tretern der Bundesländer und mit unserem Koalitionspartner. Natürlich war zu "basteln", wie Kollege Schweitzer das formuliert hat. Aber wenn man etwas wirklich Flexibles und Herzeigbares auf den Tisch legen will, braucht man eben Zeit dazu! (Abg. Mag. Schweitzer: Da solltet ihr wirklich einmal etwas Komplizierteres machen!)
Meine Damen und Herren! Gestatten Sie mir einen kurzen Rückblick: Erst 1995 wurde das Schulzeitgesetz dahin gehend abgeändert, daß die Semesterferien für die einzelnen Bundesländer im Gesetz flexibel und verbindlich festgelegt wurden. Der Grund dafür lag darin, daß es bis 1995 immer wieder zu völlig unkoordinierten Vorgangsweisen bei der Gestaltung der Semesterferien gekommen ist, was zur Folge hatte, daß Straßen überlastet waren, daß es zu geballten Urlauberströmen kam – und letztlich Unmut ausgelöst wurde. Seitens der Eltern und Schüler wurde beklagt, daß durch häufige Veränderungen der Ferientermine längerfristige Planungen überhaupt nicht mehr möglich waren.
Mit der zeitlichen Flexibilisierung der Ferientermine im Februar sollte insbesondere eine gleichmäßige Auslastung der Verkehrsrouten, der Ferienorte, aber letztlich auch des Tourismus möglich sein. Wir können heute feststellen, daß sich die Regelung an sich grundsätzlich bewährt hat. Es ist aber notwendig geworden, auch auf andere Länder außerhalb Österreichs Rücksicht zu nehmen.
Unsere Nachbarstaaten in Europa haben ebenfalls eigene Ferienordnungen, und daher ist es nur sinnvoll und vernünftig, auch in Österreich eine flexiblere Regelung zuzulassen beziehungsweise zu ermöglichen. (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Da mich Frau Kollegin Schaffenrath im Zusammenhang mit der Frage der Integration angesprochen hat, möchte ich – ich hatte mir es auch vorgenommen – doch zu ihrem Entschließungsantrag ein paar Worte sagen. Vorweg gleich folgendes: Da Sie mir Zögerlichkeit und Zurückhaltung vorgeworfen haben, möchte ich schon darauf hinweisen, Frau Kollegin Schaffenrath, daß Österreich im deutschsprachigen Raum, was Integration anlangt, wirklich weit vor allen anderen Staaten liegt. (Abg. Schaffenrath: Nein!) Sie sind damit nicht zufrieden; ich auch nicht. Aber Sie können mir glauben, daß gerade wir Sozialdemokraten der schulischen Integration ganz besonders offen und engagiert gegenüberstehen und daß wir uns mit Ihrem Entschließungsantrag auch sehr intensiv befaßt haben.
Meine Damen und Herren! Wie sieht die derzeitige Situation aus? – Es wurde erst vor kurzem hier im Hohen Haus – darauf haben Sie bereits hingewiesen – die Fortsetzung der Integration von Schülerinnen und Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf in die Hauptschule und in die Unterstufe der AHS beschlossen. Es gilt nun, wie wir meinen, die erforderlichen Maßnahmen in der Praxis im Interesse der Schülerinnen und Schüler sinnvoll umzusetzen. Selbstverständlich müssen wir aber dabei die Erfahrungen, die wir bisher mit diesen Maßnahmen hatten, in unsere Überlegungen hinsichtlich weiterer Integrationsmaßnahmen einbinden. Da muß man aber schon die Frage stellen: Welche Erfahrungen haben wir gemacht? (Abg. Schaffenrath: Herr Kollege! Wie viele Schuljahre Schulversuche gehen dem voraus?)
Frau Kollegin! Es gibt ein gutes Gesetz für den Bereich der Volksschule. Es gibt ein gutes Gesetz für den Bereich der Hauptschule und der Unterstufe der AHS. Es liegen positive Aussagen der Regierungsmitglieder, von Abgeordneten im Nationalrat und eine entsprechende Entschließung dazu vor. Das heißt, Gesetzgeber und Regierung stehen diesen Dingen sehr aufgeschlossen und positiv gegenüber. (Beifall bei der SPÖ.)
Es gibt aber auch Erfahrungen aus der schulischen Praxis, die anders aussehen. Da, Kollegin Schaffenrath, gebe ich dir recht. Es gibt eine Reihe von Klagen. So kommt uns fallweise zu Ohren, daß Eltern um die Integration ihrer behinderten Kinder kämpfen müssen. Auch wird berichtet, daß die sonderpädagogischen Zentren sehr unterschiedlich beraten, manchmal eher in Richtung Integration, manchmal eher in Richtung Aufnahme in eine Sonderschule, und daß die Schulbehörden fallweise rigide reagieren. Das ist sicherlich alles richtig und entspricht den Tatsachen.