Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 49

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Ich möchte abschließend noch festhalten, wie wichtig es mir ist, daß Unternehmer die Jugendlichen auch nach Abschluß der Lehre zumindest für sechs Monate behalten. Dadurch bekommen sie Praxis, sie fallen nicht gleich in Arbeitslosigkeit. Das sollte in Zusammenarbeit mit dem AMS, von dem sie betreut werden, ermöglicht werden, um dann einen Ausbildungsplatz beziehungsweise einen Arbeitsplatz zu finden. (Präsident Dr. Fischer gibt das Glockenzeichen.)

Ich habe eine Vielzahl von persönlichen Schicksalen mit allen Konsequenzen, mit psychischer und sozialer Verelendung miterlebt. Ich kann daher nur an euch alle appellieren, mit uns gemeinsam dafür zu sorgen, daß den Jugendlichen Ausbildungs- und Arbeitsplätze zur Verfügung stehen (Präsident Dr. Fischer gibt erneut das Glockenzeichen), damit sie Hoffnung und Vertrauen in die Gesellschaft gewinnen und eine positive Zukunft erkennen können. (Beifall bei der SPÖ.)

10.01

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Murauer. – Bitte, Herr Abgeordneter.

10.01

Abgeordneter Walter Murauer (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Geschätzte Damen und Herren Minister! Meine Damen und Herren des Hohen Hauses! Frau Kollegin Tegischer! Zu den Bundesbahnen nur einen Satz: In Attnang-Puchheim haben die Bundesbahnen im Juni die Lehrlingsausbildung eingestellt und im Herbst wegen der Förderungen wieder aktiviert – damit wir da punktgenau sind und alles im Lot bleibt. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Leikam: Schon wieder die Unwahrheit! – Abg. Koppler: Das stimmt nicht! – Zwischenruf der Abg. Dr. Fekter. )

Meine Damen und Herren! Zum Thema Jugendbeschäftigung. Wer sich mit Leuten aus den Betrieben unterhält und wer mit der Jugend spricht, weiß, daß man eigentlich das Thema darauf reduzieren könnte: Laßt die Betriebe ausbilden, stellt ihnen keine Hürden in den Weg, und laßt die Jugend arbeiten! Sie will arbeiten, sie will eine Leistung erbringen, sie will Jobs, sie will eine ordentliche Ausbildung. (Beifall bei der ÖVP.)

Kollege Koppler! Ich kann verstehen, daß du mit der Erfolgsstory Oberösterreichs keine Freude hast, weil du diesbezüglich im Out gestanden bist. (Beifall bei der ÖVP. – Heiterkeit des Abg. Koppler. ) Trotzdem darf ich erwähnen, daß wir in Oberösterreich – und ich habe gedacht, daß du dich eigentlich darüber freuen wirst, daß du als Oberösterreicher quasi mit dabeisein könntest; natürlich nur, wenn du dich eingebracht hättest – um 2 000 Lehrplätze mehr geschaffen haben. (Beifall bei der ÖVP. – Zwischenruf des Abg. Koppler. )

Das war langfristige Planung, das war mit Unterstützung aller – des Landes, der Betriebe, der Gewerbetreibenden, der Schulterschluß zwischen Politik und Wirtschaft, meine Damen und Herren! Das ist kein Geheimnis, sondern ein Erfolgsrezept. (Beifall bei der ÖVP.)

Die ÖVP hat ein Lehrlingspaket, ein Jugendbeschäftigungspaket vorgelegt. Vieles davon ist erledigt worden, was wir auch in den Ländern umgesetzt haben. Ich erinnere daran, daß Flachdächer, von denen Kollege Verzetnitsch gesprochen hat, auch mit Hilfe von Lehrlingen ausgebessert beziehungsweise neu errichtet werden können, daß in diesem Bereich Lehrlinge ausgebildet werden können. Das ist aber noch nicht Beschäftigungspolitik, Herr Kollege Verzetnitsch. Da muß es mehr geben, und wir müssen weg von diesen bürokratischen Hürden, wir müssen noch weiter vordringen, um es für die Wirtschaft attraktiver und leichter zu machen, Lehrlinge auszubilden. Wir müssen auch – neben der Hotline und neben Ihren Vorwürfen, Herr Kollege Verzetnitsch – mehr tun, wir müssen politische Rahmenbedingungen schaffen und es der Wirtschaft ermöglichen, Jugend zu beschäftigen, Jugend auszubilden. (Beifall bei der ÖVP.)

Dem Arbeitsmarktservice kommt in diesem Bereich eine besondere Aufgabe zu. Es muß gemeinsam mit seinen Arbeitsinspektoren davon abgehen, sozusagen eine Großinquisition zu machen. Vielmehr soll es dazu übergehen, als Berater und als Trainer für die Betriebe zu fungieren. Das ist die Zukunft des Arbeitsmarktservice und der Arbeitsinspektoren.


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