Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 60. Sitzung / Seite 21

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ihr Leben. Wir brauchen für das nächste Jahrtausend Menschen, die Freude und Spaß am Leben und am Lernen haben. Dazu brauchen wir eine Bildungspolitik, die, wie ich glaube, in wesentlichen Schritten von Frau Bundesministerin Gehrer schon begonnen wurde, nämlich eine Bildungspolitik, die die persönliche Entfaltung der Jugendlichen bestmöglich zuläßt und ihre Leistungsbereitschaft und Kreativität fördert.

Entrümpeln wir die Lehrpläne! Nützen wir den Einsatz neuer Technologien in den Schulen! Schon in der Ausbildung muß diese notwendige Bereitschaft zum Wechsel, diese notwendige Bereitschaft zur Mobilität, dieses flexible Herangehen an neue Herausforderungen vermittelt werden. Die Jugendarbeitslosigkeit in Österreich liegt deutlich unter dem europäischen Niveau – und trotzdem sind wir mit steigenden Zahlen von Lehrstellensuchenden konfrontiert. Es gilt, gemeinsam das Lehrstellenangebot der Wirtschaft zu erweitern. Ein Maßnahmenbündel der Bundesregierung soll allen Jugendlichen das Recht auf Ausbildung sichern. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Eine moderne Politik muß Jugendliche auch in neuen Berufsbildern, in neuen Berufen ausbilden. Die Jugendlichen müssen auch lernen, sich in der Arbeitswelt zu behaupten, in einer Arbeitswelt, die sich laufend verändert.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Der Bundesregierung wird und muß es gelingen, mit diesen Maßnahmen den Spitzenarbeitsplatz Österreich in Europa zu halten. (Beifall bei SPÖ und ÖVP .)

An den Universitäten sind hohe Drop-out-Raten und auch eine im internationalen Vergleich lange Studiendauer der Ausdruck einer nicht optimalen Entwicklung. (Ruf bei den Freiheitlichen: 32 Semester!) Das neue Studienrecht soll eine raschere Anpassung des Studienangebotes an neue Bedingungen und neue Bedürfnisse bieten.

Die rechtlichen Rahmenbedingungen für neue, leistungsfähigere und wirtschaftlichere Universitäten sind geschaffen und werden die Qualität der Ausbildung der Studierenden verbessern.

Der erfolgreiche Weg der Förderung der Fachhochschulen ist – neben dem guten Angebot von berufsbildenden höheren Schulen – verstärkt fortzusetzen. Zusätzlich zum bereits bestehenden Schwerpunkt im wirtschaftlichen und technischen Bereich werden bei den Fachhochschulen Schwerpunkte bei der Sozialarbeit, bei nichtärztlichen medizinischen Berufen weiterentwickelt werden.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Ein Bündel von Maßnahmen sorgt also dafür, daß gut ausgebildete und selbstbewußte junge Menschen die Zukunft Österreichs sichern werden. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Hohes Haus! Wir erfahren es täglich und wir wissen, welche Leistungen die ältere Generation erbracht hat, um unseren Sozialstaat aufzubauen. Wir müssen aber auch seine Qualität sichern, und das bedeutet Modernisierung. Es sind bereits wichtige Reformen zur Anhebung des faktischen Pensionsalters beschlossen worden, welche bereits zu einer finanziellen Entlastung des Pensionssystems geführt haben. Wir werden uns aber weiter mit einer schrittweisen Harmonisierung der Pensionssysteme auseinanderzusetzen haben. Wir werden die mittel- und langfristige Entwicklung der Pensionssysteme rasch und sorgfältig analysieren. Wir werden weiters Maßnahmen vorbereiten, um den Bestand des Pensionssystems auch im neuen Jahrtausend zu sichern.

Es gilt, den Pensionisten Vertrauen und Stabilität zu vermitteln, es gilt aber auch, den jungen Menschen, die heute das System finanzieren, konkrete Modelle anzubieten und mit konkreten Modellen Vertrauen in die Alterssicherung der Zukunft zu geben. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Meine sehr geehrten Damen und Herren! In einer verantwortungsbewußten Gesellschaft müssen die Einrichtungen für eine moderne Medizin jedem, der sie benötigt, und zwar unabhängig von seiner finanziellen Leistungsfähigkeit, zur Verfügung stehen. Die europaweite Diskussion, die derzeit über die Finanzierbarkeit des Gesundheitssystems geführt wird, darf sich nicht


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