wirtschaft, ohne Widerspruch der Mehrheitsparteien, daß die damaligen Projekte, selbst die Umbauprojekte bei Zwentendorf, die vorgesehen haben, dieses Kraftwerk in ein Gas-Kombi-Kraftwerk umzubauen, nicht wirtschaftlich gewesen wären, meine Damen und Herren. Es hat nicht die üblichen prognostizierten Stromzuwächse gegeben, und es wäre wirtschaftlich nicht einmal vertretbar gewesen, ein Gaskraftwerk zu bauen. Was das Atomkraftwerk betrifft, ist es allen klar, daß das ein unsinniges, unwirtschaftliches, gefährliches und energiepolitisches Steinzeitprojekt gewesen wäre. Aber daß auch ein Gaskraftwerk völlig unwirtschaftlich gewesen wäre und daß auch ein Gaskraftwerk eine massive Fehlinvestition gewesen wäre, das ist in diesem Bericht klar und deutlich zum Ausdruck gekommen; das steht bereits auf Seite 93 in diesem Bericht.
Außerdem – und das war eine sehr interessante Diskussion im Rechnungshofausschuß – ist zutage getreten, daß höchst umstritten, ja klar ist, daß auch die weiteren Kraftwerke, wie zum Beispiel Freudenau und Lambach eigentlich keine wirtschaftlichen und ökonomischen Investitionen sind – abgesehen jetzt vom umweltpolitischen Gesichtspunkt, von ökologischen und gesellschaftspolitischen Verträglichkeiten.
Freudenau ist bereits ein reines Tourismusprojekt für Wien geworden. Diese Investitionen, die dort getätigt werden, wären wesentlich sinnvoller eingesetzt in ganz anderen Bereichen, wie etwa bei Bauinvestitionen, bei Verbesserungen der Wärmedämmung, bei ... (Abg. Murauer: Wenn du für Umwelt bist, für saubere und erneuerbare Energie, dann kannst du Lambach nur befürworten!)
Herr Abgeordneter Murauer! Das haben wir lange diskutiert. Sie glauben immer noch, weil das Wasser an sich sauber ist und weil das Wasser immer nachrinnt, daß das deshalb eine umweltpolitisch richtige Investition ist. (Beifall des Abg. Öllinger. )
Herr Abgeordneter Murauer! Sie haben ein Problem. Die Emissionen passieren an ganz anderer Stelle. So ein Kraftwerk kann ich doch nicht aus Stroh und Heu bauen, sondern da wird doch Beton eingesetzt, da brauche ich Maschinen. (Abg. Murauer: Jawohl!) – Ja, was glauben Sie denn, wie ich den erzeuge? Da brauche ich massiv Energie. Außerdem berücksichtigen Sie nicht, daß gerade das von Ihnen angesprochene Lambach im Winter zu vergessen ist, Herr Abgeordneter Murauer. Im Umkreis von wenigen Kilometern gibt es Industrieprojekte, die mit einem Bruchteil von dem Geld, das hier investiert wird, sinnvolle Cogeneration-Anlagen bauen könnten und selber Strom und Wärme produzieren könnten – mit einem Bruchteil des Geldes für Lambach! Das ist das Problem, das wir bei Lambach haben. (Beifall bei den Grünen.)
Sie haben natürlich recht. Ich kann mich erinnern, vor 20 Jahren habe ich über dieses Problem auch nachgedacht und mir gedacht, eigentlich verstehe ich das nicht, da gibt es Experten, die sagen, Wasserkraft sei nicht unter allen Bedingungen umweltfreundlich. Da dachte ich mir, das gibt es doch nicht, das rinnt nach, raucht nicht, stinkt nicht und ist immer wieder verfügbar. (Abg. Murauer: Richtig!) Herr Abgeordneter Murauer! Sie sollten vielleicht einmal mit dem Herrn Bruckmann reden oder mit anderen Experten in Ihrer ehemaligen Fraktion. – Die Frage ist: Was erzeuge ich in einer Jahreszeit, in der die Wasserkraft nur minimal Strom produziert? (Abg. Murauer: Also keine Wasserkraftwerke!)
Nein, die Frage ist etwas differenzierter zu sehen. Auch Bioanlagen sind nicht immer ökologisch. Es gibt auch Dinge, die auf den ersten Blick ökologisch sinnvoll erscheinen; ein Beispiel im Pestizidbereich ... (Weiterer Zwischenruf des Abg. Murauer. )
Ja, aber nicht alles, was ökologisch ausschaut, ist auch ökologisch, und nicht alles, was Murauer an Argumenten bringt, ist auch gut.
Meine Damen und Herren! Das ist das Problem. Vielleicht wird der Wirtschaftsminister hier ein paar klärende Worte – er kommt doch von Ihrer Fraktion – in dieser Angelegenheit sprechen. Er wird vielleicht über die Wirtschaftlichkeit von Freudenau sprechen. Da ist es nämlich so, daß das Stromaufkommen im Winter relativ groß ist – Lambach ist ja zu vergessen in dieser Frage –, aber selbst hier ist es nicht mehr ökonomisch, selbst hier ist es energiewirtschaftlich ein