Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 123

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nicht. Ich habe da wirklich eine andere Auffassung. (Abg. Schaffenrath: Aber schlecht schon! Vielleicht nicht so schlecht!)

Aber zurück zu dem, was ich vorhatte.

Es wurde schon gesagt, im Jahre 1996 gab es nur 1,3 Prozent an Zuwachs, im Jahre 1997 gar nur 0,14 Prozent. Der Sparstift hat also auch an den Bildungsbereichen ein bißchen "geknabbert". Ich glaube aber doch, daß jetzt mit den Budgetansätzen aus 1998, die wir schon beschlossen haben, und 1999, einmal plus 3,5 und einmal, wie wir gehört haben, plus 4,6, ein deutliches Signal gesetzt wurde. (Abg. Schaffenrath: Wofür? – Für Biennalsprünge!) Die öffentliche Hand nimmt ihren Auftrag, Garant für Bildung für junge Menschen zu sein, ernst. (Abg. Schaffenrath: Wofür ist das Geld? Für Biennalsprünge?) Ja, ich komme schon noch dazu.

Liebe Frau Kollegin Schaffenrath! Jetzt sage ich dir auch noch, daß wir in den Jahren 1996 und 1997 trotz der angespannten Situation eine dynamische Weiterentwicklung unseres Bildungssystems vollzogen haben. Nur ein paar Erinnerungen: Integration, Autonomie, Schülermitbestimmung, Berufsreifeprüfung, Berufsorientierung und Ausweitung der Aufgaben der Berufsschulen. Wir haben international hervorragende Werte, Frau Schaffenrath! Unser Bildungssystem bewegt sich! Es ist nicht so, daß wir stehen! (Beifall bei der SPÖ. – Zwischenruf der Abg. Schaffenrath. )

Aber ich gebe allen, die vor mir gesagt haben, die Zukunft werde permanente Herausforderungen an unser Bildungssystem stellen, absolut recht. Es wurde schon gesagt: Die rasante Entwicklung im wirtschaftlichen Bereich, die gesellschaftlichen Veränderungen, Veränderungen auf dem Arbeitsplatz und die Frage der Elektronik, der Hochtechnologie sind zu bewältigen, sind als Herausforderungen zu akzeptieren.

Ich meine, dem Bildungssektor ist daher auch weiterhin ein außerordentlich hoher Stellenwert einzuräumen – im Interesse der Jugend, im Interesse aller Beteiligten am Bildungswesen. Schulische Ausbildung, berufliche Ausbildung, permanente Erwachsenenausbildung und -weiterbildung im Sinne des Verständnisses von lebensbegleitendem Lernen sind erforderlich. Meine Damen und Herren! Bildung ist Zukunft!

Wir gehen daher von unseren Überlegungen aus: Recht auf Bildung ist sicherzustellen, Chancengleichheit ist, so gut es geht, sicherzustellen, und überall dort, wo wir Bildungsbarrieren sehen und erkennen, sind sie abzubauen. Wir brauchen noch mehr Demokratisierung in unserer Schule, noch höhere Flexibilität, um starre Strukturen zu überwinden, selbstverständlich verstärkte Fremdsprachenoffensive in Verbindung mit Qualitätssicherung und vieles andere mehr.

Ich freue mich daher, wenn ich – Kollege Höchtl hat es schon angesprochen – sagen kann, wir werden noch vor dem Sommer wichtige Schritte in Richtung Weiterentwicklung unseres Schulwesens setzen. Es kommt zu einer Flexibilisierung, zu einer Neugestaltung des Schuleingangsbereiches. Der Schulanfang soll noch kindgerechter, noch mehr an den Fähigkeiten und Voraussetzungen des Kindes orientiert gestaltet werden, und es wird, wie ebenfalls schon gesagt wurde, eine Fremdsprachenoffensive geben – und zwar integrativ und mit dem Ziel, bereits ab der 1. Schulstufe eine ... (Abg. Öllinger: Aber bitte nicht schon wieder eine Initiative, die in die Hose geht! – Abg. Dr. Niederwieser: Wieso "schon wieder"?) – Mit solchen Dingen möchte ich mich nicht befassen, dazu ist mir die Sache zuviel wert.

Ich halte es darüber hinaus auch für erfreulich, daß Sie, Frau Unterrichtsministerin, im Budgetausschuß mitgeteilt haben, es komme zu einer weiteren Ausstattung unserer Schulen mit elektronischen Medien. Das ist zu unterstützen, das ist selbstverständlich.

Auch die Ankündigung, daß die Schulbibliotheken zu modernen Lehr- und Lernzentren weiterentwickelt werden sollen, halte ich für einen absolut richtigen Schritt. Ich meine, die Schule entwickelt sich, sie ist eine lernende Institution, und es wäre schon schön, wenn man manche


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