mendem Maße Mehrfacharbeitslosigkeit (häufiger Verlust des Arbeitsplatzes verhindert bei Jugendlichen oft den Einstieg in das soziale Sicherungssystem) und Frauenarbeitslosigkeit (für Frauen ist aufgrund der niedrigen Erwerbseinkommen das Arbeitslosengeld bzw. die Notstandshilfe häufig nicht existenzsichernd).
Beinahe die Hälfte der Haushalte mit einem arbeitslosen Haushaltsvorstand lebt trotz Arbeitslosengeld aufgrund der mangelnden Mindestsicherung unter dem Existenzminimum (bei Bezug von Notstandshilfe ist es mehr als die Hälfte der Haushalte). Wenn eine Person im Haushalt arbeitslos ist, dann sind es immer noch 30% der Haushalte, die unter dem Existenzminimum leben.
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Juli 94 |
Juli 95 |
Juli 96 |
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Arbeitslosengeld |
50.753 |
49.735 |
49.790 |
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Notstandshilfe |
50.133 |
53.358 |
62.067 |
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100.886 |
103.083 |
111.857 |
Im Juli 1996 hatten über 110.000 Personen, die eine Leistung aus der Arbeitslosenversicherung (AL-Geld bzw. Notstandshilfe) bezogen haben, ein Einkommen, das geringer war als 9.000 öS.
1995 lag das Arbeitslosengeld für 45% aller BezieherInnen unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz, davon waren 30% der bezugsberechtigten Männer und 70% der bezugsberechtigten Frauen betroffen. Die Leistung aus dem Titel der Notstandshilfe lag bei 70% der BezieherInnen unter dem Ausgleichszulagenrichtsatz, davon waren 60% der bezugsberechtigten Männer und 85% der bezugsberechtigten Frauen betroffen.
Frauen
Durch die Dominanz der männlichen Normal-Erwerbsbiographie, die sowohl die Arbeitswelt wie auch das Sozialsystem strukturiert, ergeben sich für Frauen höhere strukturelle Armutsrisken. Die geschlechterspezifische Arbeitsteilung erschwert für Frauen den Zugang zu Erwerbsmöglichkeiten. Alleinerziehende Frauen haben - mitbedingt durch ihre eingeschränkte Flexibilität auf dem Arbeitsmarkt - weniger Verdienstchancen als die Männer. Verheiratete Frauen sind oft auf prekäre Beschäftigungsverhältnisse angewiesen (häufig sind diese weder existenzsichernd noch bieten sie eine soziale Absicherung, was vor allem aufgrund der fehlenden Alterssicherung problematisch ist.)
Sondernotstandshilfe
8/96: 8960 Personen (60 M) bezogen SNH mit einem durchschnittlichen Tagsatz von 190 Schilling!
KarenzgeldbezieherInnen
8/96: 18.678 alleinstehende Personen/ Frauen bezogen erhöhtes KG
3.901 bezogen erhöhtes KUG wegen zu geringen Familieneinkommens
Insgesamt verfügen also knapp 32.000 Personen mit Kleinkindern (KG u. SNH) über ein Einkommen an der Armutsgrenze.
Geringfügig Beschäftigte (Einkommen unter 3.600 öS)
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März 94 |
März 95 |
September 96 |
Oktober 96 |
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97.970 |
133.063 |
149.105 |
152.801 |
Knapp 150.000 Personen erzielen aus ihrer Arbeit ein Einkommen unter 3.600 öS.