Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 85. Sitzung / Seite 88

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14.33

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Herr Staatssekretär! Kollege Grabner hat soeben in seinen Ausführungen behauptet, daß unser Bundesparteiobmann Haider Mitglied in einem Union-Verein und dort auch als Funktionär tätig gewesen sein soll. Und meiner Erinnerung nach ist im Sportausschuß Kollegen Haider unterstellt worden, daß er bei einem ASKÖ-Verein als Aktiver beziehungsweise als Funktionär tätig gewesen sei. – Beides entspricht nicht den Tatsachen. (Abg. Dr. Haider: Alle wollen mich vereinnahmen!)

Ich berichtige tatsächlich: Dr. Haider war bei einem Verein des ÖTB, des Österreichischen Turnerbundes, sowohl in Bad Goisern als auch in Klagenfurt aktiv und als Funktionär tätig. – Danke. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Marizzi: Und in München!)

14.34

Präsident Dr. Heinz Fischer: Zu Wort gemeldet hat sich Herr Abgeordneter Zweytick. – Bitte.

14.34

Abgeordneter Johannes Zweytick (ÖVP): Sehr verehrter Herr Präsident! Sehr geschätzter Herr Staatssekretär! Liebe Sportfreunde! Die einstimmige Entschließung aller Parteien sagt eigentlich schon viel aus über den Sportbericht und über die künftigen sportlichen Aktivitäten, unter anderem auch, wie es mit dem Sport in Österreich weitergehen soll. Ich selbst bin sehr froh darüber. Es ist von meinen Vorrednern schon sehr viel Richtiges und Wichtiges gesagt worden. Dem könnte ich nur wenig hinzufügen, aber einige Dinge, die mir ein Anliegen sind, möchte ich kurz erwähnen.

Bei der Olympiabewerbung wäre die Steiermark auch sehr gerne dabei, Kollege Grabner, aber aus verschiedenen Gründen war das nicht möglich – es war vor allem nicht so, wie wir es uns gerne vorgestellt hätten. Wir beweisen jetzt auf anderem Gebiet, nämlich mit großen sportlichen Events, daß es doch geht, wirtschaftliche Bewegung ins Land zu bringen. "Olympia Steiermark" und "Olympia 2000" hätten sicherlich große Chancen gehabt, mitzumischen, und es hätte in deinem Sinne auch – was die wirtschaftliche Bedeutung anlangt – sehr viel gebracht.

Wenn wir heute das Wort "Sport" aussprechen, dann reden wir gleichzeitig über Gesundheits-, Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftspolitik. In Vereinen ausgeübter Sport ist ein Mittel zur Entwicklung persönlicher Fähigkeiten und Eigenschaften wie Ausdauer, Leistungsbereitschaft, Selbstbeherrschung, Gemeinschaftssinn, Fairneß, Umgang mit Älteren, Schwächeren oder Behinderten, und er kann somit auch ein geeignetes Instrument zur sozialen Integration sein. Ich meine aber, daß die Leistungen der Vereine, Teams und Sportklubs für unser gesellschaftliches Zusammenleben, welche durch hohes persönliches und unentgeltliches Engagement erbracht werden, oft unterbewertet und nicht gewürdigt werden. An dieser Stelle muß natürlich auch die Bedeutung der privaten Sponsoren für die Finanzierung der Vereine und Klubs erwähnt werden, denn ohne sie könnten viele Veranstaltungen aus finanziellen Gründen nicht stattfinden.

Sport schafft Identifikation und Wirtschaftskraft. Leistungs- und Spitzensport, Sport-Großveranstaltungen und Höchstleistungen geben Impulse für die Gesellschaft, geben Anreiz zum Ausüben von Sport und wirken stimulierend auf die einschlägigen Wirtschaftsbereiche. Besonders für den Tourismus, für die Freizeitwirtschaft dürfen wir die Bedeutung des Sports in Zukunft nicht unterschätzen!

Diverse Fußballspiele haben – dabei denke ich an das vorjährige Champions-League-Finale in Wien – das ganz deutlich gezeigt. So hat dieses Finalmatch zwischen Ajax Amsterdam und AC Milan der Landeshauptstadt Wien eine Umwegrentabilität von etwa 500 Millionen Schilling gebracht. Das war eine "Rieseng'schicht", und ähnliches kann man eigentlich auch für den A-1-Ring in der Steiermark hoffen. Das OGM-Institut hat beispielsweise für den A-1-Ring ausgerechnet: Sollte dort sechs Jahre gefahren werden, ist mit Einnahmen von 1,7 Milliarden Schilling aus dem Tourismus, mit 912 Millionen Schilling an Wertschöpfung, mit 1,2 Milliarden Schilling an Deviseneinnahmen und mit 990 Millionen Schilling an Steuereinnahmen zu rechnen. Damit würde die Umwegrentabilität eines einzigen Grand Prix bei rund 800 Millionen Schilling liegen.

Für die Obersteiermark ist die neue Rennstrecke ein Signal für ein wirtschaftliches Comeback, wobei viele Arbeitsplätze gesichert beziehungsweise neue geschaffen werden können. In bezug


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