Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 47. Sitzung / Seite 171

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Herr Bundesminister! Ich ersuche Sie dringend, diese 135 Millionen Schilling Verkaufserlös, den die Bundesforste lukrieren, im Unternehmen zu belassen und nicht ins Budget zu übernehmen! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

0.48

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Steindl. Er hat das Wort.

0.48

Abgeordneter Mag. Franz Steindl (ÖVP): Herr Präsident! Herr Minister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! An und für sich habe ich eine Rede vorbereitet gehabt. Ich verzichte jedoch darauf, diese zu halten. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte nur auf das replizieren, was Frau Gredler gesagt hat. Frau Gredler! Ich kann als Burgenländer nur eines sagen: Am besten wäre es gewesen, Sie wären im Europaparlament geblieben! (Beifall bei der ÖVP. – Bravoruf des Abg. Dr. Khol. )

Ich glaube, so etwas hat sich das Burgenland nicht verdient. Es geht hiebei gar nicht um irgendwelche Leistungen, sondern um eine symbolische Geste. Zu "75 Jahre Burgenland" gäbe es sehr viel zu sagen. Ich möchte jetzt nicht darauf eingehen. Ich kann nur versprechen: Wir werden uns bemühen, dieses Geld so einzusetzen, daß es langfristig wirkt, nämlich zum Beispiel zur Schaffung eines Jugendbeschäftigungsfonds.

Ich will auch dazu nicht mehr sagen, weil Kollege Achs nach mir ohnedies für die Burgenländer reden wird und ich ihm auch noch etwas übriglassen möchte. – Danke schön. (Beifall bei der ÖVP.)

0.50

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Achs. Er hat das Wort.

0.50

Abgeordneter Matthias Achs (SPÖ): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine sehr geehrten Damen und Herren! Das Burgenland hat heuer seine 75jährige Zugehörigkeit zu Österreich gefeiert und bedankt sich für den aus diesem Anlaß gewährten Bundeszuschuß in der Höhe von 25 Millionen Schilling.

Als das Burgenland 1921 zu Österreich kam, herrschten im jüngsten Bundesland Österreichs sehr triste wirtschaftliche und soziale Verhältnisse. Es gab weder eine Landeshauptstadt noch eine intakte Infrastruktur, geschweige denn genügend Arbeit. Diese Umstände haben dazu beigetragen, daß der Trend der Burgenländer, auszuwandern, sich verstärkt fortsetzte. Viele Landsleute fanden in den Vereinigten Staaten von Amerika Arbeit und eine neue Heimat. Trotz dieser Umstände haben die Burgenländer an ihr Land geglaubt und hart und ehrlich an der Weiterentwicklung gearbeitet.

1938 wurde das Burgenland aufgelöst, und unsere gemeinsame Geschichte ging zu Ende. 1945 wiedererstanden, gelang es uns ziemlich rasch, das Burgenland an den Wohlstand der übrigen Bundesländer heranzuführen. Fleiß, Ausdauer und Zähigkeit, verbunden mit einer geschickten Landespolitik, haben dies möglich gemacht. Wir hatten das unerhörte Glück, an der Spitze des Landes Politiker zu haben, die eine gute Hand für die Führung des Landes hatten und haben, angefangen von Landeshauptmann Lorenz Karall über Theodor Kery bis hin zu Karl Stix, wobei Letztgenannter eine sehr starke Wirtschaftskompetenz besitzt und das Land klug und erfolgreich führt.

Es ist uns in diesen 75 Jahren gelungen, dem Burgenland Identität zu geben, wobei jede Gemeinde ihre Eigenheit und Reize bewahrt hat. Es ist uns aber auch gelungen, das Land im wirtschaftlichen Bereich an die anderen Bundesländer heranzuführen.


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