Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 64. Sitzung / Seite 59

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12.05

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): "Danke" für den Zwischenruf, drei Minuten seien zuviel. – Ich hoffe, daß meine Nachrednerin das noch ernster nimmt (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ), denn – das sage ich mit dem Selbstvertrauen, mit dem ich ausgestattet bin – ich hoffe doch sehr, daß ich inhaltlich wenigstens in diesen drei Minuten mehr "hinüberbringe" als meine Nachrednerin in einer wesentlich längeren Redezeit. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Böhacker: Meinen Sie die Kollegin Fuchs?)

Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine Damen und Herren! Mit dem SchUG-B ist zweifelsohne ein ganz wesentliches Gesetzeswerk beschlossen worden. Aber ich möchte, wie schon im Unterrichtsausschuß, auch hier auf ein sehr großes Problem aufmerksam machen, das nach wie vor nicht gelöst ist. Ich möchte das SchUG-B nicht mindern, sondern die Problematik der bestehenden Situation aufzeigen.

Eine Analyse der derzeitigen Situation zeigt, daß es nur in den Ballungszentren Schulen gibt, die für Berufstätige eingerichtet sind, nicht aber im ländlichen Raum. Volkshochschule, BFI, WIFI oder private Anbieter, die ich nicht schlechtmachen möchte, wir sind sehr froh, daß wir sie haben, bieten einen Weg zur Matura hin an. Das heißt, es gibt eine sehr große Ungleichheit zwischen Weiterbildungswilligen in der Stadt, in Ballungszentren und jenen, die auf dem Land leben.

Jene, die in der Stadt leben, können jetzt auch durch das neue SchuG-B, das wir heute beschließen werden, kostenlos diese Schule besuchen, bekommen Gratisschulbücher, und sie haben – was ich ganz wesentlich und sehr gut finde – die Möglichkeit, sechs Monate vor Ablegung der Reifeprüfung eine Förderung zu beantragen, wenn sie ihre Arbeitszeit reduzieren, um sich besser vorbereiten zu können.

Jeder andere, der eine derartige Organisationsform nicht besuchen kann, muß sehr hohe Kursgebühren pro Semester bezahlen, muß sich seine Schulbücher selbst bezahlen und hat keine Chance auf Förderung vor Ablegung der Reifeprüfung.

Frau Bundesministerin! Ich darf Sie daher von dieser Stelle aus bitten, Verhandlungen aufzunehmen und danach zu trachten, daß Ausgewogenheit, daß Gerechtigkeit dadurch gegeben ist, daß all jene, die im ländlichen Bereich diesbezüglich eine geringere Zahl an Angeboten vorfinden, wenigstens in etwa den gleichen finanziellen Ausgleich wie jene geboten bekommen, die Einrichtungen nach dem SchuG-B besuchen können.

Daher bitte ich Sie, meine Damen und Herren – nicht nur die Frau Bundesministerin, sondern Sie alle –: Versuchen wir, daß wir auch diesen studierenden Weiterbildungswilligen eine bestmögliche Vorbereitung und eine Höherqualifikation ermöglichen. (Beifall bei der SPÖ.)

12.09

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Madl. – Bitte, Frau Abgeordnete. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 6 Minuten.

12.09

Abgeordnete Elfriede Madl (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Frau Kollegin Fuchs, ich würde mir diese Diskriminierung Ihres Kollegen nicht gefallen lassen, denn es ist ja anzunehmen, daß er von Ihnen gesprochen hat, da er ja zu diesem Zeitpunkt den Inhalt meiner Rede nicht kennen konnte. Eher ist anzunehmen, daß er den Inhalt der Rede seiner eigenen Fraktionskollegin kennt. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Zwischenrufe bei der SPÖ.) Wenn er schon von vornherein diese Rede in Frage stellt, dann würde ich mich an Ihrer Stelle bei Ihrem Kollegen dafür "bedanken". (Zwischenruf des Abg. Schwemlein. )

Ich habe das nicht mißverstanden, Herr Kollege, denn das war gar nicht anders zu verstehen, das war eindeutig. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte jetzt auf den vorliegenden Gesetzentwurf eingehen. Die Kritikpunkte an diesem vorliegenden Schulunterrichtsgesetz für Berufstätige wurden von freiheitlicher Seite bereits darge


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