Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 66. Sitzung / Seite 28

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österreichischen Forschungseinrichtungen und österreichischer Unternehmen, die bereits jetzt technologie- und forschungsorientiert arbeiten, weiter zu fördern und zu unterstützen.

Es hat meiner Überzeugung nach wenig Sinn, die knappen Mittel nach dem Gießkannenprinzip zu streuen; es hat aber sehr viel Sinn, dort anzusetzen, wo wir heute bereits europa- oder weltmarktreife Entwicklungen, Forschungseinrichtungen oder auch Produktentwicklungen haben.

Wir müssen sicherstellen, daß da keine Fehlunternehmung passiert, was bei der Planung der Forschungs- und Technologieförderung vom grünen Tisch aus leicht geschehen kann: Wir dürfen uns nämlich nicht irgendwelche "hübschen" Forschungsgebiete überlegen, von denen wir meinen, daß sie künftig interessant sein werden, sondern wir müssen eine Rückkopplungsschleife einbauen, die gewährleistet, daß wir vor allem dort Technologieförderung betreiben, wo es auch eine Nachfrage von zahlungsbereiten Unternehmen nach dieser Art von Technologie gibt.

Das, was wir vorhaben, ist, Zentren, die schon heute eine sehr gute Leistung erbringen, weiterhin zu unterstützen – sie umso stärker zu unterstützen und zu fördern, je stärker die Nachfrage aus den Unternehmen nach diesen Leistungen ist. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Ich darf bei dieser Gelegenheit kurz auf ein Feld hinweisen, in dem bereits in der Vergangenheit hervorragende Leistungen erbracht wurden und bei dem sich zeigt, daß dieses Konzept sowohl zur technologischen Weiterentwicklung als auch zum Hervorbringen neuer und zukunftsträchtiger Arbeitsplätze geeignet ist und war. Es ist das das Beispiel des Automotivenzentrums im Bereich Graz, wo rund um ein technologieorientiertes Unternehmen, nämlich AVL List, rund um eine in technologischer Hinsicht fortgeschrittendste technische Universität, nämlich die TU Graz, und rund um Betriebe, die bereits im Automobilbau tätig waren, mittlerweile ein ausgesprochen forschungs- und entwicklungsintensiver Cluster von Betrieben entstanden ist. Es zeigt sich, daß sich dort durch das vorhandene Know-how in den Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen und in den dort ansässigen Betrieben bereits neue Betriebe ansiedeln und dort Arbeitsplätze geschaffen werden, weil das ein aussichtsreicher Standort mit der Möglichkeit der Vernetzung von Wissen und Know-how ist, was allen Beteiligten hilft.

Genau dieses Konzept – wenn auch nicht immer regional, geographisch angebunden – wollen wir im Laufe des heurigen Jahres mit zwei weiteren Schwerpunkten fördern.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte, die Soll-Redezeit zu beachten.

Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr Dr. Caspar Einem (fortsetzend) : Ich komme zum Schluß: Erstens wird das der Bereich der werkstofforientierten Forschung und Entwicklung sein – auch in diesem Bereich verfügt Österreich über eine hochentwickelte Industrie mit hochentwickelten eigenem Know-how –, zweitens sind es Forschungseinrichtungen, insbesondere auch an der Montanuniversität in Leoben, die höchsten Ansprüchen genügen.

Das, worum es uns geht, ist, daraus einen – wenn man das so sagen will – virtuellen Cluster zu bilden, der die Position Österreichs, der österreichischen Forschungseinrichtungen und Unternehmen stärkt, die heute bereits auf dem Weltmarkt bedeutend sind.

Der zweite Bereich, in dem wir ähnliches vorhaben, ist die Anwendung von Telecom-Einrichtungen. Dabei geht es im wesentlichen um den Bereich Netzschaltungen und um Dienstleistungen, die mittels der Telecom-Infrastruktur angeboten werden, kombiniert mit einer Forschungseinrichtung, deren Schwerpunkt an der Technischen Universität Wien angesiedelt ist. – Ich schließe damit. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

10.23

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Nowotny. Alle weiteren Maximalredezeiten sind 5 Minuten. – Bitte sehr.


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