Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 57

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22,6 Prozent erreicht werden konnte. Natürlich ist auch sehr positiv die Steigerung im Flachbereich in Linz mit 16,2 Prozent.

Die Ursache dafür ist ein Boomen der Autoindustrie und der Elektrogeräteindustrie, also jener Industrien, die vor allem die Bleche aus Linz brauchen. Aber auch die Investitionen, die europaweit für den Ausbau der Schienenwege getätigt werden, begünstigen die Produktion in der Obersteiermark, in Donawitz.

Was Sie auch noch interessieren wird, ist, daß in zunehmendem Maße mehr Walzdraht – pro Automobil bereits bis zu 60 Kilogramm – für die Automobilherstellung verwendet wird.

Meine Damen und Herren! Die Stahlindustrie konnte Preissteigerungen durchsetzen, mußte aber trotzdem dem Rationalisierungsdruck nachgeben, sodaß der Beschäftigtenstand um 3,2 Prozent zurückgenommen wurde und nunmehr in der österreichischen Stahlindustrie zirka 12 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt sind.

Ich darf zum zweiten Teil meiner Ausführungen kommen und sagen, was das für die steirischen Industriebetriebe, insbesondere in der Obersteiermark, bedeutet. Die dortige Bevölkerung weist ja eine besonders hohe Abwanderungsquote auf, nämlich die höchste in ganz Österreich, und daher ist jede einzelne Maßnahme zur Standortsicherung und zur Verbesserung der Arbeitsplatzsituation besonders hervorzuheben. (Beifall bei der SPÖ.)

Man sieht wieder: Die Sozialdemokratie steht hinter der Obersteiermark. – Ich bedanke mich dafür und werde das auch öffentlich kundtun. (Neuerlicher Beifall bei der SPÖ.) Die Freiheitlichen zeigen natürlich weniger Interesse, da sie mit dem Aufheben ihrer Scherben, die in letzter Zeit hier produziert worden sind, beschäftigt sind.

Meine Damen und Herren! Es konnte erreicht werden, daß eine Großinvestition, die wir uns bis vor kurzem noch nicht zu erträumen wagten, beschlossene Sache ist: In Donawitz wird ein neues Stahlwerk errichtet, dort werden zirka 2 Milliarden Schilling investiert. Damit wird erreicht, daß 3 500 Arbeitsplätze nachhaltig bis weit in das nächste Jahrhundert hinein gesichert werden, und ich meine, daß das eine positive Nachricht ist, die ich hier weitergeben möchte. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Menschen, die dort beschäftigt sind, verfügen immerhin über eine Kaufkraft von 1 Milliarde Schilling. Das ist – wenn Sie sich das vor Augen führen – auch besonders wichtig für den Handel, für das Gewerbe und für die KMUs.

Meine Damen und Herren! Eines noch zum Schluß: Es wird möglich sein, neue Güter zu erzeugen, neue Märkte zu erreichen, und es wird auch möglich sein, das Betriebsergebnis noch mehr zu steigern, als das ohnehin schon der Fall ist.

Der letzte wichtige Aspekt ist die Umweltsituation. Es ist ja kein Geheimnis, daß die Luftqualität in Industrieregionen nicht sehr gut ist. Es gibt aber ein eigenes Programm zur Sanierung der Luft im Großraum Leoben, und durch diese neue Investition in das neue Kompakt-Stahlwerk wird auch ein wesentlicher Beitrag zur Verbesserung der Luftsituation geleistet werden.

Abschließend möchte ich Ihnen, meine Damen und Herren, folgendes sagen: Es ist allgemein eine überaus erfreuliche Entwicklung festzustellen. Ich bitte Sie wirklich um Verständnis dafür, daß, wenn man so lange für Unternehmungen geprügelt wird, die immer eines im Auge gehabt haben, nämlich möglichst viele Menschen zu beschäftigen, und wenn es nun diese wirklich positive Entwicklung gibt, man sich auch darüber freut. Das möchte ich vor allem denjenigen sagen, die jene Parteien vertreten, deren Spitzenrepräsentanten schon Museumsqualitäten festgestellt beziehungsweise massiv die Schließung beantragt haben. – Das ist also wirklich eine erfreuliche Entwicklung, und ich darf Ihnen allen ein herzliches Glückauf! entbieten. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Khol. )

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