Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 78. Sitzung / Seite 185

Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zur Geschäftsordnung hat sich Frau Abgeordnete Dr. Gredler gemeldet. – Bitte.

20.15

Abgeordnete Dr. Martina Gredler (Liberales Forum) (zur Geschäftsbehandlung): Entschuldigen Sie, Herr Präsident! Könnten Sie aufklären, unter welchen Umständen Datenmaterial, das an der Universität über persönliche Daten von Ausbildungswerdegängen von Studentinnen und Studenten gesammelt worden ist, einer Fraktion dieses Hauses zur Verfügung gestellt worden ist? Ich glaube, daß das ein Mißbrauch ist und dem Datenschutzgesetz widerspricht. Ich möchte Sie um Aufklärung bitten.

20.16

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Sie befinden sich mit jeder Ihrer Behauptungen absolut im Irrtum.

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Dr. Antoni. –- Bitte. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Das gehört nicht zur Geschäftsordnung! Das ist doch kein Geschäftsordnungsantrag! – Abg. Nürnberger: Das ist schon eine starke Begründung!)

20.16

Abgeordneter Dr. Dieter Antoni (SPÖ): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich teile die Aufregung, die hier jetzt entstanden ist, an sich nicht. Für das Protokoll möchte ich aber schon festhalten, daß ich gerne fragen möchte, ob es sich dabei um Daten handelt, die an sich von der Datensicherheit her zu schützen sind. (Abg. Mag. Barmüller: Entgegen dem Protokoll meinen Sie was?) Denn persönliche Daten von Studenten, über die eine Universität verfügt, sind allemal zu schützen. Das ist meine persönliche Auffassung. – Soviel dazu. (Beifall beim Liberalen Forum. – Abg. Jung: Wie können die Daten geschützt und nicht geschützt sein?) Bitte? (Abg. Dr. Partik-Pablé: Er hat das gar nicht gesagt! Das stimmt nicht!)

Ich habe das für das Protokoll gesagt. Der Herr Präsident hat gesagt, er kenne den Ordner nicht. Aber das kann man ja wahrscheinlich überprüfen. Ich darf ersuchen, meine Redezeit ausschöpfen zu dürfen, damit meine Kollegen auch zu Wort kommen. (Abg. Dr. Partik-Pablé: Eure Sorgen möchte ich haben!)

Geschätzte Damen und Herren! Hohes Haus! Nach wie vor wählen in Österreich mehr als 40 Prozent der Jugendlichen eines Altersjahrganges den Weg der dualen Ausbildung. Das geschieht meines Erachtens nicht aus Tradition, sondern vor allem deshalb, weil diese Art der Ausbildung eine beachtliche Qualität hat, weil diese Art der Ausbildung eine solide Arbeits- und Lebensbasis bilden kann und weil schlußendlich seitens der Wirtschaft durch diese Ausbildung die erforderlichen qualitativen Arbeitsplätze zur Verfügung gestellt werden können.

Die duale Ausbildung kann in Österreich auf eine kontinuierliche und konsequente Entwicklung zurückblicken, dies sowohl im beruflichen Bereich als aus im Ausbildungsbereich. Ich empfehle allen Damen und Herren des Hohen Hauses, den interessanten Artikel "Von der Sonntagsschule zur Fortbildungsschule" zu lesen. Nachzulesen ist das in der Broschüre der Arbeiterkammer und des Österreichischen Gewerkschaftsbundes. Allein – und lassen Sie mich das noch sagen – seit 1990 wurden unter sozialdemokratischen Unterrichtsministern in der Berufsschule das Fach "Deutsch und Kommunikation" und eine lebende Fremdsprache durchgesetzt. Weiters wurde das Berufsschulwesen in der Sekundarstufe I unseres Bildungswesens verankert und eingegliedert.

Unter Frau Bundesministerin Gehrer wird nunmehr die Einführung der Berufsreifeprüfung umgesetzt. Ich meine, daß das eine langjährige Forderung der SPÖ und vor allem auch der Arbeitnehmerinteressenvertretungen ist. Damit wird unser Bildungswesen durchlässiger. Wie schon gesagt, die Bildungssackgasse Lehre wird beseitigt. "Karriere mit Lehre" ist nicht mehr ein leeres Schlagwort. Das ist in der Tat eine Qualifizierungsoffensive für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Ich glaube, daß damit auch ein wesentlicher Beitrag zum weiteren Ausbau von


Home Seite 1 Vorherige Seite Nächste Seite