Nationalrat, XX.GP Stenographisches Protokoll 138. Sitzung / 76

denen Stellen gemacht wurde, wie mir das mit Herrn Scheibner passiert ist. (Abg. Scheibner: Da haben Sie wieder einmal nicht zugehört! Das ist unglaublich!) Darüber werden wir auch noch zu reden haben. Denn nochmals: Ich verweigere nicht jedem jede Information, aber ich verwahre mich dagegen, daß mir unterstellt wird, daß ich Dinge nicht richtig wiedergebe. (Beifall bei der ÖVP.)

12.17

Präsident Dr. Heinrich Neisser: Nächster Redner ist Herr Abgeordneter Eder. 10 Minuten Redezeit. – Bitte.

12.17

Abgeordneter Kurt Eder (SPÖ): Sehr geehrter Herr Präsident! Sehr geehrte Herren Bundesminister! Es haben mittlerweile drei auf der Regierungsbank Platz genommen. Sehr geehrte Damen und Herren! Für die Katastrophe von Lassing hier und heute die richtigen Worte zu finden, ist höchstwahrscheinlich gar nicht möglich, zumal das Leid der Betroffenen von uns höchstens ansatzweise nachvollzogen werden kann. In erster Linie muß es meines Erachtens jetzt darum gehen, rasch und unbürokratisch zu helfen. Erlauben Sie mir namens meiner Fraktion, aber auch in meinem eigenen Namen, die Anteilnahme an dieser Tragödie von diesem Rednerpult aus auszusprechen. Diese Anteilnahme hat national und international in hohem Maße stattgefunden.

Meine Damen und Herren! Erlauben Sie mir auch, vor allem dem geretteten Georg Hainzl von dieser Stelle aus alles Gute und gute Besserung zu wünschen und ihm ebenso zu wünschen, daß er über die Schmerzen dieses Unglücks möglichst rasch hinwegkommt. (Beifall bei SPÖ und ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Lassen Sie mich meine Überlegungen in zwei Teile gliedern: Auf der einen Seite stehen die Hilfeleistungen, die erfolgt sind, und zwar menschlicher, technischer und auch finanzieller Art, und auf der anderen Seite stehen die Kritikpunkte, denen wir uns selbstverständlich stellen und die wir gemeinsam zu klären versuchen sollten, ebenso wie auch alle Fragen, die offen sind, miteinander geklärt werden müssen.

Sehr geehrte Damen und Herren! Ich darf bei dieser Gelegenheit auch allen Mitbürgern in Lassing, die diese schwere Katastrophe vor Ort miterleben mußten, dafür danken, wie sie sich gegenüber jenen verhalten haben, die dort geholfen haben, und auch dafür, daß sie mit allen Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen, mitgeholfen haben. Das ging so weit, daß man den Rettungsmannschaften in der ersten Phase Getränke, Essen, Kuchen und so weiter gebracht hat. Dafür herzlichen Dank allen Lassingern und Bürgern aus der Umgebung, die so unmittelbar und spontan mitgeholfen haben! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Sehr geehrte Damen und Herren! Unser Dank – das möchte ich hier ebenfalls klar sagen – gilt auch allen Rettungsmannschaften, den Feuerwehren, den österreichischen Grubenwehren, auch den Grubenwehren aus Deutschland, dem österreichischen Bundesheer, der Deutschen Bundeswehr, dem Roten Kreuz und den Fachfirmen, die vor Ort gekommen sind und mitgeholfen haben. Auch ihnen sei von diesem Pult aus für ihre rasche und unbürokratische Mithilfe herzlich gedankt! (Beifall bei der SPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

Meine Damen und Herren! Herr Abgeordneter Scheibner hat hier gesagt, daß fünf Tage verstrichen sind (Abg. Scheibner: Das hat er selbst gesagt, der Minister!) – ich wiederhole das, was Sie gesagt haben; entschuldigen Sie, wenn ich mir das erlaube, aber ich wiederhole Ihre Aussage –, bis die Hilfe tatsächlich koordiniert funktioniert hat. Ich darf Ihnen sagen, daß ganz konkret – das können Sie im Protokoll nachlesen – am Nachmittag dieses 17. Juli, von der Berghauptmannschaft alarmiert, die OMV-Bohrmannschaften um zirka 16 Uhr ihre Aktivitäten aufgenommen und überlegt haben – das ist nicht so einfach bei einer solchen Situation –, welches Bohrgerät man zur Verfügung stellen muß, welches Bohrgerät vorhanden ist und ob das technische Gerät, das in einem Unternehmen vorhanden ist, für diesen Einsatz ausreicht. Und es ist gar nicht so einfach, das über eine Distanz von 300 Kilometern festzustellen.


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