jahre dauern, bis hier ein falscher chemischer Weg beendet ist.

Ich wünsche Ihnen trotz Ozon an der Erdoberfläche und trotz Ozonloch einen recht schönen Urlaub. (Beifall bei der SPÖ.)

14.57

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist nun Herr Abgeordneter Sauer. – Bitte, Herr Abgeordneter. (Abg. Mag. Schweitzer: Was hat er heute für Privilegien?)

14.57

Abgeordneter Willi Sauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Aumayr hat vorhin etwas launig erwähnt, daß diesen 25 Punkten ein 26. angefügt werden sollte, nämlich der, daß der liebe Gott die Sonne nicht mehr scheinen lassen soll. Bei der jetzigen Wetterlage, Frau Kollegin Aumayr, gehe ich fast von der Tatsache aus, daß er Ihre Bitte bereits erhört hat, weil die Sonne sehr, sehr wenig scheint. (Abg. Böhacker: Sie hat einen guten Draht zum lieben Gott!) Eben.

Meine sehr verehrten Damen und Herren! Bevor ich zum Thema dieser Umweltdebatte komme, möchte ich ein Dankeschön aussprechen, daß es der Landwirtschaft durch den Beschluß des Nationalrates am heutigen Vormittag ermöglicht wurde, die ÖPUL-Maßnahmen umzusetzen. Dieses Danke geht an alle jene, die Verantwortung tragen, weil wir Bauern dadurch die Möglichkeit bekommen, sehr wesentlich zum Umweltprogramm und natürlich auch zur Erhaltung der Umwelt beizutragen, weil wir dadurch sehr naturnah produzieren können und somit auch gesunde Nahrungsmittel produzieren.

Damit können wir als Bauern einen Auftrag erfüllen und eine Garantie einlösen, die wir jeden Tag der österreichischen Bevölkerung geben, die Garantie nämlich, daß wir täglich frische und qualitativ hochwertige Lebensmittel im ausreichenden Maß zur Verfügung stellen. Um diese Garantie einhalten zu können, brauchen wir natürlich auch Vorbedingungen, und eine dieser Vorbedingungen ist das österreichische Umweltprogramm. Nochmals allen Verantwortlichen einen herzlichen Dank. (Beifall bei der ÖVP.)

Gerade weil wir Produzenten sind, Produzenten von Nahrungsmitteln, haben wir auch eine gewisse Verantwortung, aber bei einer Vielzahl von menschlichen Aktivitäten kommt natürlich auch – und so auch in unserer Produktionssparte – eine Luftverschmutzung oder eine -verunreinigung zustande. Daß wir diese Verunreinigung hintanhalten wollen, von uns aus selbst hintanhalten wollen, beweist die Tatsache, daß wir in den letzten Jahren – hier nehme ich die letzten fünf oder sechs Jahre her – bei den Strohverbrennungen von zirka 120 000 Hektar im Jahr auf rund 6 000 Hektar zurückgegangen sind. Das ist unser wesentlicher Anteil an der Luftreinhaltung. Damit kommt es natürlich zu wesentlich weniger Luftschadstoffen und zu einer Verringerung des bodennahen Ozons.

Der zweite Punkt ist der sehr gut ausgeprägte Fuhrpark in unseren landwirtschaftlichen Betrieben. Unsere landwirtschaftlichen Maschinen und Traktoren sind auf sehr, sehr schadstoffarmen Betrieb ausgerichtet.


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