Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 43. Sitzung / Seite 63

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

gung zu erzielen. Jetzt gehen wir hier im Parlament her, beschließen faktisch die Gründung einer Gesellschaft, schieben dort das Steuergeld der österreichischen Bürgerinnen und Bürger hinein und wissen in Wirklichkeit noch gar nicht, wie diese Gesellschaft aussehen wird, welche Aufgaben diese Gesellschaft haben wird, welche Kompetenzen sie haben wird und ob überhaupt Einigung mit den betroffenen Grundstückseigentümern, den Gemeinden und den Anrainern dort erzielt wird.

Wenn ich heute dieses Schreiben von der ÖGNU hernehme, daß der zukünftige Nationalpark bestenfalls ein Fleckerlteppich werden wird, Herr Minister, dann muß ich dem zustimmen, denn solange Sie keine Einigung mit den Grundeigentümern erzielen, ist dieser Nationalpark ein Fleckerlteppich. Das kann aber nicht in Ihrem Interesse liegen, wenn Sie die Natur in diesem Gebiet schützen wollen. Wir brauchen ein zusammenhängendes Naturschutzgebiet, es muß kein Nationalpark nach internationalen Richtlinien sein. Ich glaube, das ist das Entscheidende. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Bundesminister Dr. Bartenstein hält Unterlagen in die Höhe.) Ich weiß, aber es gibt an der Donau noch genug Gemeinden, mit denen das noch nicht abgeklärt ist, Herr Minister. Ich weiß nicht, woher Sie diese Unterlagen haben, aber ich weiß von Gemeindevertretern von angrenzenden Nationalparkgemeinden, daß mit diesen noch keine Einigung erzielt wurde. Das möchte ich Ihnen nur sagen. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Ruf bei der ÖVP: So soll vielleicht einmal das Ergebnis ausschauen!) So wird es vielleicht einmal im Endeffekt ausschauen, aber im Moment können Sie nur die Bundesforsteflächen einrechnen, denn bezüglich der anderen wurde noch keine Einigung erzielt.

Auf jene Gründe, warum dieser Nationalpark international gar nicht anerkannt werden kann, wird mein Kollege Martin Graf näher eingehen, der aus dem Wiener Teil des zukünftigen Nationalparks kommt.

Ich stelle eines ganz klar fest: Solange mit den Bürgerinnen und Bürgern keine Einigung erzielt wird, so lange ist das Thema Nationalpark hier im Parlament nicht spruchreif. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

14.28

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Der von Abgeordneten Wenitsch vorgetragene Entschließungsantrag ist geschäftsordnungsmäßig unterstützt und wird in die Verhandlungen miteinbezogen.

Als nächster ist Abgeordneter Auer zu Wort gemeldet. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten.

14.28

Abgeordneter Jakob Auer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Bundesminister! Herr Präsident! Meine Damen und Herren! Vorerst eine Bemerkung zu einer Reihe von Rednern, die zu den verschiedensten Vorlagen, mit denen wir uns heute beschäftigen, Stellung genommen haben. Eine Stellungnahme hat mich tatsächlich beeindruckt, nämlich jene des Kollegen Dr. Rada.

Mein Respekt für das, was Sie hier gesagt haben, denn mir kommt es auch schön langsam so vor: Jeder ist für die Schaffung eines Nationalparks, jeder ist für die Schaffung von Naturschutzgebieten, von Schongebieten und dergleichen, aber nur dort, wo er nicht zu Hause ist, damit er in der Ausweitung der Gemeinde, damit er in der Problematik der Bewirtschaftung, damit er in seinem Umfeld als privater Hausbesitzer oder auch als Firma nicht gestört wird.

Meine Damen und Herren! Das ist tatsächlich ein wenig einfach. Sosehr wir uns über jede Schaffung derartiger Einrichtungen freuen, eines sollte man schon auch wissen: Dort, wo derartige Schutz- und Schongebiete veranlaßt, verordnet werden, gibt es große Schwierigkeiten. Ich weiß, wovon ich rede, denn in meiner Gemeinde gibt es ein Naturschutzgebiet, die Fischlhamer Au, das ohne Entschädigung verordnet wurde, das Schwierigkeiten für Grundbesitzer bringt und so weiter.

Meine Damen und Herren! Ich möchte jetzt zum Thema Lambach etwas sagen, denn am 28. Februar dieses Jahres gab es ja eine Dringliche Anfrage der Grünen. Es war dies letztlich


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite