Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 102. Sitzung / Seite 164

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gibt eine Aktion "Sport statt Droge", und Sie werden sich vorstellen können, daß ich als Sportsprecher meiner Fraktion vor allem dieses Element in Ihr Vorhaben mit einbezogen hätte! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

So ist das Ganze ein Fragment von Absichtserklärungen geblieben. Glauben Sie in der Tat, daß Sie dem Drogenproblem mit Vorträgen und mit Lehrerfortbildung beikommen können? Einige diesbezügliche Aspekte wurden schon erörtert. Frau Bundesminister! Ich war wirklich erfreut, aus Ihrem Mund zu hören, daß Sie die Aktion "Kinder stark machen" in die Schulen getragen haben. Wie Sie sich vorstellen können werden, sehe ich bei der Aktion "Kinder stark machen" auch den physischen Anteil. Kollege Grabner, der mir zulächelt, meint mit mir, daß der Sektor des Schulsportes, wie wir immer wieder wiederholen, im argen liegt. Frau Bundesminister! Ich war am Wochenende bei der Steirischen Schulsportkonferenz in Graz und habe dort aus dem Munde sehr aktiver, engagierter Sportlehrer, die es auch gibt, im Zusammenhang mit der Aktion "pro Schulsport" gehört – und Sie werden das von mir schriftlich nachgereicht bekommen –, daß es noch nie weniger Schulsport und noch nie schlechtere Schulsportler als derzeit gab und daß es noch nie so demotivierte Sportlehrer in den Schulen wie derzeit gab. Ich verspreche Ihnen, daß Sie diese Aussage des Leiters der Aktion "pro Schulsport" von mir schriftlich bekommen werden, damit ich hier nicht immer als isolierter Nörgler in diesen Angelegenheiten dastehe!

Eine Regierungsvorlage, die es heute zu beschließen gibt, betrifft auch die Schulsportproblematik. Wir haben bereits im Ausschuß signalisiert, daß wir dieser Vorlage zustimmen werden, und zwar nicht so sehr, weil wir von der Teilrechtsfähigkeit im Bereich des Schulsportes so besonders überzeugt sind, denn wir wissen inzwischen, daß dieser Verkauf der Bundeseinrichtung der Schulstätten zu einem starken Rückgang der sportlichen Aktivitäten und der Vereine geführt hat und dies somit ein Anschlag auf die Volksgesundheit ist. Wir stimmen ausschließlich deshalb zu, weil auch die Bundesanstalten für Leibeserziehung im Zuge der Ermöglichung der Teilrechtsfähigkeit diese Möglichkeit bekommen sollen.

Abschließend bringe ich Ihnen, damit Sie zum Thema Teilrechtsfähigkeit nicht nur aus dem Mund des "Oppositionsnörglers" etwas hören, ein paar Zitate von der Gewerkschaft öffentlicher Dienst zu diesem heute zu beschließenden Schulorganisationsgesetzesänderungen: Vorbereitungsmodule und Fördermaßnahmen für Lehr- und Fachschulabsolventen verursachen personelle und administrative Konsequenzen, diese sind mit Mehrkosten verbunden, die im Gesetz nicht ausgewiesen sind. Oder: Bei der Teilrechtsfähigkeit sind zu viele administrative Hindernisse eingebaut. Sie erfordern verstärkte Bürokratie und Verwaltung im Bereich der Aufsicht. – Genau denselben Satz haben Sie zuvor aus meinem Mund gehört! – Ich danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

22.22

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Schwemlein. – Bitte, Herr Abgeordneter.

22.22

Abgeordneter Emmerich Schwemlein (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Hohes Haus! Meine Damen und Herren! Ich glaube, daß für uns alle hier der Grundsatz gilt: Ehre, wem Ehre gebührt.

Frau Kollegin Madl! Ich möchte mich bei Ihnen bedanken, denn es ist Ihnen gelungen, die bis zu Ihrer Rede eher lustlos geführte Debatte absolut unterhaltungsreich zu machen! Ich sage gleich vorweg: Sie haben die Debatte nicht um sehr viel Wissenswertes bereichert, aber Sie haben wenigstens eine große Abwechslung hineingebracht.

Zu den jeweiligen Punkten, die anstehen: Meine Damen und Herren! Frau Bundesministerin! Vorweg möchte ich sagen: Ich kann mit beiden Entschließungsanträgen recht gut leben. Mit der Formulierung der Präambel habe ich aber gewisse Probleme. Herr Präsident Brauneder! Sie haben gesagt, daß Sie sehr wohl den Alkohol in den Bereich der Drogen mit einbezogen haben möchten. Ich bin völlig Ihrer Meinung! Wenn ich jetzt aber die Umsetzung der Präambel des Entschließungsantrags voraussetze, dann möchte ich mir mit Ihnen anschauen, wie die Wirts


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