werden sollen, dann reihum diskutiert werden, bevor sie hier behandelt werden konnten. Und ich hätte es sehr schade gefunden – ich bitte, das nicht als Unhöflichkeit zu verstehen; wichtige Diskussionen über diesen Bericht werden auch außerhalb dieses Raumes stattfinden –, wenn dadurch diese Dynamik unterbrochen worden wäre. Insofern bin ich dankbar, daß man das trotzdem im ursprünglichen Zeitplan gemacht hat.
Herr Kollege Lukesch! Betrachten Sie es jetzt mehr als eine Formulierung denn als einen Widerspruch zur Autonomie: Ich bin auch der Überzeugung, daß die Universitäten am allerbesten wissen, wo sie finanzielle Reformen ansetzen müssen. Die Frage ist noch, ob sie auch immer wissen, wann sie das tun müssen – was kein Widerspruch zur Autonomie ist. Die Dringlichkeit dessen, was wir hier sozusagen auch budgetbedingt zu tun haben – nicht die Dimension, mir geht es nicht um das Volumen –, widerspricht manchmal so mancher universitätsinternen Entscheidungsfindung.
Ich bin auch froh, daß wir das jetzt nicht nur politisch, sondern auch vis-à-vis den Vertretern und Vertreterinnen der Universitäten in einem ganz anderen Klima und mit einer ganz anderen Bereitschaft zum Dialog diskutieren, als das noch vor wenigen Monaten der Fall war. Aber man stößt oft auf das Argument: Ja, das sehen wir schon ein, daß wir das machen sollen, und da gibt es auch gute Modelle, und die erfordern auch Kooperation mit dem Ministerium, und das ist alles wunderbar. Aber jetzt werden wir das einmal eingehend diskutieren, beraten und in einer zwei- bis dreijährigen Übergangsfrist dann auch umsetzen können. Unser Problem ist, daß wir sozusagen mit den Realitäten des Staatshaushaltes akut umgehen müssen. Das ist kein Widerspruch zur Autonomie, aber ein Appell – ich glaube, Sie tragen ihn mit –, daß wir hier rasch entsprechende Schritte setzen müssen.
Ich bin im übrigen auch dafür – damit das auch klargestellt ist, weil das in der Öffentlichkeit sehr mißverständlich diskutiert wurde –, wenn eine Studieneingangsphase das Ziel der Beratung hat, wenn eine Studieneingangsphase das Ziel hat, Orientierung zu schaffen. Ich bin dagegen, wenn eine Studieneingangsphase das Ziel hat, in einer Prüfung zu enden, die regulativ für Studienplätze sein soll. Also ich bin ein kategorischer Gegner dessen, was dann unter der Metapher "Knock-out-Prüfung" gehandelt wird. Ich bin aber dafür – ich sage nicht, daß Sie das wollen, ich sage es für mich hier als Feststellung, ich kenne einige, die das sehr gerne anders hätten –, daß wir Orientierung und auch Vorbereitung auf den Studienbetrieb an sich und auf das jeweilige Studium stärken.
In dem Zusammenhang muß ich nur schon sagen: Solange ich Unterrichtsminister war, war eine stehende Floskel gerade von seiten der Kollegen von der ÖVP immer: Es kommen so viele an die Universitäten, die eigentlich nicht ausreichend vorbereitet sind. Darum sollen sich endlich die Schulen kümmern. – Mit dem Tag meines Wechsels vom Unterrichtsministerium ins Wissenschaftsministerium hat auch die Adresse dieses Punktes gewechselt. Jetzt heißt es: Es muß endlich an den Universitäten etwas geschehen. Ich glaube, daß man gerade in diesem Bereich nur im Verbund, nur gemeinsam vorgehen kann. – Nein, nicht den Kopf schütteln, genauso war es. Ich habe mir das nicht herausgesucht. (Abg. Dr. Lukesch: Um dieses Problem geht es aber nicht!) Mir aber. (Abg. Dr. Lukesch: Zu viele Studierende studieren zu lange das Falsche!) Mir geht es darum, hier festzustellen, daß sich die Adresse verschiedener Kritikpunkte je nachdem ändert, wer da vis-à-vis steht.
Ich glaube, daß das nur im Verbund lösbar ist, daß nur die Schulen und die Universitäten gemeinsam helfen können. Und ich wiederhole, daß ich sehr für ein Stärken all der Instrumente bin, die am Beginn des Studiums Orientierung, Information, Vorbereitung und auch Klarheit darüber, worauf man im Studium trifft, verschaffen.
Es sei kurz gesagt: Herr Abgeordneter Lukesch hat das als "Baustelle" bezeichnet. Ich zögere ein bißchen bei dem Vergleich, weil das sehr schnell in dem Sinne mißverstanden werden könnte, daß sozusagen kein Stein geordnet plaziert wäre. Aber wir haben derzeit – das ist richtig – eine der gewaltigsten und tiefgehendsten Reformen im Rahmen der Universitäten – ich zitiere einen Gesprächspartner von mir von heute nachmittag – seit dem Jahr 1975. Wir haben eine massive organisatorische Veränderung – mit und ohne Budget. Aber durch das Budget hat das