Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 134. Sitzung / Seite 39

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man dort hineingepumpt hat, ist auch die Akzeptanz am Markt und seitens der Studenten bisher ausgeblieben. Ich glaube, das sollte man der Vollständigkeit halber noch sagen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Wir fordern seit langem die Neuorganisation des Universitätswesens. Leider ist ja der Bericht des Universitätskuratoriums, der dazu sehr kritische Anmerkungen enthält, im Ausschuß enderledigt worden. Diese kritischen und sachlichen Anmerkungen sollten hier die Basis der Betrachtungen sein.

Wenn es zum Beispiel um das Thema Autonomie und Umsetzung des UOG 93 geht, dann fragt man sich schon: Warum spießt sich das eigentlich so? Warum geht in den letzten fünf Jahren die Umsetzung des UOGs und der Autonomie – samt Autonomiegewinn für die Universitäten – so langsam vor sich? (Abg. Dr. Lukesch: Kollege Schöggl, Ihre Universität ist ja schon im neuen Gewand des UOG!) Da drängt sich schon die Frage auf, ob es wirklich gewünscht wird, die Universitäten vollständig in diese Autonomie zu entlassen, oder ob man da nur wohldosiert vorgehen möchte, damit die Universitäten, die immer schon ein bißchen aufmüpfig waren, nicht politisch entgleiten.

Oder: Wie steht es mit der Budgethoheit im Personal- und Sachbereich oder mit der Frage der Pragmatisierung im Personalbereich, die wesentlich zu einer Erstarrung des Systems und zu Wettbewerbsverweigerung geführt hat?

Auch die Zusammenarbeit zwischen Wirtschaft und Universität läßt noch zu wünschen übrig. Wenn also in der Zeitschrift "Industrie" unter "Geburtsort Universität: Zahlreiche Universitäten erweisen sich als optimale Kindergärten für Unternehmen – Ein Modell für Österreich" die Schweiz und vor allem die Eidgenössische Technische Hochschule mit ihren Bemühungen zur Unternehmensgründung als positiv dargestellt wird, dann läßt dies hier auch entsprechenden Bedarf für Österreich erkennen. Auch hier ist viel zu tun.

Meine sehr geehrten Damen und Herren! Viele Fragen des Universitätswesens wurden vertagt, so zum Beispiel die Frage der Akkreditierung der privaten Universitäten. Aber auch die Themenkreise, die die Fachhochschulen und die Zusammenarbeit der Fachhochschulen mit den Universitäten betreffen, wurden auf die lange Bank geschoben.

Sehr geehrter Herr Minister! Sie haben ein Weißbuch verfaßt. Aber nur ein Weißbuch zu verfassen – in dem zwar die Ideen und Wunschvorstellungen fast aller Fraktionen enthalten sind –, das alleine ist zuwenig. Herr Minister, die Umsetzungen sind gefragt!

Noch ein Wort zum Ausbau der Universität Klagenfurt: Diese kleine Universität hat lange Zeit ein Schattendasein geführt. Es ist aber auffällig, daß der Erfolg und die Akzeptanz dieser Universität in dem Maße zugenommen haben, wie ihre ideologische Ausrichtung abgenommen hat. Vor allem die technisch ausgerichteten Studienrichtungen finden breite Akzeptanz. Der Bedarf an Kommunikation und dem Einsatz der neuen Telekommunikationstechniken hilft mit, die Marktposition dieser Universität zu stärken. Somit entspricht der Ausbau der Universität Klagenfurt dem Bedarf an Forschung und Lehre und ist zu begrüßen!

Ich wünsche den Kärntner Kollegen im Namen der freiheitlichen Fraktion viel Erfolg auf ihrem zukünftigen pragmatischen und von Ideologie freien Weg. Glück auf! (Beifall bei den Freiheitlichen.)

13.52

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Mag. Posch. Freiwillige Redezeitbeschränkung: 5 Minuten. – Bitte.

13.52

Abgeordneter Mag. Walter Posch (SPÖ): Herr Präsident! Herr Minister! Hohes Haus! Anschließend an meinen Vorredner möchte ich vor allem die Bemühungen der Universität Klagenfurt um Integration, das Verständnis für Minderheiten, das Leben für Toleranz würdigen sowie die Tatsache, daß die Universität Klagenfurt in den Jahren seit ihrem Bestehen ganz wesentlich zum einem geistigen Klima des Miteinanders beigetragen hat. (Demonstrativer Beifall der Abge


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