Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 135. Sitzung / Seite 135

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Ich rufe die Geschäftsordnungsbestimmungen in Erinnerung, daß kein Redner länger als 5 Minuten reden darf. Der Erstredner hat allerdings 10 Minuten zur Verfügung. Auch für Mitglieder der Bundesregierung und für Staatssekretäre gelten 10 Minuten als Richtgröße.

Ich erteile zunächst Herrn Abgeordneten Gaugg zur Begründung dieses Antrages das Wort. Sie haben eine Redezeit von 10 Minuten. – Bitte.

17.28

Abgeordneter Reinhart Gaugg (Freiheitliche): Sehr geehrter Herr Präsident! Hohes Haus! Da über eine solch wesentliche Frage wie die Olympiabewerbung von Klagenfurt – Friaul – Slowenien beraten wird, wundert es mich schon, daß es kein einziges Regierungsmitglied der Mühe wert findet, bei dieser Debatte anwesend zu sein, welche beim Bundesfinanzgesetz ja schon Gegenstand von Diskussionen war.

Wir halten es für eine der wesentlichsten und wichtigsten Entscheidungen in den kommenden Jahren für das Bundesland Kärnten, daß eine Bewerbung nicht oberflächlich, leichtsinnig und halbherzig vollzogen wird, sondern daß die gesamte wirtschaftliche und politische Kraft eines Bundeslandes, aber auch der Republik Österreich dahinterstehen sollte.

Dabei appelliere ich in aller Ernsthaftigkeit gerade an die sozialdemokratischen Abgeordneten des Landes Kärnten, sich dieser Verantwortung bewußt zu sein. Diese Olympiabewerbung, die eine Jahrhundertchance darstellt, darf nicht zum Spielball parteipolitischen Taktierens absacken. (Demonstrativer Beifall und Bravorufe des Abg. Smolle.  – Heiterkeit der Abg. Tichy-Schreder.  – Abg. Smolle: Das ist ein gutes Schlußwort!)

Ich habe den Eindruck, daß es die Sozialdemokratische Partei in Kärnten noch nicht überwunden hat ... (Anhaltende Zwischenrufe des Abg. Smolle. )  – Kollege Smolle, vielleicht verstehe ich dich auf Slowenisch leichter. Es scheint jedenfalls so zu sein, daß es die Sozialdemokratische Partei noch immer nicht verkraftet hat, daß sie seit dem Jahre 1989 keine absolute Mehrheit mehr in Kärnten hat, daß sie sich seit damals zu einem Intrigantenhaufen entwickelt hat, der meuchelmordend die eigenen Funktionäre letztlich ins Abseits stellt, daß der jetzige zuständige Sportreferent Ausserwinkler sowohl als Spitzenkandidat in Frage gestellt wird als auch auf Bundesebene als Gesundheitsminister nicht gerade eine besondere Leuchte war.

Ich muß sagen, aus dem "Auwi" ist ein "Auweh" geworden (Heiterkeit und Beifall bei den Freiheitlichen), der zunächst einmal die Alleinvereinnahmung für die SPÖ bei der Olympiabewerbung betrieben hat, dann gesehen hat ... (Abg. Mag. Peter: Freund Gaugg! Diese Wahlrede mußt du in Kärnten halten! Das ist ja eine Wahlrede!)  – Nein, das ist auch hier sehr wichtig.

Lieber Herr – was immer du bist – Präsident der Hoteliervereinigung! Das ist ein ganz entscheidendes Thema, gerade für einen Hotelier im Tourismus, der angesichts von 33 000 Arbeitslosen doch daran Interesse haben müßte, daß, wenn schon nicht Salzburg und Tirol, so doch Kärnten bei der Olympiabewerbung berücksichtigt wird, weil wir dringend Arbeitsplätze und infrastrukturelle Maßnahmen brauchen, die zur Vorbereitung der Olympiakandidatur notwendig sind.

Aber in unserem schönen Land Kärnten gelingt es der SPÖ im besonderen ja immer wieder, bei der Auswahl der Manager danebenzugreifen – ob das bei der HW, der KTG, in den Landeskrankenanstalten oder beim Olympiamanager ist, da wird also zunächst einmal nach der Zuteilung der Olympischen Spiele geschlafen. (Anhaltende Zwischenrufe bei der SPÖ.) Dann kommt jemand, der aus der dritten Garnitur eines Privatunternehmens als Wunderwuzi erscheint, und man braucht Wochen, bis man dahinterkommt, daß er vielleicht doch nicht der Geeignete ist. Wieder ist diese "Nudler-Partie" gelähmt, bis man dann zu einem greift ... (Rufe bei SPÖ und ÖVP: Wie bitte? "Nudler-Partie"? Was ist das? Unerhört!)

Herr Abgeordneter Khol! Das, was die SPÖ in Kärnten fabriziert hat, war und ist eine "Nudler-Partie". (Unruhe im Saal. – Präsident Dr. Neisser gibt das Glockenzeichen. – Anhaltende Rufe bei SPÖ und ÖVP: Das ist unerhört!) Ich kann Ihnen das sagen, wissen Sie warum? – Ich finde keine anderen Worte. Ich kann auch Totalversager sagen, alles, was Sie sich dabei denken können!


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