Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 44. Sitzung / Seite 152

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Der Punkt ist einfach, daß wir uns mit diesem Phänomen, dieser sogenannten gläsernen Decke näher beschäftigen werden müssen. Kollegin Brinek wird mich da unterstützen. Wir werden das Phänomen dieser seltsamen gläsernen Decke wahrscheinlich gemeinsam angehen müssen. Dies findet seine Bestätigung im Hochschulbericht, wo steht, daß der vom Gesetzgeber eingeräumte Spielraum nicht genützt wird.

Es gibt zwei Möglichkeiten: Erstens: Es ist alles bestens, man braucht den gesetzlichen Spielraum nicht zu nützen. – Die Zahlen sprechen eine andere Sprache.

Zweitens: Die Instrumentarien sind zuwenig griffig, und sie sind möglicherweise auch an den falschen Stellen angesetzt.

Ich würde sagen, für uns ist das eine große Herausforderung, und ich finde es sehr schön, daß die Gleichbehandlungsgruppe im Wissenschaftsministerium das schon sehr genau erkannt hat. Diese lädt zu einem zweitägigen Seminar ein, wo sie sich damit sehr genau beschäftigen wird. Und das, finde ich, ist eine gute Sache, und ich meine, das ist für uns durchaus eine Herausforderung. Offensichtlich sind die Instrumentarien, die wir den Universitäten geben, nicht die richtigen oder greifen nicht dort, wo sie eigentlich greifen müßten.

Zum Schluß noch zu dem Erkenntnis des Verfassungsgerichtshofes bezüglich der Habilitationskommission. Ich muß auch sagen, bei mir läßt das Skepsis aufkommen. Denn wenn über die wissenschaftliche Qualifikation anderer nur mehr von Personen geurteilt wird, die die gleiche Qualifikation haben, dann, so meine ich, muß uns das ja auch in diesem Haus zu denken geben. Wenn man diese Logik fortsetzte, würde das bedeuten, daß über Ärztegesetze zum Beispiel nur mehr Ärzte abstimmen dürfen. Ich habe den Verdacht, daß dieses Gesetz möglicherweise Standesdünkel zum Gesetz erhebt. Ob das so gescheit ist, weiß ich nicht. – Danke schön. (Beifall bei der SPÖ und beim Liberalen Forum.)

19.17

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. – Herr Abgeordneter, für Sie bleibt noch eine Redezeit von einer ganzen Minute übrig.

19.17

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Herr Präsident! Wenn es wichtig ist, bringt man wahrscheinlich auch in einer Minute allerhand hinüber.

Ich möchte mich ganz kurz mit dem Thema Fachhochschule auseinandersetzen. Im Ausschuß wurde gezeigt, daß keinerlei Handlungsbedarf besteht, den Fachhochschulrat neu zu besetzen. Wir sind diesbezüglich ganz gegensätzlicher Meinung. Dieses wichtige Gremium muß so rasch wie möglich wieder besetzt werden, wobei wir eine öffentliche Ausschreibung der Schlüsselpositionen verlangen möchten, damit Parteipolitik, die in diesem Gremium nichts verloren hat, hintangehalten werden kann. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wir meinen, daß die im Fachhochschulbericht, der schon diskutiert wurde, erwähnten sogenannten arbeitserschwerenden Umstände, die hier beklagt werden, zwischen Fachhochschulrat und Bundesministerium so rasch wie möglich ausgeräumt werden müssen und daß eine Verbesserung der Koordination zwischen den Universitäten und dem Fachhochschulbereich stattfinden muß.

Eine Zwischenevaluierung der bereits eingerichteten Studiengänge, um nachzuweisen, daß die tatsächliche Praxisorientierung gewährleistet ist, wäre wünschenswert.

Zum Schluß möchte ich nur noch einmal gegen die Vertagung unserer Anliegen hinsichtlich Schaffung eines Zahnmedizinstudiums und der Schaffung von Ausbildungs- und Gesundheitspsychologen energisch protestieren. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

19.19

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Als nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Günther Leiner zu Wort gemeldet. – Bitte. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 7 Minuten.


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