Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 109. Sitzung / Seite 33

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Zur Realisierung in bezug auf Arbeitsplätze muß die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Sozialpartnern funktionieren, und wenn, meine Damen und Herren, seitens der Wirtschaft immer mehr Forderungen nach flexibleren Arbeitszeiten erhoben werden, so muß auch sie ihren Anteil einbringen. Es müssen in erster Linie die notwendigen Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Kinderbetreuungseinrichtungen oder Fahrmöglichkeiten, geschaffen werden. Es müssen auch gesetzliche Maßnahmen beschlossen werden, damit dort, wo es für eine Betriebsansiedlung notwendig ist, Straßen gebaut werden und nicht einzelne Personen, die gar nicht in diesem Bezirk wohnen, wegen eines Käfers oder eines Vogels, den es in dieser Region dann gar nicht gibt, so wie dies in meinem Bezirk einmal der Fall war, verhindern, daß eine Straße ausgebaut wird.

Ein wichtiger Ansatzpunkt ist meiner Ansicht nach auch die Berufsvorbereitung in der Schule. Der erlernte Handwerksberuf soll in der Gesellschaft einen Stellenwert gegenüber anderen Ausbildungen haben. Die Chancengleichheit in der Aus- und Weiterbildung muß schon als Unterrichtsgegenstand behandelt werden. Es müssen für die Mädchen in der Schule Lehrpläne erstellt, Lehrinhalte geschaffen und Lehrmaterial zur Verfügung gestellt werden, die zu einer Gleichstellung zwischen den Geschlechtern beitragen.

Ein Beispiel aus meiner Perspektive: Wenn Unternehmen bereit sind, Mädchen in nichttraditionelle Berufe aufzunehmen, so soll der Mehraufwand, der zum Beispiel für die Errichtung zusätzlicher Sanitäranlagen erforderlich ist, abgegolten werden.

Ein ganz wesentlicher Faktor ist meiner Ansicht nach die finanzielle Unterstützung von Betriebs- und Regionalstiftungen zur Schaffung neuer Arbeitsplätze. Meine Damen und Herren! Wie wichtig eine solche Stiftung ist, möchte ich anhand eines Beispieles aus meinem Betrieb aufzeigen. Wir hatten im vergangenen Jahr im Skate-Bereich, bei den Rollschuhen, einen gewaltigen Einbruch zu verzeichnen: Es mußten 70 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gekündigt werden. Die verbleibenden Beschäftigten – das sind 200 – waren bereit, einen Solidarbeitrag von 1 Prozent ihres Bruttoverdienstes für diese Stiftung einzubringen. Auch dem Betriebsrat ist es in langen Verhandlungen mit der Firmenleitung gelungen, daß 1,5 Millionen Schilling beigesteuert werden. Den größten Brocken mußte allerdings das Land einbringen, und zwar 3,9 Millionen Schilling. Dadurch erhalten die Betroffenen die Chance, einen Beruf zu erlernen, den sie schon seit ihrem Schulabgang gerne ausgeübt hätten, wozu aber die Möglichkeiten und Voraussetzungen nicht vorhanden waren.

Durch Schulungsmaßnahmen ist eine bessere Qualifizierung möglich, um auch einen Wiedereinstieg in andere Berufszweige oder Industrien zu schaffen. Ich möchte auch anführen, daß der Erfolg dieser Stiftungen bei 85 Prozent liegt und eine Wiedereingliederung auf dem Arbeitsmarkt sogar bis zu 100 Prozent möglich ist. Durch solche Maßnahmen soll es auch weiterhin möglich sein, neue Arbeitsplätze zu schaffen.

Präsident Dr. Heinz Fischer: Bitte um den Schlußsatz! (Abg. Dr. Khol: Kurzen Schlußsatz, bitte! – Zwischenruf bei den Freiheitlichen.)

Abgeordnete Sophie Bauer (fortsetzend): Sie können da nicht mitreden, weil Sie nicht wissen, was sich auf dem Arbeitsmarkt wirklich abspielt. (Beifall bei der SPÖ. – Abg. Haigermoser: Warum weiß er das nicht? Erklären Sie uns das doch!)

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Es sind alle, sowohl Länder als auch Gemeinden, aufgerufen, erfolgreich mitzuarbeiten, daß die ... (Beifall bei der SPÖ.)

11.38

Präsident Dr. Heinz Fischer: Die Redezeit ist abgelaufen!

Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Maderthaner.

11.38

Abgeordneter Ing. Leopold Maderthaner (ÖVP): Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Die Wirtschaftskammer Österreich hat sich jedenfalls mit dem EU-Papier intensiv


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