Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 80. Sitzung / Seite 35

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"Es ist" – ich zitiere noch immer – "Menschenjagd, Verächtlichmachung und Vendetta – und die gehören nicht zu den Pflichten der Presse." – Ende des Zitats. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Ing. Meischberger: Weinerlich!) – Hans Winkler, in der heutigen Ausgabe der "Kleinen Zeitung" nachzulesen. (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Meine Damen und Herren! Wolfgang Schüssel ist – auch wenn Sie hier so laut schreien – ein international anerkannter Politiker, der schon als Wirtschaftsminister ein wichtiger Mitverhandler bei den Verhandlungen über den Beitritt zur Europäischen Union war. Als Außenminister hat er sich in den letzten zwei Jahren internationale Anerkennung erworben, die sich nicht nur in der Wertschätzung seiner Kollegen, prominenter Kollegen, wiederfindet, sondern auch in der internationalen Presse Ausdruck findet. (Anhaltende Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.) – Lassen Sie mich – ich möchte das gerne machen – einige Zitate der internationalen Presse bringen:

Schüssel hat einen notwendigen Weg eingeschlagen. – "Frankfurter Allgemeine".

Schüssel bestimmt die Gangart und gibt den Ton an. – "Corriere della Sera", 1995. (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Wolfgang Schüssel als Schlüssel zum Erfolg. – Herr Präsident, würden Sie mir bitte Gehör verschaffen. (Abg. Dr. Khol: Geh näher zum Mikrophon und sprich zu uns!)

Präsident Dr. Heinz Fischer: Meine Damen und Herren! Am Wort ist Frau Abgeordnete Rauch-Kallat.

Abgeordnete Maria Rauch-Kallat (fortsetzend): Wolfgang Schüssel als Schlüssel zum Erfolg. – "Corriere della Sera".

Remarkable turnaround. – "Financial Times".

Viel Lob für den Nachbarn. – "Stuttgarter Zeitung".

Die Kleinen wehren sich. – "Rheinischer Merkur".

Meine Damen und Herren! Da es Ihnen offensichtlich so wichtig ist, komme ich gerne auch auf Sie zu sprechen – eher ungern, aber notwendigerweise –, und zwar auf jene, die der Reputation Österreichs im Ausland tatsächlich schaden: Es sind die Freiheitlichen und das schreckliche Image ihres Obmanns Jörg Haider. (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Aumayr: Ist ja klar!) – Meine Damen und Herren! Sie haben es nicht anders gewollt. (Abg. Mag. Stadler: Zum Schluß war es der Haider, der beim Frühstück war!)

Wer referiert unter großem internationalem Medienecho vor Kameradschaftstreffen der SS und bekräftigt sie in ihrer rassistischen und menschenfeindlichen Grundhaltung? (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Ing. Reichhold: Jetzt sind wir wieder bei der Menschenjagd, bei der Kopfjagd! – Weitere Zwischenrufe. – Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)  – Jörg Haider, der es als gewähltes und bezahltes Mitglied des österreichischen Parlaments nach vier Streikwochen offensichtlich vorzieht, nunmehr in Amerika Urlaub zu machen. Meine Damen und Herren! Wer ruft mit solchen bodenlosen Geschmacklosigkeiten – übrigens völlig zu Recht – internationale Proteststürme hervor? – Jörg Haider. Wer muß dafür die Verantwortung übernehmen, daß Österreich im Ausland als Hort ewiggestriger Nazis dasteht? – Auch Jörg Haider. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Ich kann Ihnen gerne noch einige Berichte und Zitate bringen. "The European": Haider is a postfascist, Hitler’s grandson. – "Times": Haider’s party is a right wing extremist group. (Weitere Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Ich weiß schon, meine Damen und Herren, daß Sie das nicht gerne hören, aber auch Ihr Geschrei wird nicht darüber hinwegtäuschen, daß Jörg Haider es ist, der Österreich im Ausland tatsächlich schadet. (Beifall des Abg. Mag. Posch. ) Und daß Sie, meine Damen und Herren von den Grünen und den Liberalen, gemeinsam mit manchen österreichischen Medien dem Ziel


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