Trassenlinie Sie sind. Zum einen möchte ich Ihnen einmal in Erinnerung rufen, daß es darum geht, daß Sie überhaupt entscheiden sollen.
Ihre Argumente kann ich nur so interpretieren, daß Sie offensichtlich Angst vor jeder Art der Entscheidung haben, was nicht verwundert, wenn man sich die Geschichte anschaut: Allein im steirischen Landtag war Ihre bisherige Linie eine einzige Zickzacklinie! (Abg. Dr. Maitz: Landesregierung !)
Herr Kollege Maitz! Wenn Sie hier Beschlüsse des Landtags zitieren, wenn wir hier anfangen würden, die Beschlüsse des Landtags oder der Landesregierung zu zitieren (Abg. Dr. Maitz: Nur den letzten!) , dann würden wir heute Abend bis zehn hier sitzen und uns gegenseitig die Beschlüsse der Landesregierung dazu vorlesen und uns wahrscheinlich wundern, was diese darüber schon alles gesagt und beschlossen hat.
Uns geht es einzig und allein darum, daß Sie überhaupt einmal einen Antrag, den wir eingebracht haben, behandeln und daß Sie entscheiden. Wenn Sie meinen, daß diese Trassenführung so gut ist, dann beschließen Sie sie doch, stimmen Sie doch gegen unseren Antrag! Haben Sie doch den Mut, das zu tun! Aber diesen Mut haben Sie ja nicht. Und mit gutem Recht haben Sie nicht den Mut dazu, denn ich sage Ihnen – auch den Kolleginnen der SPÖ, besonders Frau Kollegin Buder –, was fahrlässig ist und was fahrlässige Verkehrspolitik ist: das, was Sie machen, was Sie seit 20 Jahren machen, indem Sie einfach vorgehen, wie Sie wollen, ohne lange zu schauen, ohne zu fragen, ohne sich um Raumplanung zu scheren, um andere Menschen, um den Rechtsstaat oder um Bedingungen zu scheren, die dazu geschaffen wurden, den Straßenbau zu regeln.
Denn genau so haben Sie es im Ennstal gemacht. Sie setzen einfach eine Tatsache und lassen über eine Straße tagtäglich Tausende Autos fahren. Und dann stellen Sie sich hier heraus und sagen: Es steht jetzt der Wachtelkönig gegen das Leben von Menschen. – Das ist nicht die Frage! Es geht um Ihre Verkehrspolitik, die Sie seit zehn oder 20 Jahren betrieben haben. Darum geht es hier. Sie steht hier auf dem Prüfstand! (Beifall bei den Grünen. – Abg. Dr. Maitz: Die haben Sie seit 20 Jahren verhindert!)
Sie haben geschlafen in der Frage der Ennsnahen Trasse. Sie haben überhaupt nichts unternommen. Sie haben gedacht, Sie können sich einfach hinstellen und die Dinge so laufen lassen, und irgendwann einmal wird die Bevölkerung im wahrsten Sinn des Wortes weichgeklopft sein von dieser Autolawine und wird dem zustimmen, was Sie schon vor langer Zeit geplant haben. Aber inzwischen haben sich die Bedingungen verändert, und Sie werden zur Kenntnis nehmen müssen, daß sich die Bedingungen geändert haben und daß heute die Bevölkerung nicht mehr gewillt ist, Ihren Betonwahn einfach so hinzunehmen, den Sie die längste Zeit ausgelebt haben. (Abg. Steibl : Das ist ein Blödsinn!)
Ich sage Ihnen etwas: Die Pläne für den bestandsnahen Ausbau liegen fertig in der Lade. Gehen Sie doch daran und setzen Sie sie um! Machen Sie doch die Ortsumfahrungen, die schon lange fertig geplant sind! Aber stellen Sie sich doch nicht hier heraus und tun so, als gäbe es nur eine einzige Alternative!
Frau Kollegin Buder! Weil sich die Besucher, wie Sie sagen, so über den Unsinn, den Sie da in den vergangenen Jahren in die Landschaft gestellt haben, wundern, muß ich Ihnen sagen: Sie haben lange genug Zeit gehabt, das entsprechend zu korrigieren – ich betone: entsprechend, und durchaus zum Wohle der Bevölkerung dort. Aber Sie glauben, daß Sie mit Ihrer Verkehrspolitik und mit dem, was Sie in den vergangenen Jahren getan haben, einfach so fortfahren können. Aber das wird nicht gehen.
Auch wenn Sie hier gegen unseren Antrag stimmen, Sie werden ganz sicher – da bin ich mir ganz sicher – irgendwann einmal auch diese Rechnung präsentiert bekommen, und zwar deshalb, weil die Menschen heute sensibel geworden sind. Sie wissen sehr wohl, daß es Alternativen gibt, gerade auch in der Verkehrspolitik, und daß man diese nicht einfach vom Tisch wischen kann, nur weil man vor zehn Jahren oder irgendwann beschlossen hat, genau da muß