Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 84. Sitzung / Seite 103

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Ein Hauptproblem gerade für die kleineren Walarten sind auch die hundert Kilometer langen Treibnetze, die Art des Fischens und die technischen Vorrichtungen. Hunderttausend Delphine ersticken alljährlich in diesen Netzen. Dazu kommt die Belastung der Tiere durch die Verschmutzung der Meere und die Zerstörung ihres Lebensraumes durch Ozonloch und Klimawandel.

An dieser Stelle möchte ich mich auch einmal bei den Umweltschutzorganisationen, auch bei der Umweltschutzorganisation Greenpeace, bedanken, die wirklich viel dazu beigetragen haben, daß uns diese ganze Problematik bewußt geworden ist und daß es überhaupt dazu kam, daß wir uns mit diesem Thema beschäftigen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Die Einzigartigkeit und die Schönheit unseres Planeten Erde ist nur durch die Vielfalt des Lebens gesichert. Nur eine nachhaltige Wirtschaft, die mit Natur und Umwelt und den natürlichen Ressourcen rücksichtsvoll umgeht, wird längerfristig auch die Lebensgrundlagen der Menschen gewährleisten. Dazu brauchen wir aber noch mehr verbesserte Arbeit in den internationalen Gremien. Wir brauchen auch eine bessere Kontrolle der Gesetze, die auf internationaler Ebene ausgearbeitet worden sind.

Angesichts der Globalisierung sind wir alle aufgefordert, mehr dazu beizutragen, daß auf internationaler Ebene Umweltschutzbestimmungen eingehalten werden, daß wir alle Lebensräume schützen – vor dem Sommer haben wir das Thema der indigenen Völker besprochen –, daß wir uns all dieser Themen annehmen und das nicht allein den NGOs überlassen, daß die österreichische Bundesregierung und auch wir als Abgeordnete diesen Themen jenen Stellenwert geben, den sie verdienen. (Beifall bei der SPÖ.)

Ich möchte mit einem Zitat von Sir Peter Scott schließen, der 1986 gesagt hat: Wenn wir die Wale nicht retten können, dann können wir gar nichts mehr retten, einschließlich der menschlichen Spezies. Wale sind ein Symbol des Überlebens, vielleicht ein Symbol allen Bewahrens. – Danke. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Haselsteiner. )

13.48

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dkfm. Mag. Mühlbachler. – Bitte, Herr Abgeordneter.

Er ist nicht im Sitzungssaal, damit verfällt seine Wortmeldung.

Die nächste Wortmeldung liegt von Frau Abgeordneter Klara Motter vor. – Bitte, Frau Abgeordnete.

13.48

Abgeordnete Klara Motter (Liberales Forum): Herr Präsident! Meine sehr geehrten Herren Minister auf der Regierungsbank! Meine Damen und Herren! Obwohl Österreich als Binnenland von der Problematik des Walfanges nicht direkt betroffen ist, traten wir doch 1994 dem Internationalen Übereinkommen zur Regelung des Walfanges bei, um die Phalanx der Walschützer zu stärken. Weil wir wissen, daß durch die Bedrohung beziehungsweise Ausrottung verschiedener Walarten und die damit verbundene Gefährdung des Meereshaushaltes nicht nur die Küstenstaaten direkt betroffen sind, sondern daß das auch globale Auswirkungen hat, darf das auch uns nicht gleichgültig sein. Wir sollten daher weiter daran interessiert sein, daß im Rahmen einer internationalen Gemeinschaft zum Schutz von bedrohten Tierarten, wie den Walen, Konsens herrscht.

Wir wissen, daß es immer wieder aus wirtschaftlichem Interesse Konflikte mit Lobbys gibt, die sich leider häufig in den Vordergrund drängen. So gelang es zum Beispiel Norwegen noch im Juni dieses Jahres, im Rahmen der Artenschutzkonferenz einen Antrag auf Jagdfreigabe für den nordostatlantischen Zwergwal durchzubringen. Begründet wurde dieser Antrag mit sogenannten wissenschaftlichen Erfordernissen. Auch in Japan wird nach wie vor zu wissenschaftlich Zwecken Walfang betrieben. Unsere Bemühungen müssen daher in die Richtung gehen, daß das für den kommerziellen Walfang bestehende Moratorium auch auf den wissenschaftlich


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