Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 122. Sitzung / Seite 141

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Es gibt natürlich auch in der Wirtschaft einige wenige, die so wie ich der Meinung sind, daß das berufsbildende Schulwesen sich seit langem auf einer Erfolgsstraße befindet. Das zeigen auch jene Absolventen von berufsbildenden Schulen, die bereits höchst erfolgreich im Beruf tätig sind und ihrerseits wieder junge Leute aus- und weiterbilden. (Beifall bei der SPÖ.)

Die Schwerpunktsetzung im Bereich der berufsbildenden Aus- und Weiterbildung hat in Österreich zu einer erhöhten Wirtschaftsleistung geführt. Es zeigt sich, daß der Weg grundsätzlich der richtige ist.

Ich habe leider nicht die Zeit, um auf das, was mein geschätzter und von mir sehr geliebter Vorredner Kollege Schweitzer gesagt hat, einzugehen. (Abg. Mag. Schweitzer: Bitte? Bitte? – Lebhafte Zwischenrufe bei der SPÖ und bei den Freiheitlichen.) – Schade! Das Leben ist hart. Ich werde es aber nicht verabsäumen, mich das nächste Mal eingehend mit dir zu beschäftigen. – Danke schön. (Heiterkeit und Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Mag. Schweitzer: Krammer ist meine Ziehmutter!)

18.53

Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder: Zu Wort gemeldet ist Herr Abgeordneter Dr. Grollitsch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte, Herr Abgeordneter.

18.53

Abgeordneter Mag. Dr. Udo Grollitsch (Freiheitliche): Herr Präsident! Frau Bundesministerin! Meine sehr verehrten Damen und Herren! Frau Kollegin Krammer, es tut mir leid, wenn ich in diese Liebesbeziehung (Beifall des Abg. Jung  – Abg. Dr. Krammer: Unter Anführungszeichen!) dazwischenkrache, aber vielleicht darf ich Ihre Aussagen für unsere Freunde von der ÖVP etwas näher erläutern. Was Sie gesagt haben, sollte heißen: Liebe Regierungsmitglieder der ÖVP, es ist eure Pflicht, die vollmundigen, irrealen, populistischen Versprechen des Herrn Bundeskanzlers umzusetzen. – Das nur zur besseren Interpretation.

Es ist niemand hier im Raum, der sich nicht mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln bemüht, der Jugendarbeitslosigkeit zu Leibe zu rücken. Es war aber einem einzigen Herrn, dem Kanzler, vorbehalten, diese Arbeit für sich zu reklamieren und das Ergebnis zu vereinnahmen. Das war unfair, und das wurde auch richtig ausgedrückt. (Beifall bei den Freiheitlichen.)

Ich möchte noch ganz kurz – wir haben uns alle nach dieser langen Woche ein Ende der Sitzung verdient – ein paar Worte zum Schulsport sagen. – Frau Bundesministerin, mein Ceterum censeo: Ich habe Ihnen versprochen, bei jeder Schuldebatte, bei jeder Unterrichtsdebatte das Thema "Sport" einzubringen. Ich mache das sicherlich auch im Interesse von Kollegen Grabner, denn wir sind gemeinsam der Ansicht, daß es beim Schulsport im argen liegt.

Die Frau Bundesminister, die mir gerade leider nicht ihr Ohr leiht, hat eine sehr seriöse Vorgangsweise für den neuen Lehrplan für Leibeserziehung gewählt und die Sportwissenschaftler vor zwei Jahren aufgefordert, zu diesem neuen Lehrplan Stellung zu nehmen. Das Ergebnis ist mir jetzt über die Sportwissenschaftliche Gesellschaft zugegangen, da Direktinformationen, etwa über den Unterrichtsausschuß, nicht zu erhalten sind. Professor Stefan Grössing, der große Pädagoge der Universität Salzburg, meint: Die Praxis der Leibeserziehung ist als Schulgegenstand bedroht. Es ist die schulische Leibeserziehung durch organisatorische Maßnahmen im Rahmen einer autonom gewordenen Schule in einen argumentativen Zugzwang und Beweisnotstand geraten. Es gilt, vermehrt die Notwendigkeit eines körperbezogenen und motorischen Unterrichts in einer kopflastigen Schule herauszustreichen.

Das sagt Professor Grössing. Und er sagt weiters – zumal Sie, Frau Bundesministerin, doch eher der Meinung sind, daß die körperliche Ausbildung nicht in erster Linie in der Schule zu erfolgen hat –: Die schulische Bewegungserziehung ist für die Bewegung zuständig, die schulische Bewegungserziehung ist für den Körper zuständig, die schulische Bewegungserziehung ist für die Bildung zuständig.

Das sind Ausgangspunkte und Eckdaten eines Lehrplanes, der mit letztem Stand von März 1998 grundvernünftig und in richtigen Schritten erstellt wurde und der auch ausgezeichnete


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