Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 52. Sitzung / Seite 144

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Ein Trend ist auch noch abzusehen, und auf den wird eingegangen. Das ist der Urlaub auf der Alm. Mehrere Personen mieten sich gemeinsam – meist sehr preisgünstig – eine Alm und geben ihr Geld dann für Freizeitaktivitäten, Einkäufe und gutes Essen aus und beleben so den Handel.

Weiters ist wichtig, daß erkannt worden ist, was derzeit noch ein Manko ist: gut ausgebildetes, motiviertes Personal – auch mein Kollege Parnigoni hat dies schon erwähnt –, das sich mit dem Produkt der Marke Osttirol identifizieren kann. Dabei muß natürlich unbedingt auch leistungsgerecht entlohnt werden, und menschenfreundliche Arbeitsbedingungen müssen eigentlich eine Selbstverständlichkeit sein.

In Osttirol sind wir am Anfang einer positiven Entwicklung, und Osttirol ist ein Beispiel dafür, daß man miteinander den Fremdenverkehr wiederbeleben kann.

Meine Damen und Herren! Überzeugen Sie sich selbst, und verbringen Sie Ihren nächsten Urlaub in Osttirol! – Danke. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

17.14

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Als nächstem erteile ich Abgeordnetem Dr. Grollitsch das Wort. – Bitte, Herr Abgeordneter. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung.

17.14

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Um die Forderung von Frau Langthaler zu erfüllen, möchte ich gegen Schluß dieser höchst dringlichen Tourismusdebatte, für die wir Herrn Abgeordneten Peter und den Liberalen zu danken haben, in meiner Eigenschaft als Betroffener, als Tourismuskonsument Höchstaktuelles mitteilen. Ich werde die nächste Woche im tiefverschneiten Kärntner Heiligenblut verbringen, nicht nur zur Freizeitgestaltung – um auch der Frau Ederer einen Hinweis zu geben, falls sie irgendwelche Anfragen vorbereiten möchte, wo die Freiheitlichen ihre Freizeit verbringen –, ich werde dort auch einen Skikurs für 100 Studenten leiten. (Beifall des Abg. Leikam. ) Unter diesen Studenten werden sich zwei Nigerianer, zwei Koreaner, mehrere Südamerikaner und andere befinden, um auch die Bedenken der Frau Langthaler zu zerstreuen, daß die nämlichen dort selbst nicht ausreichend in ihrer eigenen Heimatsprache, wenn sie das wollen, versorgt werden. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Vor 25 Jahren war ich das erste Mal in diesem Haus – ein erstklassig geführter Familienbetrieb. Der junge Hotelier hatte neu gebaut, 40 Millionen, 130 Betten, 42 Mitarbeiter, davon acht Lehrlinge; alles Österreicher. Vor zehn Jahren: gleicher Schuldenstand wegen Qualitätsnachbesserungen, Bettenzahl gleich, 24 Angestellte, davon sechs Lehrlinge. Heuer werden wir, fürchte ich, mit dem Herrn Hotelier in erster Linie Konkursgespräche führen müssen. Er hat noch 20 Angestellte, darunter zwei Lehrlinge, sechs ausländische Mitarbeiter in diesen Reihen.

Ich genieße diese Vorweihnachtswoche mit meinen Studenten unter anderem deshalb, weil wir in dieser Woche mehr oder minder die einzigen Gäste in Heiligenblut sind. Wir haben freie Pisten, keine Wartezeiten, freundliches Personal zu Saisonbeginn. Am Samstag, den 21., werden wir das schöne hintere Mölltal sehr frühzeitig verlassen, denn früh rollt die Blechlawine – noch ohne Vignette, Herr Bundesminister – aus der Bundesrepublik Deutschland an. Wir flüchten aus dem Tal, denn zwei Wochen wird Heiligenblut kein Notbett zur Verfügung haben. Dann kommt das Jännerloch, dann der Energieferienboom, dann die Vorosterflaute, dann der Osterrummel, dann das berühmte Loch danach.

Warum erzähle ich Ihnen diese Geschichten? – Es wird der Hotelbesitzer mit Puttingers Visionen und Versäumniserklärungen nicht zu trösten sein, es wird ihm Parnigonis Zentralbankidee nicht helfen, der Arme wird Handgreifliches, Handfestes brauchen und wird sich Trost in unmittelbarem Ausmaß erwarten, und in diesem Sinn hat meine Fraktion einen Entschließungsantrag zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für die Tourismus- und Fremdenverkehrswirtschaft einzubringen.


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