Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 98. Sitzung / Seite 13

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den Herrn Bundesminister, sehr streng auf die Umsetzung der diesbezüglichen Regelung zu achten.

Noch kurz zu einigen unserer nächsten Aufgaben. Kollege Krüger! Die Studiengebühren sind keine vordringliche Aufgabe, die wir in irgendein Programm hineingeschrieben haben. Sie wissen, es gibt in diesem Bereich unterschiedliche Auffassungen, man kann sich dem auch von der Wissenschaft her unterschiedlich nähern. Ich glaube, der entscheidende Punkt ist aber: Auch bei Ihnen gibt es wahrscheinlich unterschiedliche Auffassungen zu verschiedenen Themen, nur: Bei uns dürfen sie auch offen gesagt werden. Das ist der große Unterschied zu Ihrer Partei! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Dr. Krüger: Ich verbiete es Ihnen auch nicht, aber dann sagen Sie es auch!) Das können Sie sowieso laufend nachlesen. Es ist das kein aktuelles Thema unserer Wissenschaftspolitik, und es wird in dieser Legislaturperiode auch überhaupt nicht dazu kommen, keiner braucht sich diesbezüglich Sorgen zu machen. (Abg. Dipl.-Ing. Schöggl: Ein "unglaubliches" Interesse an der Forschung hat Ihre Partei!)

Ein zweiter Punkt der kommenden Aufgaben ist die Fachhochschulentwicklung; darauf wird Kollege Gaßner noch genau eingehen. Aber, Kollege Krüger, zu Ihrer Aussage, die Entwicklung der Fachhochschulen sei ein Ostblockmodell, muß ich doch folgendes sagen: Ich meine, Sie haben von dem, was in der Hochschullandschaft international üblich ist, keine Ahnung! Ich kann das nicht anders sagen. (Zwischenrufe bei den Freiheitlichen.)

Es ist international üblich – egal, ob in den Vereinigten Staaten, in Frankreich, Italien oder Deutschland; schauen Sie sich an, was Sie wollen –, daß sich ungefähr ein Drittel bis 40 Prozent des tertiären Sektors an Fachhochschulen abspielt und ungefähr 60 bis 70 Prozent an den Universitäten. Und dieses Ziel wollen wir mit dem Fachhochschulausbau erreichen.

Haben Sie ein bißchen Phantasie! Könnten Sie sich vorstellen, daß es einen Fachhochschul-Studiengang geben wird, der sich Versicherungsrecht nennt? Wäre es denkbar für Sie, daß jemand so etwas beantragt, oder ist das nicht denkbar? (Abg. Dr. Krüger: Das ist überhaupt keine Frage! Als post-graduate!)  – Ein bißchen mehr an Kreativität in der Diskussion um die Universitätsentwicklung täte uns allen sicher gut.

Zum Forschungssektor werden einige Kolleginnen aus meiner Fraktion noch ausführlich Stellung nehmen, ich möchte nur darauf hinweisen, daß wir im Forschungsbereich sehr wesentliche Ausweitungen vorgenommen haben, daß einige im Budget noch gar nicht enthalten sind, weil sie noch über Budgetüberschreitungsgesetze aus den Privatisierungen dazukommen.

Eine klare Feststellung, was die Zukunft der Forschungspolitik anlangt: Bei all dem, was wir hier vorhaben, wird sich die Politik aus der Forschungspolitik – deswegen heißt sie ja auch so – nicht verabschieden können, und es wird sich auch dieses Parlament noch in die Überlegungen, wie Forschungspolitik in Österreich in Zukunft gestaltet werden kann, einzubringen haben. Ich sage zumindest für meine Fraktion: Das Parlament wird sich in diesem Bereich eine gewisse Mitsprache vorbehalten müssen. (Abg. Dr. Gredler: Danke!) Es ist wichtig, daß wir bei den Grundsätzen der Forschungspolitik mitreden. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

"Die Zukunft der Universitäten ist auch die Zukunft der modernen Welt" – das hat der Konstanzer Philosoph Jürgen Mittelstraß vor einiger Zeit geschrieben. Gehen wir mit dieser Zukunft sorgsam um, sie ist unser aller Zukunft. Dieses Budget bietet jedenfalls für das Jahr 1998 gute Voraussetzungen für unsere Universitäten. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

9.26

Präsident Dr. Heinz Fischer: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Dr. Gredler. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 10 Minuten. – Bitte.

9.26

Abgeordnete Dr. Martina Gredler (Liberales Forum): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ich möchte zuerst über die berühmte "Technologiemilliarde" spre


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