Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 98. Sitzung / Seite 175

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des österreichischen Bundesheeres kommen wird. (Beifall bei der ÖVP. – Abg. Scheibner: Was soll denn implementiert werden, wenn es nicht existiert?)

Herr Abgeordneter Scheibner! Ich verstehe Ihre Unruhe! Ich möchte Sie aber darauf hinweisen, daß wir im nächsten Jahr den stärksten Kampfpanzer der Welt, LEOPARD, und einen neuen Raketenpanzer JAGUAR im österreichischen Bundesheer einführen, und daß wir gleichzeitig weitere Schritte betreffend den Radpanzer setzen, von dem wir bereits 68 Stück haben. (Abg. Wabl: Für Bürgerkriegseinsätze oder für den Straßenkampf?) Selbstverständlich ist im Budget auch für die Beschaffung des ULAN, wie Sie selbst bereits im Ausschuß erfragt haben, entsprechend vorgesorgt worden.

Natürlich gibt es außerdem eine ganze Reihe von weiteren Projekten, die für die Zukunft anstehen. Ich möchte daher auch einige ganz wichtige Prioritäten nennen: Im Vordergrund steht bei den Neuinvestitionen der Ankauf von Geräten insbesondere zur Verbesserung im Raketensektor, und zwar nicht nur der Ankauf von Hot 2 und Hot 3, sondern auch die Beschaffung weiterer terrestrischer Raketen. (Abg. Mag. Haupt: Aber sehr zögernd!) Natürlich soll es auch zu einer weiteren Verbesserung der Artillerie kommen, was die Kampfkraft des österreichischen Bundesheeres entscheidend stärken wird.

Der zweite große Brocken beinhaltet bereits einen Hinweis darauf, daß insbesondere die Führungs- und Kommunikationssysteme im Vordergrund stehen werden. Das ist eine Priorität, die nicht nur in Europa insgesamt im Vordergrund der Überlegungen und der Anschaffungen stehen wird, sondern weltweit. Es geht dabei um Beobachtungs- und Meßgeräte, Fernmelde- und Radargeräte. (Zwischenruf des Abg. Scheibner. )

Weil Sie es angesprochen haben: Es ist zwar nur ein bescheidener Betrag, aber es ist für das nächste Jahr auch die Neuanschaffung von Kraftfahrzeugen im Wert von 387 Millionen Schilling vorgesehen. (Abg. Jung: Wo sind die 1 000 LKW, die Sie selbst gefordert haben?) Das ist, zugegeben, kein ausreichender Betrag, um alles abdecken zu können, was wir benötigen, aber ein Betrag, den man nicht einfach vom Tisch wischen sollte! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

Das Jahr 1998 ist aber auch in vielen weiteren Bereichen ein Jahr der Innovation. Es ist bereits darauf hingewiesen worden, daß es das erste Jahr sein wird, in dem auch Frauen Wehrdienst ableisten können werden, indem sie auf freiwilliger Basis einen Ausbildungsdienst absolvieren können und damit die Möglichkeit einer Berufskarriere im österreichischen Bundesheer haben. (Beifall bei der ÖVP.)

Darüber hinaus wird es in diesem Jahr auch weitere umfangreiche Rationalisierungsmaßnahmen und Verbesserungsmaßnahmen im Bereich des Bundesheeres geben. Die Verwaltung wird abgebaut, und es wird noch mehr Kapazität in die Truppenteile hinein versetzt werden, und zwar durchaus in dem Sinn, daß meines Erachtens die – wenn man es ganz nüchtern betrachtet – minimalen Differenzen, die etwa zur SPÖ aufgezeigt wurden, in relativ kurzer Zeit überwunden werden können. Der Wehrsprecher unseres Regierungspartners hat selbst angekündigt, daß nach dem Konzept der SPÖ die wesentlichen Merkmale der Heeresneuorganisation die Reduzierung im Korpsbereich und eine Neustrukturierung in der Jägertruppe sein sollen, daß es zwei mechanisierte Brigaden und einen Kommandoauslandseinsatz geben soll. Und wenn ich das vergleiche, dann kann ich ausschließlich im Korpsbereich und im Bereich der Jägertruppen eine kleine Abweichung feststellen, sodaß ich glaube, daß man, wenn man wirklich konstruktive Gespräche führt, auch sehr rasch und sehr zielführend zu konstruktiven Lösungen kommen kann. (Beifall bei der ÖVP.)

1998 wird aber auch das erste Jahr sein, in dem im Rahmen der Militärakademie Hörer – nämlich Offiziersanwärter – bereits auf eine Art und Weise ausgebildet werden, daß ihr Studium als Fachhochschullehrgang anerkannt wird und damit eine weitere Bildungsvoraussetzung erfüllt ist, die zweifellos die Wertigkeit, die Qualität und das Niveau der Ausbildung entscheidend weiter erhöhen wird. (Abg. Wabl: Im Rahmen der Meinungsfreiheit? – Abg. Mag. Kammerlander: Für Frauen auch?) Das erfolgt auf einer Basis, auf der die Unteroffiziersausbildung bereits weit


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