Knochenarbeit leisten. Glauben Sie mir das! (Beifall beim Liberalen Forum, bei der SPÖ sowie bei den Grünen. – Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler. )
Wenn ein Innenminister – welcher auch immer; Löschnak, sage ich einmal – zum Ausdruck gebracht hat, man sollte vielleicht auch nach rechts – auch nach rechts! – nachforschen, dann muß ich sagen: Das ist in diesem Land leider notwendig, weil in diesem Land gelegentlich nur nach links nachgeforscht wurde! Daher war das ein Aufruf, in der Mitte zu bleiben.
Zur Einvernahme von Unschuldigen im Zusammenhang mit der "Aula"-Kartei – das wird Sie jetzt vielleicht mehr interessieren – möchte ich Sie darauf aufmerksam machen, daß unsere Fraktion in unterschiedlicher Vertretung von diesem Pult aus zu allen Zeiten gesagt hat: Das war ein übler Mißgriff, ein Vorgriff auf die Rasterfahndung! Andererseits muß man, wenn man wirklich fahnden will, in Kauf nehmen, daß auch Unschuldige einvernommen werden. Hoffentlich stellt sich das dann bei der Einvernahme heraus, und dann werden die Unschuldigen wieder aus der Einvernahme entlassen. Sonst könnte man niemals ... (Abg. Mag. Stadler: Greise! Bettlägrige! Rollstuhlfahrer! Blinde!) – Das ist jetzt etwas anderes! – Sonst könnte man sich niemals, auch nur gedanklich nicht, einen Millimeter der Rasterfahndung nähern. Bei der Rasterfahndung ist nämlich das hauptsächliche Merkmal der Betroffenen, daß sie unschuldig sind. Glauben Sie mir das! (Beifall beim Liberalen Forum und bei den Grünen sowie bei Abgeordneten der SPÖ. – Abg. Dr. Graf: Purtscheller ist bis heute nicht einvernommen!)
Die Einvernahme von Abonnenten ist nichts anderes als eine physische Form von Rasterfahndung. (Abg. Mag. Stadler: Eine Entschuldigung wäre fällig bei diesen Leuten, anstatt das auch noch zu rechtfertigen, Herr Volker!) Wenn dabei im Einzelfall möglicherweise – so, wie Sie das jetzt hier unterstellen – mit einem Rollstuhlfahrer schlecht umgegangen wurde, dann ist das ein Skandal. Das bestreite ich keine Sekunde lang. Wenn ein 87- oder 97- oder 98- oder, ich weiß nicht, 105jähriger Universitätsprofessor bei einer Einvernahme schlecht behandelt wird, dann ist das ein Skandal. Aber auch dann, wenn er schuldig wäre, wäre das ein Skandal. Verstehen Sie mich? – Das ist der Unterschied! (Beifall beim Liberalen Forum und bei den Grünen.)
Wenn er unschuldig ist, ist es vielleicht ein bißchen auffälliger, aber ich meine, auch ein Schuldiger, der einvernommen wird, hat den Anspruch, daß er ordentlich behandelt wird. Ich hoffe, mit dem jetzt Verdächtigen Fuchs geht man sorgfältig um, denn er ist immerhin schwerverletzt und vielleicht nicht beliebig belastbar bei der Einvernahme. Aber die Ärzte werden das wohl mit entscheiden.
Genau solche Dinge sind Ihnen völlig fremd. (Abg. Mag. Stadler: Ist ja nicht wahr!) Ja, aber selbstverständlich! Sonst würden Sie ja nicht dauernd von den Unschuldigen reden! (Neuerlicher Zwischenruf des Abg. Mag. Stadler. )
Ich sage Ihnen noch einmal: Die parteipolitische Zuordnung, über die Sie sich so beklagen, beten Sie ja geradezu selbst förmlich dauernd herbei. (Abg. Mag. Stadler: Nein! Wir beklagen uns nicht! Wir ertappen nur die Sozialisten dabei, Ihre Gesinnungsgenossen!)
Wenn Sie selbst den "Ziehvater" zitieren, Herr Kollege Stadler, und Peter Pilz im Zusammenhang mit dem "Ziehvater"-Zitat nennen, dann sage ich Ihnen: Sie sind vielleicht der Stiefvater! (Beifall beim Liberalen Forum und bei der SPÖ sowie bei Abgeordneten der Grünen.) Wenn Sie gerne möchten, dann machen Sie von allen rechtlichen Möglichkeiten Gebrauch! (Abg. Mag. Stadler: Eines weiß ich: daß sich Ihr leiblicher Vater für Sie geniert hat! Das weiß ich!)
Aber den physischen Vater, den leiblichen Vater eines Verdächtigen, nämlich Herrn Fuchs senior, hier eitel zu nennen, das ist etwas ganz anderes, denn das steht nicht mehr im Bereich des geistigen Klimas, das steht nicht mehr im Bereich einer noch so harten weltanschaulichen Auseinandersetzung, sondern das ist tatsächlich ein alter Mensch – vielleicht noch nicht 97, aber ein alter Mensch –, der möglicherweise jetzt durch das Schicksal seines Sohnes innerlich gebrochen ist, denn es ist ja für einen Vater nicht angenehm, zu erleben (Abg. Dr. Graf: Das wußte auch Ihr Vater!), daß sein Sohn unter einem solchen Tatverdacht steht und möglicherweise verurteilt wird. Auf den wird draufgetreten, indem ihm nämlich mitgeteilt wird, er habe das