Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 91

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Zur Frage, die auch Frau Abgeordnete Petrovic an mich gerichtet hat, nämlich die Frage, ob die BIG in ihrer heutigen Form sinnvoll und zweckmäßig ist: Frau Abgeordnete, unmittelbar vor mir war jener Minister dran, der dafür zuständig gewesen wäre. Ich bin ein bißchen überrascht, daß Sie diese Frage mir zugeworfen haben. Farnleitner hätte sie durchaus, auch mit Daten, beantworten können.

Nochmals zu Ihnen, Frau Abgeordnete Gredler: Sie haben zum Thema Frauenforschung gesagt, da sei überhaupt nichts geschehen. (Abg. Dr. Gredler: Zu wenig!) Ich denke mir, das ist ein bißchen eine kühne Aussage, die auch über das notwendige Ausmaß der Kritik von einer Oppositionspartei hinausgeht. (Abg. Dr. Gredler: Zu wenig ist geschehen!)

Erstens: Wir haben in dieser Legislaturperiode eine Reihe von Frauenforschungsstellen eingerichtet – zu wenige, können Sie sagen, aber es erfolgte erstmals!

Zweitens: Wir haben einen Frauenforschungslehrstuhl eingerichtet. Sie können sagen: zu wenige. Aber es ist jetzt einer eingerichtet, der im Herbst seine Arbeit aufnimmt. Und was die Frauenberufungen – Sie haben sehr stark auf die Quote von bloß 4 Prozent unter den Professoren hingewiesen – betrifft, brauche ich Kritik nicht besonders zu scheuen. Ich habe mir die Mühe gemacht, mir anzuschauen, wie die Entwicklung unter meinen Vorgängern war und wie sie jetzt ist. Mein Vorvorgänger hat in seiner Amtszeit 8 Prozent Frauen berufen, mein Vorgänger hat 13 Prozent Frauen berufen, und ich habe inzwischen eine Quote von 25 Prozent erreicht. Sie können sagen, das ist zuwenig, aber es ist jedenfalls eine deutliche Steigerung. (Beifall bei der SPÖ.)

Vielleicht darf ich noch ein Letztes zum Thema Wissenschaft sagen. Frau Abgeordnete Ablinger hat jetzt gerade auf einen dieser Aspekte hingewiesen, an dem auch mir in besonderer Weise gelegen ist. Wir haben aus allen Gesprächen – sowohl mit den Universitäten selbst als auch mit Studierenden als auch insbesondere mit potentiellen Arbeitgebern oder Absolventen der Universitäten – den sehr deutlichen Eindruck gewonnen, daß ein Kernbereich dessen, wo es der Reform in den Universitäten bedarf, dort liegt, wo es um die Universalität der Ausbildung oder der Bildung, die dort geboten wird, geht. Das heißt, es geht nicht nur darum, eine fachspezifische Ausbildung anzubieten, sondern darüber hinaus darum, einen Entwicklungsrahmen zu schaffen, bei dem die Studierenden tatsächlich eine Bildung erfahren, die über den Fachbereich hinausgeht.

Zugleich gibt es dieselbe Anforderung seitens etwa jener Unternehmen, die mit den Universitäten im Rahmen der Drittmittelfähigkeit eng kooperieren. Diese Unternehmen sind in der Regel sehr zufrieden mit dieser Kooperation, sehen allerdings eine Druckstelle, und die besteht darin, daß vielfach die Institute, mit denen sie im Vertragsverhältnis stehen, ein sehr, sehr schmales Gebiet abdecken und mit anderen Instituten derselben Universität nicht in dem notwendigen kommunikativen Kontakt stehen.

All diese Gesichtspunkte und Hinweise haben mich dazu veranlaßt, bei uns im Ministerium eine Vorarbeit in Gang zu setzen, die darauf hinausläuft, daß wir ab nächstem Jahr einmal pro Jahr ein Forschungsprojekt, ein großes Forschungsprojekt, ausschreiben wollen, das nur Universitäten, sofern sie mehr als drei Fachbereiche daran beteiligen, offenstehen soll, weil es uns darum geht, erstens durch Stimulierung die Kooperation innerhalb dieser Fachbereiche zu unterstützen, und zweitens, an Universitäten Fragestellungen heranzutragen, die gesellschaftsrelevante Themen behandeln und die die Universitäten in die Lage versetzen, dazu relevante Antworten zu geben. (Beifall bei der SPÖ sowie des Abg. Dr. Khol. )

Ich denke, wir müssen die Universitäten einladen, das zu tun, was wir von ihnen gerne hätten, und ihnen dafür die notwendigen Mittel in die Hand geben.

Ich halte das daher für einen sehr positiven Vorschlag. Wir haben bereits mit der Arbeit daran begonnen.

Vielleicht noch ein paar kurze Bemerkungen zum Thema Verkehr. Herr Abgeordneter Barmüller hat sich intensiv um die Frage der Frequenzen im 1800er Band bemüht. Herr Abgeordneter!


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