fenden – hoffentlich an meiner Hochschule abzuführenden – Ausbildungsqualitäten, die Sie sich jetzt vorgenommen haben.
Lesen Sie die Bescheide und lesen Sie vor allem folgendes, Herr Bundesminister: Ihr Ministerium hat 1991 eine Untersuchung in Auftrag gegeben mit dem Titel: Untersuchung des gebirgsmechanischen Tragverhaltens der Versatzstruktur des Talkbergbaues Lassing. Eine Studie, die vom größten Spezialisten auf diesem Sektor, Professor Golser, Leoben, ganz klar nachvollziehbar ausgeführt wurde und mit Zusatzbemerkungen der Geophysiker eindeutig auf den Punkt bringend aussagt, daß der Abbau in Schichten von oben nach unten zu erfolgen hat, wobei sogar die Mengen und der Versatz vorgegeben wurden. – Ich überreiche Ihnen gerne dieses Papier (Bundesminister Dr. Farnleitner: Ich habe das schon!), falls Sie es noch nicht kennen. Bezahlt haben Sie beziehungsweise die Oberste Bergbehörde, nur wurden die Ergebnisse dieser Studie aus unerklärlichen Gründen nie bescheidmäßig beziehungsweise administrativ umgesetzt. Das heißt, bei den Abbaubescheiden wurde nie von den leicht nachvollziehbaren Forderungen dieser Studie ausgegangen.
Ein Letztes aus diesem Bescheid: "In der in Scheibe 1a – das ist oberhalb der bereits fertig abgebauten Scheibe 1 – gelegenen Lagerstätte wurde der Abbau im Jahr 1995 in Angriff genommen; hier steht eine qualitativ hochwertige Ware an." – Man beachte: oberhalb! Sie selbst haben in Ihrem Bericht gesagt, daß der Abbau von oben nach unten zu erfolgen hat. Es wurde aber mit diesem mit 18. März 1996 datierten Bescheid ein Abbau in Scheibe 1a, also oberhalb von Scheibe 1, im Widerspruch nicht nur zu dieser Studie, sondern auch im Widerspruch zu Ihrem Bericht, daß nämlich nur von oben nach unten abgebaut werden darf, bescheidmäßig erlassen und gehandelt. – Dort liegt tatsächlich des Pudels Kern.
Herr Bundesminister! Lassing hat eine hochsensible – und lesen Sie bitte die Studie! – geologische Situation, die man niemals in der praktizierten Form hätte verletzen dürfen, hätten Sie Professor Golser und den österreichischen Wissenschaftern geglaubt! Ich halte es auch jetzt für unzumutbar, daß ein Land, das mit der Montanuniversität weltweit die Koryphäen am Sektor des Bergbaus und der Bergsicherung liefert, übergangen wird und Lehrer von anderen Universitäten beauftragt werden, nur weil diese zufällig in Deutschland beheimatet sind. Wir hätten genügend eigenes Potential, aber es zählt der Prophet im Lande nicht, das hat uns ja gestern der Herr Bundeskanzler eindrucksvoll über die Medien ausgerichtet.
Ein Allerletztes: Ich kann verstehen, daß Sie angesichts der Versprechungen, die Sie im Zuge Ihrer Besuche in Lassing abgegeben haben, jemanden suchen, der diese bezahlt: Es gibt einen, der in Lassing gern gesehen wird, weil er ein stiller Helfer ist. Er ist ein Freiheitlicher, unser Landesrat Schmid. Sie werden mir recht geben, ebenso die betroffenen Familien: Er hat ohne Aufhebens Ihre Versprechungen bezüglich neuer Häuser eingehalten und auch finanziert – das wäre Ihre Aufgabe gewesen. – Danke schön. (Beifall bei den Freiheitlichen. – Abg. Mag. Kammerlander: Das ist ja seine Hauptaufgabe! Dafür ist er ja Landesrat! So ein Blödsinn! Das ist ja wohl das Letzte!)
14.19
Ankündigung eines Antrages auf Einsetzung eines Untersuchungsausschusses
Präsident MMag. Dr. Willi Brauneder:
Bevor ich dem nächsten Redner das Wort erteile, teile ich folgendes mit:Gemäß § 33 Absatz 1 der Geschäftsordnung haben die Abgeordneten Mag. Barmüller, Dr. Petrovic und Genossen beantragt, einen Untersuchungsausschuß einzusetzen, und zwar zur Klärung aller Umstände im Zusammenhang mit dem Unfall im Bergwerk Lassing sowie zur Überprüfung aller österreichischen Bergbehörden hinsichtlich der ordnungsgemäßen Wahrnehmung ihrer Aufsichts- und Kontrollpflicht in den letzten zehn Jahren.
Dazu liegt dann noch das von fünf Abgeordneten unterstützte Verlangen vor, gemäß § 33 Abs. 2 der Geschäftsordnung eine Debatte über diesen Antrag durchzuführen. Diesem Verlangen ist gemäß der zitierten Bestimmung stattzugeben.