Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 67. Sitzung / Seite 145

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eingetreten, wie zum Beispiel dieser fatale Wassereinbruch vom 26. Oktober 1996. Man muß sich einmal vorstellen, daß da Stunde für Stunde so viel Wasser ausrinnt, daß damit ein Schwimmbecken mit 12 Metern Länge und 6 Metern Breite und 2 Metern Tiefe gefüllt werden könnte. Mehr als 1,6 Milliarden Liter Wasser sind bereits ausgeronnen! Noch immer sind es 200 Sekundenliter beziehungsweise mehr als 17 000 Kubikmeter pro Tag, meine Damen und Herren! Was das für den Wasserhaushalt rund um den Semmering bedeutet, das kann sich jeder ausrechnen, der ein bißchen etwas von dieser Sache versteht. Was das für die Vegetation und unter Umständen für die weitere Entwicklung der Landschaft bedeutet, das können wir uns leider noch nicht ganz ausmalen, aber es wird fatale Auswirkungen haben.

Und genau das wurde 1991 noch in Abrede gestellt. Sie haben das mit Sicherheit ausgeschlossen: Da wird nichts passieren, alles bestens, wir haben technisch alles im Griff. – Heute stehen Sie in einer Riesenwasserlacke und können nicht einmal weiterbauen. Das ist die Situation. Das Loch im Semmering wird zum Problem aller sozialistischen Verkehrsminister. Irgendwann wird der Bevölkerung im Osten der Geduldsfaden reißen, weil sie auf entsprechende Verkehrsverbindungen heute noch warten muß, Kollege Hums. (Beifall bei den Freiheitlichen.) Für sie ist dank sozialistischer Verkehrspolitik ein angenehmes Reisen noch lange nicht in Sicht.

Meine Damen und Herren! Abschließend bringe ich noch einen Entschließungsantrag ein:

Entschließungsantrag

der Abgeordneten Mag. Firlinger, Mag. Schweitzer, Gaugg und Kollegen betreffend Nahverkehrsausbau statt Semmeringtunnel

Der Nationalrat wolle beschließen:

"Der Bundesminister für Wissenschaft und Verkehr wird aufgefordert, dafür Sorge zu tragen, daß die dringlichen Ausbauvorhaben im Bereich des Nahverkehrs, die auch kürzlich von den Landeshauptleuten von Wien und Niederösterreich urgiert wurden, umgehend in Angriff genommen und dafür die Vorarbeiten für die Errichtung des Semmeringbasistunnels abgebrochen werden."

*****

(Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.20

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Der soeben vom Abgeordneten Mag. Schweitzer vorgetragene Entschließungsantrag ist geschäftsordnungsgemäß eingebracht, unterstützt und wird in die Verhandlungen miteinbezogen.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Seidinger. – Herr Abgeordneter, Sie haben das Wort. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten.

17.20

Abgeordneter Winfried Seidinger (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Geschätzte Damen und Herren! Ich kann nicht umhin, den Kollegen Schweitzer darauf hinzuweisen, daß er wie immer uninformiert ist, aber große Töne von sich gibt und spuckt. (Beifall bei der SPÖ.)

Er weiß nicht einmal, daß baugenehmigt bis 30. Juni 1996 die Finanzierung von Planung und Bau gesichert ist, zum Beispiel S 7, Flughafen/Klein-Schwechat: 936 Millionen Schilling. (Rufe bei den Freiheitlichen: Bahn!) Informieren Sie sich doch! (Abg. Böhacker: Der Seidinger kennt nicht den Unterschied zwischen Bahn und Autobahn!)

Sehr geehrte Damen und Herren! Wenn Sie, sobald wir vom Semmeringtunnel reden, nur vom "bösen Loch" oder "bösen Rohr" sprechen und den Zusammenhang nicht sehen – Vorlauf und


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