Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 105. Sitzung / Seite 154

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auch einen Vater, und es können sich auch Großeltern, Onkeln und Tanten oder ältere Geschwister einbringen. Ich glaube, man sollte die Last nicht nur auf die Mütter legen.

Man sollte im Zusammenhang mit dem neuen Recall-System – und das ist eine Bitte an Sie, Herr Bundesminister! – vielleicht auch abfragen, warum die Mütter nicht zu den Untersuchungen gehen: Müssen sie zu lange warten? Gibt es in der Organisation Schwierigkeiten? Haben sie vielleicht manchmal das Gefühl, daß die Untersuchungen nicht so effizient und sorgfältig durchgeführt werden, daß es sich lohnt, viele Stunden in einem Vorzimmer darauf zu warten? – Ich glaube, in diesem Bereich gibt es jetzt die große Chance, bereits mit den ersten Briefen und Informationen auf die Untersuchung aufmerksam zu machen und die Frauen auch zu fragen, warum sie nicht zur Untersuchung gehen.

Generell glaube ich, daß wir mehr für unsere Kinder tun müssen. Die ÖVP hat eine Lobby für Kinder. Es muß viele Aktionen für Kinder geben. Und da jetzt bald Weihnachten ist, möchte ich noch sagen: Ich wünsche mir, daß der Weihnachtsmann in Zukunft nicht das Christkind verdrängt! Und das wünsche ich euch auch! (Beifall bei der ÖVP und bei Abgeordneten der SPÖ.)

18.37

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächste Rednerin ist Frau Abgeordnete Buder. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 4 Minuten. – Bitte.

18.37

Abgeordnete Hannelore Buder (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Meine Damen und Herren! Ebenso wie viele meiner Vorredner und Vorrednerinnen begrüße ich es, daß das Familienlastenausgleichsgesetz mit dieser Änderung in Ausnahmefällen die Anhebung der Altersgrenze auf 27 Jahre vorsieht, und dies rückwirkend ab 1. Oktober 1996.

Über den Abänderungsantrag der Kolleginnen Dr. Mertel und Dr. Moser hat schon mein Kollege Riepl ausführlich gesprochen. – Ich kann mich erinnern, daß meine Eltern für meine Schulbücher noch bezahlen mußten. Meine Kinder hatten dann schon die Gratisschulbücher, und ich kann mich noch daran erinnern, mit welcher Freude sie zu Schulbeginn immer mit diesen Schulbüchern nach Hause gekommen sind. Heute zahlt man dafür 10 Prozent Selbstbehalt, und ich bin mit dem Herrn Bundesminister einer Meinung, wenn er sagt: Alles, was nichts kostet, ist auch nichts wert. – Diese 10 Prozent bezahlt man übrigens nur für die neuen Schulbücher, nicht für solche, die wiederverwendet werden. Da unterliegen die Abgeordneten der Freiheitlichen Partei einer Irrmeinung!

Manche Bücher, die zur Verfügung gestellt werden, wurden früher wirklich teilweise nicht benützt. Sie wurden vielleicht in einem Schuljahr nur zwei- bis dreimal verwendet. (Abg. Madl: Dann brauchen sie sie ja gar nicht!) Man sollte meiner Meinung nach der Wegwerfmentalität, die auch schon angesprochen wurde, wirklich einen Riegel vorschieben. Ich kann mich nämlich auch noch sehr gut daran erinnern, daß, als meine Kinder die Gratisschulbücher hatten, die Kinder dann zum Schulende mit einem großen Stoß Schulbüchern zur Mülltonne gegangen sind. Diese Wegwerfmentalität ist sicherlich ein falscher Weg!

Nachdem meine Vorrednerin schon vom Christkind und vom Weihnachtsmann gesprochen hat, möchte ich sagen: Ich meine, daß auf jeden Fall unter jedem Weihnachtsbaum ein Buch liegen sollte. Das wäre für mich wünschenswert! (Beifall bei der SPÖ.)

Die Chancengleichheit muß natürlich im Bildungswesen weiterhin gewahrt bleiben. Neuen Erfordernissen muß man sich aber anpassen. Neuen Lehr- und Lernformen müssen wir uns auch in Zukunft immer wieder anpassen beziehungsweise diese ändern.

Aus den Mitteln des Ausgleichsfonds – da komme ich zum Mutter-Kind-Paß – werden natürlich auch die Aufwendungen für die notwendigen Informationen bezahlt. Ich bin nicht der Meinung des Herrn Abgeordneten Koller, daß der Herr Bundesminister und der Herr Gesundheitslandesrat der Steiermark nicht miteinander sprechen und daß sie nicht wissen, was sie tun. Ich bin davon überzeugt, daß sie sehr wohl wissen, was der eine und der andere tut. Im Familien


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