Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 89. Sitzung / Seite 117

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Abgeordnete Mertel sagte darüber hinaus, daß sie die Philosophie "Frauen, zurück an den Herd!" nicht unterstützt. – Ich unterstütze diese auch nicht! Unsere jungen Frauen haben eine gute Ausbildung. Sie sollen in den Beruf zurückkehren. Aber in den paar Jahren, in denen sie von ihren Kindern am meisten gebraucht werden, sollen sie die Kinder betreuen, denn das sind jene Jahre, die am meisten prägend für das gesamte Leben eines Menschen sind. (Beifall bei der ÖVP.)

17.28

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Stampler. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte.

17.28

Abgeordneter Franz Stampler (ÖVP): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrter Bundesminister! Hohes Haus! Bildung darf und soll etwas kosten. Unter diesem Aspekt kann man das Bundesfinanzgesetz 1998 sehen. Es ist erfreulich, daß in Zeiten der Budgetkonsolidierung ein so erfreulicher Voranschlag vorgelegt werden kann.

So ist es, glaube ich, durchaus positiv zu werten, daß die Ausgabensteigerung im Bereich des Kapitels 12, Unterricht und kulturelle Angelegenheiten, in den Jahren 1996 bis 1998 zirka 3,3 Prozent beträgt. Ich möchte auch begründen, warum ich glaube, daß eine Ausgabensteigerung für diese Position in Zeiten des allgemeinen Sparens gut ist.

Gerade in einer Zeit, in der sich viele junge Menschen um ihre Zukunft Sorgen machen, Ängste um ihren Arbeitsplatz und um ihre Pensionen haben, ist es unser aller Aufgabe und Verpflichtung, ihnen Perspektiven in Form einer fundierten Ausbildung zu schaffen. (Beifall bei der ÖVP.)

In Bildung investieren heißt, in die Zukunft unserer Jugend zu investieren. Wir sprechen viel vom lebenslangen Lernen, das bereits in der Schulzeit beginnen soll und wissen auch, daß die Kinder von heute die Jugendlichen von morgen und die Erwachsenen von übermorgen sind. Nach dem Elternhaus tragen Schule und Lehrer die größte Verantwortung für die jungen Menschen. Die Lehrer sind sich ihrer Aufgabe bewußt und finden in unserer Frau Bundesminister eine verantwortungsbewußte und verständnisvolle Vorgesetzte und Partnerin, und vor allem ist sie, was sehr wichtig ist, eine Frau aus der Praxis. (Beifall bei der ÖVP.)

Wenn heute die Schule oft als Aufbewahrungsort angesehen wird und die Erziehung den Lehrern und Lehrerinnen überlassen wird, dann müssen wir, glaube ich, ein neues Bewußtsein schaffen. Darum ist es notwendig, in die Bildung unserer Kinder zu investieren. Wenn ich im Kapitel "Förderung" gelesen habe, daß auch ein Betrag für das österreichische Kulturservice vorgesehen ist, so freut mich das. Denn aus eigener Erfahrung weiß ich, daß viele Projekte in Schulen nur dann durchgeführt werden können, wenn sie vom österreichischen Kulturservice auch entsprechend unterstützt werden.

Bildung und Jugendbeschäftigung sind ein Hauptthema für die ÖVP. So will Frau Minister Gehrer besonderes Augenmerk auf die 14- und 15jährigen Jugendlichen legen, die nach der Pflichtschule eine Lehrausbildung beginnen wollen. Seit der Übernahme des Bildungsressorts durch die Österreichische Volkspartei wurden zahlreiche Initiativen im Schulbereich gesetzt. Die österreichische Schulbildung ist international hoch angesehen, und internationale Erfolge können nur mit bester Qualifikation erreicht werden!

Ich möchte noch auf ein paar nennenswerte Details im Budget hinweisen: Gerade wenn wir vom lebenslangen Lernen reden, meine ich, ist es unsere Verpflichtung, auch in die Erwachsenenbildung zu investieren. So sind folgende Maßnahmen im Kapitel 12.21, Erwachsenenbildung, vorgesehen: Ausbau des zweiten Bildungsweges, insbesondere Entwicklung von Selbststudienmaterial, Lernen von Fremdsprachen, Aufbau einer österreichischen Internet-Datenbank für Bildungsinformationen, zweckgebundene Personalsubvention, regionale Bildungsarbeit, gezielte Förderung innovativer Bildungsangebote und Förderung im Zusammenhang mit EU-Bildungsprogrammen.


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