Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 27

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vielleicht gerade wenn sie im Nahbereich – von anerkannten Kirchen- und Religionsgemeinschaften stehen – auch jener Kirche, zu der ich mich bekenne –, nicht ausschließen. Denn wenn wir die Randbereiche nicht wirklich eindeutig sauberhalten, wenn nicht auch wir, die politischen Parteien, den Mut haben, das anzusprechen, dann entstehen wirklich große Gefahren. (Beifall bei den Grünen.)

Ich nenne in diesem Zusammenhang das Engelswerk, Opus Dei, ich nenne aber auch den VPM, den Verein zur Förderung der Psychologischen Menschenkenntnis, in dem ehemalige leitende Funktionäre der ÖVP wie ein Professor Prantner immer wieder mit Hetzreden, mit Hetzschriften auftreten. Bei dieser Vereinigung treten auch immer wieder Redner wie Herr Knüter auf, die eindeutig zu neonazistischen Gruppen Kontakt haben, etwa zur freiheitlichen Arbeiterpartei in Deutschland. Das sind gefährliche Bereiche, und die sind in Ihrer Broschüre gänzlich ausgeblendet.

Ich halte den VPM für eine faschistoide Organisation, die sich auch ganz gefährlicher Praktiken, wie etwa des Bespitzelns ihrer Gegner, bedient, und so etwas gehört unbedingt in eine Sektenbroschüre hinein. (Beifall bei den Grünen.)

Ein Letztes: Frau Abgeordnete Tegischer hat von den Wurzeln der Sektengefahren gesprochen, und ich gebe ihr recht. Es ist wohl eine Überbetonung des Materialismus, eine Gefühlskälte in dieser Gesellschaft, es ist aber auch die Frage, was wir dagegen tun, was auch beispielsweise die Sozialdemokratie dagegen tut, was die Gewerkschaften dagegen tun. Hält das soziale Netz noch, oder müssen sich wirklich viele Menschen alleingelassen fühlen – die Alleinerzieherinnen, die weniger gut Ausgebildeten, jene, die vielleicht ihren Arbeitsplatz schon verloren haben? – Ich glaube, wir tun hier zu wenig!

Frau Abgeordnete Partik-Pablé! Es geht nicht darum, das Hinterfragen von alten Werten zu verbieten oder zu ächten, nein, junge Menschen müssen immer alles hinterfragen, aber wir sollten zu einem neuen Konsens kommen! Es geht auch um einen neuen sozialen Konsens. (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.) – Ich komme zu meinem Schlußsatz. Eines ist wohl am schärfsten anzuprangern: Wenn leitende, führende Politiker der ÖVP hinsichtlich etwa der Feiertage schon solche Rechnungen anstellen – ein Feiertag ist 3 Milliarden Schilling –, wie das Herr Maderthaner getan hat, dann frage ich: Wer sind denn die Hohenpriester dieser Megasekte Mammon? (Beifall bei den Grünen.)

11.18

Präsident Dr. Heinz Fischer: Damit erkläre ich die Aktuelle Stunde für beendet. Ich danke dem Herrn Bundesminister.

Einlauf und Zuweisungen

Präsident Dr. Heinz Fischer: Hinsichtlich der eingelangten Verhandlungsgegenstände und deren Zuweisungen verweise ich im Sinne der Bestimmungen der Geschäftsordnung auf die im Saal verteilte schriftliche Mitteilung.

Die schriftliche Mitteilung hat folgenden Wortlaut:

A) Eingelangte Verhandlungsgegenstände:

1. Schriftliche Anfragen: 1597/J bis 1602/J.

Berichtigung zur Anfrage: 1539/J.

2. Anfragebeantwortungen schriftlicher Anfragen: 1300/AB bis 1343/AB.

Anfragebeantwortungen mündlicher Anfragen: 1/ABM bis 7/ABM.

3. Regierungsvorlagen:

Bundesgesetz, mit dem das Konsulargebührengesetz 1992 geändert wird (504 der Beilagen);


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