Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 51. Sitzung / Seite 81

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Teilzeitarbeit

Nach der Mikrozensuserhebung 1995 betrug die Gesamtzahl der Teilzeitbeschäftigten 484.200 Personen (Selbständige, Unselbständige und Mithelfende), davon 397.700 Frauen und 86.500 Männer.

Der Anteil der unselbständig Beschäftigten betrug 385.200, davon waren 333.500 Frauen und 51.700 Männer.

Eine Auswertung von Teilzeitarbeitsplätzen nach Gehaltsstufen gibt es nicht, es ist allerdings anzunehmen, daß der überwiegende Anteil von Teilzeitbeschäftigten nur niedrige Einkommen erzielen kann.

ArbeitnehmerInnen mit Einkommen unter 12.000 öS brutto

1995 gab es in der Statistik des Hauptverbandes der Sozialversicherungsträger immer noch 240.000 Personen (80.000 M, 160.000 F) mit einem monatlichen Bruttoeinkommen von unter 12.000 öS unter der Annahme einer Vollzeitbeschäftigung.

1994 war dieser Wert nur um ca. 20 % höher: 310.000 Personen (davon 115.000 Männer und 195.000 Frauen).

Verschuldung

Überschuldung ist sowohl Folge wie auch Auslöser von Armut. Die Verschuldung der Haushalte in Österreich ist in den vergangenen Jahren stark angestiegen.

Familienarmut

Unter den besonders armutsgefährdeten Gruppen befinden sich AlleinerzieherInnen und Familien mit mehreren Kindern.

Die im Datenmaterial bereits veraltete Studie über Armutsgefährdung in Österreich (Lutz /Wagner/ Wolf: "Von Ausgrenzung bedroht", Wien 1993) kommt unter Anwendung der EU- Kriterien für Armutsgefährdung zu einem für Österreich sehr unerfreulichem Ergebnis. Demnach waren armutsgefährdet (Angaben in Prozent):

Land

Haushalte

Personen

Kinder

Österreich

12,3

13,4

16,5

Belgien

1,6

1,8

2,1

Dänemark

2,6

2,7

3,1

Deutschland

6,5

7,1

9,8

Frankreich

11,4

12,1

15,0

Niederlande

3,1

4,6

7,1

Italien

13,1

13,9

13,4

Portugal

68,4

69,5

71,2

Die Studie hält weiters fest:

Für Österreich identifizierbare Schwerpunkte stellen Alters- und Familiengefährdung dar:

· 32 % der alleinstehenden Personen im Alter von mindestens 65 Jahren zählen zur Gefährdetengruppe (durchschnittliche Betroffenheitsquote aller österreichischen Haushalte: 18%); das sind 104.000 Haushalte.

· Weit über der mittleren Gefährdungsrate finden sich auch Paare mit mindestens drei Kindern wieder; in den identifizierten 31.000 Haushalten leben 168.000 Personen, davon 106.000 Kinder.


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