Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 57. Sitzung / Seite 128

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Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Auf das, was Abgeordneter Krüger hier von sich gegeben hat, möchte ich nicht näher eingehen. Es ist in seinem Debattenbeitrag in der Tat kein einziges Mal das Wort "Forschungsbericht" gefallen – aber es ist nicht meine Sache, das weiter zu beurteilen.

Der Forschungsbericht befaßt sich mit Informationstechnologien als Schwerpunkt. Ich kann aufgrund der mir zur Verfügung stehenden Zeit – und ich möchte auch noch einige andere grundsätzliche Dinge sagen – hier nicht auf Einzelheiten eingehen. Ich möchte nur folgendes feststellen: Wenn man sich beispielsweise im kalifornischen Silicon Valley umhört, erfährt man dort mit aller Deutlichkeit, daß wir in Österreich, was Forschung und Informationstechnologien betrifft, einen hervorragenden Ruf aufweisen können, daß viele österreichische Forscher, auch Hochschulprofessoren, bestens bekannt sind, ja sogar dort, im Mekka der Informationstechnologien, tätig sind. So gesehen hat Österreich diesbezüglich weltweit einen hervorragenden Ruf.

Ich möchte aber noch einige grundsätzliche Dinge sagen. Die öffentliche und industrielle Investition in Forschung und Lehre beziehungsweise in Technologien wird aufgrund der zunehmend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruhenden Volkswirtschaften immer wichtiger. Ich sage damit nichts Neues.

Die nationalen Wirtschafts- und Technologiepolitiken müssen dabei insbesondere auf die internationale Dimension in diesem Bereich Rücksicht nehmen. Parallel dazu ist die Struktur des Wissenschaftssystems sehr viel komplexer geworden, zum Beispiel inkludiert es heute politikberatende Institutionen, Forschungslabors auf Unternehmensebene sowie nationale und supranationale Großforschungseinrichtungen.

Die Erweiterung des wissenschaftlichen Wirkungskreises wirft auch neue Fragen, zum Beispiel nach der Rolle der Akteure, nach zu verändernden Arbeitsteilungen, nach zukünftiger finanzieller Ressourcenverteilung im Rahmen verknappter budgetärer Möglichkeiten und so weiter auf.

Als besonders wichtig erachtet wird die Notwendigkeit, für den Wissenschaftskomplex Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben, denn die beschriebene Entwicklung geht einher mit steigender Skepsis in der Bevölkerung; das muß man leider auch so sehen. Die öffentliche Einstellung beeinflußt jedoch die politische Willensbildung vor allem hinsichtlich der Finanzierung des Wissenschaftssystems maßgeblich.

Wichtigstes Schlagwort in der zukünftigen nationalen Wissenschafts- und Forschungspolitik ist aber die Internationalisierung des Wissenschaftssystems und deren Implikationen. Einerseits ermöglichen und verlangen die neuen Entwicklungen vielfach Finanzierungskooperationen, andererseits erhöht sich der Wettbewerb zwischen nationalen Institutionen. Die internationale Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen wird durch die Informations- und Kommunikationstechnologien weiter forciert werden und wirft gleichzeitig neue Fragen zum Beispiel nach Datensicherheit, Schutz des geistigen Eigentums und so weiter auf.

Geschätzte Damen und Herren! Im Arbeitsübereinkommen der österreichischen Regierungsparteien nimmt deshalb das Kapitel Bildung, Wissenschaft und Forschung einen vorrangigen Platz ein. Wir haben die Situation analysiert, wir sind guter Hoffnung, daß sich durch die Zurverfügungstellung weiterer zusätzlicher budgetärer Mittel – wie auch ich bereits ausführte – die Forschungsquote erhöhen wird und daß wir, was Forschung und Entwicklung in Österreich anlangt, in eine gute Zukunft gehen werden.

Diesem vorliegenden Forschungsbericht werden wir Sozialdemokraten gerne unsere Zustimmung erteilen. (Beifall bei der SPÖ.)

18.28

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Zu Wort gemeldet ist nunmehr Abgeordneter Dipl.-Ing. Schöggl. – Herr Abgeordneter, bitte. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten.

18.28

Abgeordneter Dipl.-Ing. Leopold Schöggl (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Herr Bundesminister! Sehr geehrte Damen und Herren! Hohes Haus! Herr Minister


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