Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 73

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Wenn eine Generation von jungen Leuten von der Gesellschaft mitgeteilt bekommt: Du kannst jobben, soviel du willst, du kannst dein Geld verdienen, aber im Ernstfall ist deine Sicherung nicht mehr voll gewährleistet!, dann muß man fragen: Welchen Anreiz sollte ein junger Mensch haben, dann bereit zu sein, in dieses soziale System zu finanzieren, wiewohl wir wissen, daß der Anteil der alten Menschen steigen wird!

Wir müssen daher mit neuen Systemen auch die soziale Solidarität der Jugend sicherstellen, und ich ersuche Sie dringend, eine derartige Enquete gemeinsam mit uns zu unterstützen! (Beifall bei den Grünen.)

13.43

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Weiters zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Rada. – Bitte, Herr Abgeordneter.

13.43

Abgeordneter Dr. Robert Rada (SPÖ): Sehr geschätzter Herr Präsident! Herr Bundesminister! Hohes Haus! Ich bin mit Abgeordnetem Niederwieser einer Meinung, der sagt, im Budgetkapitel Wissenschaft könnten wir sehr viele Themen anschneiden. Ich möchte mich daher der universitären Lehrerbildung widmen.

Es ist noch gar nicht lange her, daß wir in diesem Hohen Haus sehr intensiv über die Ansprüche und Forderungen der Gesellschaft diskutiert haben, die an die Institution Schule gestellt werden. Wenn diese hohen Ansprüche durch diese Institutionen erfüllt werden sollen, dann braucht es entsprechend ausgebildete Lehrer in diesen Institutionen.

Tatsächlich werden Lehrer auf mehreren Schienen ausgebildet. Wir haben eine sehr kurze Ausbildungsschiene für die vorschulische Erziehung, obwohl in diesem Bereich sehr viele Aufgaben anfallen. Wir haben eine etwas längere im Bereich der allgemeinbildenden Pflichtschulen, und es gibt die universitäre Ausbildung für die Bereiche der berufsbildenden höheren und allgemeinbildenden höheren Schulen. Jetzt kommt es vor, daß ein Lehrer von der einen Ausbildungsgruppe in einer anderen nicht verwendet werden kann. Wir haben auf der einen Seite arbeitslose Lehrer, Lehrer, die auf Wartelisten stehen, und auf der anderen Seite Lehrer, die sehr viele Überstunden halten müssen, um den Auftrag der Gesellschaft erfüllen zu können.

Ich stelle mir daher vor, daß es möglich sein müßte, unter einer gemeinsamen pädagogischen Fakultät die Lehrerausbildung zu bewerkstelligen, und zwar in einem Flächenbild von pädagogischen Berufen. Denn es wird in Hinkunft nicht allein um Kindergarten, Volksschule, Hauptschule und AHS gehen, sondern insgesamt um pädagogische Betreuung gehen. Diese pädagogische Betreuung wird es auch im Bereich von Freizeit, im Bereich von Altenbetreuung geben müssen. Das soll aber jetzt nicht unbedingt heißen, daß jede dieser Ausbildungen auch die Zeit von acht und mehr Semestern beanspruchen würde.

Sehr geehrter Herr Minister! Ich ersuche Sie, in diesen Bereichen in Verhandlungen einzutreten, denn es laufen bereits Verhandlungen, die in die Richtung gehen, daß dieses Akademiegesetz neu beschlossen werden soll und daher die Ist-Situation mehr und mehr zementiert werden würde.

Meine sehr geschätzten Damen und Herren! Zum Abschluß ist es mir noch eine freudige Aufgabe, eine APA-Meldung von 12.40 Uhr zu zitieren, in der es heißt:

"Die Staatsanwaltschaft Wien hat am Freitag das Verfahren wegen angeblicher illegaler Parteienfinanzierung gegen SPÖ-Klubchef Peter Kostelka und die frühere Geschäftsführerin und nunmehrige Wiener Finanzstadträtin Brigitte Ederer eingestellt." (Beifall bei der SPÖ.) "Es sei kein Delikt verwirklicht worden, weder in strafrechtlicher noch in finanzrechtlicher Hinsicht, ...". (Beifall bei der SPÖ.)

13.46

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Krüger. 6 Minuten freiwillige Redezeitbeschränkung. – Bitte Herr Abgeordneter.


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