Ich glaube daher, daß die touristischen Einrichtungen einer Region auch sinnvolle Freizeiteinrichtungen sein sollten, auch für die einheimische Bevölkerung. Wien ist das Beispiel dafür, wo viele Events, die für die Gäste aus nah und fern, aber auch für die Menschen, die in Wien leben, für die Wienerinnen und Wiener, ein tolles Angebot darstellen, und Wien gehört daher trotz der Krise auch zu den Gewinnern. (Abg. Koppler: Auch Linz!) – Auch Linz, jawohl, Herr Kollege Koppler. (Abg. Dr. Krüger: Hoch lebe Linz!)
Meine Damen und Herren! Ich bin davon überzeugt, daß wir natürlich den Schwächen in der Branche entgegenwirken müssen. Daß größte Problem dabei ist, daß es in der Software Schwächen gibt, das heißt, beim Angebot, bei der Föderation, beim Marketing, bei der Werbung und natürlich auch beim Service.
Die Problematik, die sich daraus ergibt, ist (Abg. Haigermoser: Aber das ist zu billig!) , daß Tourismuspolitik Ländersache ist, und daß der Bund daher steuernd eigentlich nur über seine Förderungspolitik eingreifen kann.
Hohes Haus! Ich glaube, es gibt die Möglichkeit der Kofinanzierungen von Bund, Ländern und der EU. Wir sollten die EU-Programme stärker in Anspruch nehmen, wir sollten die Möglichkeiten ausschöpfen, und wir sollten bei den Förderungen vom Gießkannenprinzip endgültig wegkommen, das ja nur mühsam bestehende Strukturen aufrechterhält, und zu einem strategisch ausgerichteten Fördersystem finden.
Ich halte es daher für wichtig, daß es eine Tourismusbank gibt, die eindeutig zukunftsorientierte Richtlinien als Vorgabe hat, die die Abwicklung der Förderungen tätigt, die aber auch das Controlling übernimmt und daher begleitend bei all den Förderungen und Investitionen mittätig ist. Diese Tourismusbank sollte durchaus auch die Aufgabe haben, eine Qualitätsverbesserung herbeizuführen. Sie sollte aber auch die Infrastrukturinvestitionen mitfinanzieren. Sie sollte dazu beitragen, daß durch Beteiligungsmodelle das Risikokapital in einem stärkeren Ausmaß mit eingebracht wird, und daß es auch zu einer Effizienzsteigerung – etwa durch Kooperation auf Betriebs- oder auch auf Ortsebene – kommt. Mir schwebt da das Modell von regionalen Tourismusorganisationen vor. Ich glaube, die Tourismusbank könnte der Tourismusentwicklung wesentlich zur Seite stehen. (Abg. Rossmann: Haben Sie schon einmal von Eigenkapitalstärkung gehört?)
Meiner Meinung nach, unserer Meinung nach könnte es auch die Österreichische Hoteltreuhand sein, die diese Aufgabe erfüllt. Ich halte nichts davon, wenn man die Förderungsmöglichkeiten aufsplittert. Ich bin wirklich davon überzeugt, daß eine Tourismusbank diese Aufgabe erfüllen soll.
Zur Österreich-Werbung – Kollege Peter hat dieses Thema in seiner Anfrage sehr deutlich herausgestrichen –: Ich bin für jeden Weg bereit, der in die Richtung geht, daß die Österreich-Werbung noch stärker, noch professioneller wird, noch mehr Möglichkeiten hat, ihren Rahmen zu erweitern. Ich bin auch der Meinung, daß die Bemühungen in Richtung einer Kapitalgesellschaft gehen sollen und daß man dafür natürlich die Mitarbeiter und vor allem die Partner, die Länder, die ja vielleicht nicht ganz so davon überzeugt sind, und vielleicht auch den dritten Partner, die Bundeswirtschaftskammer, gewinnen muß. Ich hoffe, letztere ist davon überzeugt, daß das in die richtige Richtung geht.
Ich glaube, daß die ÖW mit ihrer neuen Struktur, mit ihrer neuen Führung gute Vorarbeit geleistet hat. Das muß man auch einmal anerkennend sagen. Ich bin in diesem Bereich offen für alle Überlegungen.
Ein Wort noch zum Kollegen Haselsteiner. Kollege Haselsteiner! Sie haben sich diesbezüglich massiv engagiert. Sie haben vor einiger Zeit ein tolles touristisches Gebiet – Goldeck – meines Wissens um einen Schilling von einem Bundesland gekauft. Was haben Sie damit getan? (Abg. Dr. Haselsteiner: Geh, hör auf!) – Ah?! Sie haben es um einen Schilling erworben und nichts damit gemacht. Sie haben kein tolles Produkt entwickelt. (Abg. Dr. Haselsteiner: Sie wissen ja nicht, wovon Sie sprechen!) – Aha. So ist das. Ich wollte nur den Unterschied herausarbeiten zwischen dem, was Sie so engagiert vortragen, und dem, was Sie dann tatsächlich tun. Das ist alles. (Beifall bei der SPÖ.)