Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 71. Sitzung / Seite 128

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Da geht es ja nicht um eine Dringlichkeit, sondern da geht es ganz einfach darum, daß jetzt die Zeit ist, sich darüber zu unterhalten, welche Pannen und Lächerlichkeiten sich die Regierung bei dieser Geschichte noch leistet, und ob wir jetzt als Hohes Haus auch eine Meinung dazu haben, daß die Regierung schon wieder drauf und dran ist, Zigmillionen, die wir für andere, wichtigere Dingen nicht haben, dafür auszugeben, um eine Propagandamaschinerie für die Einführung eines Euro und die gleichzeitige Abschaffung des Schillings in Gang zu setzen, meine Damen und Herren. Das Parlament hat doch ein Recht darauf, das zu debattieren. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Wo sind wir denn langsam? Da kommt die Frau Frieser daher und sagt, sie könne die Dringlichkeit nicht erkennen, und sagt uns dann mit heruntergesteckter Brille in professoraler Manier, wir hätten wieder einmal nichts begriffen. Sie hätte die Weisheit gepachtet, wie wir ja wissen, meine Damen und Herren. Aber sie erklärt uns nicht, wieso man die Volksvertretung nicht drüber debattieren läßt, wie Zigmillionen Schilling für Propaganda – nicht für EU-Information, sondern für ganz miese Propaganda zur Abschaffung des Schillings – hinausgeschmissen werden und wie sich ein Programmkoordinator, der sich vorher bei der Europäischen Union verdingt hat, dafür einsetzt und sich auch noch verpflichtet, nichts anderes zu vertreten als eine Euro-Meinung, eine Kommissionsmeinung und keine patriotische Meinung. Es sei denn, Sie sind schon gar keine Österreicher mehr, Sie sind nur mehr Kommissare und Kommissäre, meine Damen und Herren.

Wenn Sie das unter Patriotismus verstehen, dann sind wir lieber Österreicher, und Sie sind dann halt die Kommissar- und Kommissärpatrioten. Wir bleiben Österreicher, und wir wollen, daß österreichische Schillinge nicht für eine Propaganda verwendet werden, sondern daß österreichische Schillinge erhalten bleiben und der Euro in Österreich nicht eingeführt wird zu Lasten eines stabilen Schillings. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

17.22

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Peter. – Bitte, Sie sind am Wort.

17.22

Abgeordneter Mag. Helmut Peter (Liberales Forum): Herr Präsident! Hohes Haus! Es ist wohl ganz spannend, den heutigen Nachmittag zu verfolgen. Es gelingt Kollegen Stadler nicht, eine Rede im Parlament zu halten, ohne Menschen zu beleidigen, verächtlich zu machen und zu verhöhnen. Es ist wirklich unerträglich, ihm zuzuhören. (Beifall beim Liberalen Forum, bei der SPÖ und bei der ÖVP.)

Ich glaube, es gibt Patrioten, die sich dazu bekennen, daß der Euro der richtige Weg ist, um die österreichische Wirtschaft weiterzuentwickeln. Ich halte es für bedauerlich, daß der Leiter der Informationsoffensive ... (Abg. Mag. Stadler: Was kostet bei dir der Apfelstrudel?) Es ist erstaunlich: Ihr wißt eigentlich nichts anderes zu tun, als über Apfelstrudel zu reden. Wenn das eure geistige Potenz ist, dann ist es sehr, sehr bedauerlich! (Beifall beim Liberalen Forum. – Abg. Mag. Stadler: Was kostet der Apfelstrudel in Euro?) Ich kann euch zu dem Apfelstrudel noch Schlagobers geben und Kaffee, aber hört endlich auf, immer nur Schwachsinn zu reden! (Abg. Mag. Stadler: Was kostet der Apfelstrudel in Euro? Hast du das schon umgerechnet?) – Herr Stadler! Es ist erstaunlich, er wiederholt den Schwachsinn noch. (Anhaltende Zwischenrufe des Abg. Mag. Stadler. )

Herr Präsident! Ich höre mir das nicht mehr länger an. Es ist Dummheit, was von dort kommt. (Beifall beim Liberalen Forum.)

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Herr Abgeordneter! Ich bitte, auch wenn man Verständnis für Ihre Empörung hat, bei der Wortwahl jene Form zu wählen, die die Debatte nicht noch eskalieren läßt. – Bitte, fahren Sie fort.

Abgeordneter Mag. Helmut Peter (fortsetzend): Ich glaube, daß es eine absolut patriotische Position ist, den Euro als eine Lösung zu finden, wie wir die Wirtschaft und die gesellschaftliche Entwicklung weiter fortsetzen können. Vor allem ist die Entscheidung im Zusammenhang mit


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